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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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erschien. Wahrscheinlich ließen sie uns nur zusammen, weil sie nicht wussten, wer wir waren oder ob wir nicht auch einen Wert für sie besaßen. Als wir am ersten Abend rasteten, erkannte ich, was für ein Schicksal unseren Frauen bevorstand, denn der Wagen wurde geöffnet, ich wurde mit Knüppeln zur Seite getrieben und die beiden anderen Frauen herausgezerrt, lüsterne Blicke versprachen Zokora und Natalyia das gleiche Schicksal für später. Natalyia erwachte, noch während diese Gottlosen über die Frauen herfielen. Wir sahen, dass danach die beiden Frauen achtlos zur Seite geworfen wurden, nur einen Strick um ihren Hals. Die Sklavenhändler lachten und tranken und stellten nur zwei Wachen auf. Bald darauf schliefen sie ein. Am Morgen wurden die beiden Frauen weinend zu uns in den Wagen gestoßen, wir erhielten ein unerträgliches Mahl aus altem Korn, und die Reise ging weiter. Noch immer lag Zokora in den Fängen des betäubenden Gifts, und nichts, was ich tat, konnte sie wecken. Während des Tages schmiedeten Natalyia und ich einen verzweifelten Plan. Die beiden Frauen sahen fürchterlich aus, und Ihr wisst, Havald, wie schön Natalyia ist. Wir waren sicher, dass die Räuber sich diese Nacht eine andere Frau greifen würden. Natalyia reinigte sich so gut sie konnte, und wir beschmutzten Zokora, sodass sie nicht viel weniger elend aussah als die beiden anderen Unglücklichen. Ich ging sogar so weit, mich auf meine Herrin zu erbrechen. Wir wussten beide, wie wichtig meiner Herrin ihre ungeborenen Kinder sind, und Natalyia sagte mir, dass die Gefahr bestand, dass sie diese verlieren könnte, würde ihr widerfahren, was den beiden anderen Frauen zustieß. Nur deshalb willigte ich in diesen Plan ein. Als sie am nächsten Abend Rast machten, genügte ein Blick in den Käfig, um diese Wölfe ihre Wahl treffen zu lassen. Sie zogen Natalyia, die sich ungeschickt wehrte und Verzweiflung mimte, aus dem Wagen.« Varosch holte tief Luft. Er warf einen kurzen Blick zu Natalyia hinüber, die still dasaß und auf den Boden starrte. »Die Szene der Nacht zuvor wiederholte sich. Natalyia wurde danach achtlos zur Seite geworfen und nur leicht gebunden. Ich hatte das Geschehen verfolgt und befürchtete, dass es nicht nur gespielt war, die zwölf Männer vergingen sich übel an ihr. Aber als der größte Teil in trunkenen Schlaf fiel, erhob sich Natalyia. Geplant war, dass sie mich aus dem Wagen befreite, sodass wir zusammen gegen die Sklavenhändler vorgehen konnten. Aber ich hatte vergessen, wer Natalyia ist. Wie ein Schatten eilte sie von einem Mann zum anderen. Ich sah, wie sie sich im Schlaf aufbäumten, als Natalyia sie angriff.« Er hielt kurz inne und nahm einen Schluck. »Danach befreite sie mich, ich werde wohl kaum vergessen, wie sie mich in diesem Moment ansah. Nun … dann … dann fesselte ich die Sklavenhändler und wartete darauf, dass sie erwachten. Denn Natalyia hatte niemanden getötet, sondern ihre Kunst nur benutzt, um sie zu betäuben. Bevor die Sonne aufging, erwachte endlich meine Herrin. Während ich sie wusch und in andere Gewänder kleidete, hörte sie, was ich zu berichten hatte. Sie wies mich an, die anderen Sklaven zu versorgen, und ging mit Natalyia in die Wüste. Die Sonne stand hoch am Himmel, als die beiden zurückkamen.« Er warf einen Blick auf Zokora. »Ich weiß nicht, was dort geschah.«
    »Du hättest fragen können«, sagte Zokora. Sie reichte ihm ihr Glas, er füllte es am Brunnen neu und reichte es ihr zurück. Sie trank.
    »Ich vollführte zwei Rituale mit ihr. Das erste, das Ritual der Läuterung. Das zweite, das Ritual der Vergebung, denn sie hat ihre Schuld beglichen.«
    Wir warteten, aber Zokora fügte nichts weiter hinzu. Varosch ergriff wieder das Wort. »Als sie zurückkam, wies sie mich an, die Sklavenhändler in drei und neun aufzuteilen, die drei sollten jene sein, die sich als besonders grausam hervorgetan hatten. Die anderen neun wurden in einem Halbkreis an Pflöcke gebunden. Im Zentrum dieses Halbkreises warteten die anderen drei, ebenfalls an Pflöcke gebunden. Zokora stand hinter ihnen, nackt und mit einem schrecklichen Ausdruck in ihren Augen. Sie stand zuerst nur so da und sagte nichts, eine ganze Weile lang. Dann griff sie in den Boden zu ihren Füßen und ließ aus ihren geballten Fäusten Sand auf die Sklavenhändler rieseln …« Varosch wurde auf einmal bleich und schluckte. Wieder warf er einen Blick zu den beiden Frauen hinüber, aber auch diesmal schwiegen sie.

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