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Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die zweite Frau des Arztes (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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Mal.“
    „ Eva Seitz ist abgehauen.“
    „ Peng. Und ich dachte, wir hätten Ruhe. Ich bin hundemüde und mein Hirn arbeitet sehr langsam.“
    Sie legte ihren Arm um Wolfs Taille und schob ihn die Treppe hinauf in die Wohnung.
    „Ich muss wahnsinnig gewesen sein“, stöhnte Wolf, während er wie ein alter Mann die Stufen nahm. „Ich habe dem Professor fast zugesichert, sie zu finden und ihn auch noch genötigt, ihr Verschwinden nicht sofort zu melden.“
    Wolf war sichtlich verwirrt und zugleich froh, dass Anke sich um ihn kümmerte wie um einen kleinen Jungen. Er ließ sich von ihr wie einen Kranken zum Sofa führen.
    „Wir wäre es mit einem Brandy?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, füllte sie zwei Gläser. „Jetzt mach dir doch keine Vorwürfe. Es ist erstens nicht deine Schuld, dass sie abgehauen ist und zweitens sagt man in der ersten Aufregung auch mal dummes Zeug. Aber es scheint dir ganz schön nahe zu gehen. Du fühlst dich für sie verantwortlich, nicht wahr?“
    Das Telefon läutete. Wolf zuckte zusammen.
    „Das ist sicher wieder Sanders.“
    „ Willst du?“ Anke hielt ihm den Hörer hin. Wolf schüttelte den Kopf.
    „ Contoli-Heinzgen“, meldete sich Anke. Wolf sah sie überrascht an. Diese Namenskombination hatte sie schon länger nicht mehr gewählt. Anke schien plötzlich in nervöse Zuckungen zu verfallen. Sah zu ihm, nickte, ging vor und zurück, bis sie sich dann an den Schreibtisch lehnte. „Ja, sicher, bleiben Sie dran“, sagte sie überflüssigerweise. Sie übergab Wolf das Telefon. Ihre Lippen formten sich zu einem Namen. Dann eilte sie zurück und schaltete mit einem Kopfnicken zu Wolf den Lautsprecher am Gerät ein.
    „ Eva, wo sind Sie?!“, schrie er fast in den Hörer.
    „ Keine Fragen. Ich habe mir nur kurz von einem freundlichen Herrn das Handy ausgeliehen. Bin leider blank“, erklärte sie zynisch.
    „ Eva, bitte, kommen Sie her. Nehmen Sie sich ein Taxi, ich zahle es. Wir überlegen gemeinsam, wie wir alles wieder hinbiegen können. Noch haben Sie eine Chance.“
    „ Was ist mit meiner Mauer?“, fragte sie statt einer Antwort.
    „ Sie haben Ihre Mutter nicht getötet. Bischoff hat mit großer Wahrscheinlichkeit damit zutun. Er hat Ihre Muter angeblich eine Woche vor ihrem Tod zuletzt gesehen, aber das stimmt nicht. Wir haben Beweise, dass sein Wagen am besagten Abend in der Nähe geparkt hat. Wir werden es morgen der Polizei melden. Eva! Eva!!“ Wolf fluchte. „Mist, sie hat aufgelegt.“
     
    ***
     
    „Vielen Dank, Sie haben mir sehr geholfen.“
    Eva gab dem Passanten sein Handy zurück. Er wollte etwas antworten, aber sie hatte sich schon mit raschen Schritten auf den Weg Richtung Hauptbahnhof gemacht. Sie brauchte nicht lange zu warten, bis die richtige Straßenbahn kam. Wieder setzte sie sich ganz nach vorne, um die anfahrenden Haltestellen gut im Blick zu haben. Wie ein Profi musterte sie die Wartenden, darauf gefasst, einen möglichen Kontrolleur sofort auszumachen, um die Bahn ruhig zu verlassen. Erst, als sie einige Meter entfernt von Dr. Bischoffs Praxis ausstieg, wich die Anspannung von ihr ab. Erst, als sie die Straße bis zum Eingang der Praxis entlang ging, begann ihr Herz schneller zu klopfen. Sie dachte einen kurzen Augenblick mit Unbehagen daran, wie sie damals vor seiner Haustür in Mehlem gestanden hatte. Diesmal würde sie nicht kehrt machen, egal, welche Bilder ihre Fantasie auch ausspucken würde. Sie tastete nach dem Messer in den aufgesetzten Taschen der neu erstandenen Jacke. Das Ende des schwarzen Griffs schaute seitlich heraus. Für Sekunden überfiel sie Panik. Wie sollte sie es überhaupt anstellen? Wie vorgehen? Doch unversehens, als würde plötzlich ein imaginärer Schalter in ihr betätigt, wandelten sich ihre Gefühle, die ihr haarklein preisgaben, was und wie sie es auszuführen hatte. Sie kannte den Schluss, und sie würde ihn präzise inszenieren. Die Sprechstunde würde gegen achtzehn Uhr zu Ende sein. So gegen sieben Uhr müsste er spätestens herauskommen. Es würde dann fast dunkel sein.
     
    ***
     
    „ Oder soll ich mich doch ins Auto setzen und sie suchen?“
    Wolf lief vor der Küchentür auf und ab, während Anke vor dem Herd stand und mit dem überschäumenden Spaghettiwasser kämpfte. Auf der Platte daneben brodelte die Tomatensauce.
    „Dass du jetzt Nerven hast, dich im Kochen zu üben“, fauchte Wolf.
    „ Wenn du wieder eine Frau mit funktionierendem Gehirn haben willst, muss ich jetzt was essen.“ Ihr

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