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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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den Namen des Mädchens.
    »Faihlyd!«, riefen sie. »Faihlyd, Faihlyd! Gepriesen sei Soltar!«
    Es war, als ob eine Woge über die Menge auf dem Platz lief und die Menschen in die Knie zwang. Ich sah zu meinem kleinen Dieb hinüber, der das alles ebenfalls mit großen Augen beobachtete.
    »Anschließend werde ich dir etwas über Götter, Schicksal und Bestimmung erzählen.«
    Ich saß auf einem bequemen Sessel in meinem Zimmer im Haus der Hundert Brunnen. In meiner Pfeife brannte Apfeltabak, den ich auf dem Weg vom Markt zurück erstanden hatte, und ich las mit großer Neugierde ein Buch, das ich auf einem Regal in meinem Zimmer gefunden hatte. Es trug den Titel Das Elixier der tausend Freuden . Ich war gerade an der Stelle angekommen, wo die hübsche Prinzessin, die Heldin dieser Geschichte, das erste Mal den Dämon sah, dem sie nun geopfert werden sollte. Er war, wie üblich bei Dämonen, groß, mit roten Schuppen bedeckt, mit Hörnern auf der Stirn, besaß riesige Klauen und war nackt, sodass die Prinzessin sehen konnte, was sie erwartete. Als die Diener des Dämons sie mit Gesang zu ihm brachten, hob er eine dieser mächtigen Klauen, ergriff die zierliche Prinzessin und …
    »Esseri! In unserem Bad ist Ungeziefer! Ich weiß nicht, wie dieser kleine Teufel, diese Ausgeburt der Falschheit, in unser Bad gelangen konnte, wie er die Dreistigkeit fand, das Wasser zu besudeln. Es ist schwarz vor Dreck! Ich werde ihn auspeitschen lassen. Anschließend, bei den Göttern, werde ich ihn an unsere Hunde verfüttern.«
    Ich schloss mit einem Seufzer das Buch. Gerade als es interessant wurde. »Wir haben keine Hunde.«
    Armin di Basra stand in der Tür zu meinem Zimmer, und in seiner Hand hielt er einen nackten, vor Angst elendig zitternden, klatschnassen Selim. Die Haut des Jungen war seltsam gerötet.
    »Dann fressen ihn eben die Kamele! Esseri, ich verstehe wirklich nicht, wie er eindringen konnte.«
    »Ich habe ihn mitgebracht. Und ihn angewiesen, sich erst wieder unter meine Augen zu wagen, wenn er sauber ist.«
    Armin drückte den Jungen auf die Knie, wo dieser zitternd verblieb, und sah von mir zu dem Jungen. »Das erklärt, warum er versuchte, sich mit einer Wurzelbürste blutig zu schrubben. Habt Ihr ihn genauso erschreckt wie mich?«
    Ich stand auf und legte bedauernd das Buch zurück ins Regal.
    »Unser junger Freund hier hört auf den Namen Selim. Bis vor zwei Stunden war er ein Dieb. Er folgte seiner Bestimmung und bestahl mich, um mir erst fast die Hand zu rauben und mir dann zu Kopfschmerzen zu verhelfen.« Ich berührte meine Nase. Sie war ebenfalls wieder geheilt; dass das geschehen war, hatte ich gar nicht gemerkt. »Aber all das war zu einem guten Zweck und sei verziehen. Doch bevor ich ihn ergriff, gab er das, was er gestohlen hatte, an eine andere Diebin weiter.« Ich trat vor Selim. »Er hat mein Angebot angenommen, dein Lehrling zu werden, und teilte mir mit, dass das Diebesgut wahrscheinlich nun in den Händen eines gewissen Jilgar liege. Selim, wie nanntest du ihn?«
    »Jilgar Doppeldolch, Fürst der Bettler«, hauchte Selim.
    Ich sah Armin an. »Du kennst ihn nicht zufällig?«
    »Ich habe von ihm gehört. Mein … Was soll diese Ausgeburt der Schande sein? Mein Lehrling?« Armin blickte Selim entsetzt an. »Esseri, Ihr könnt mich nicht so strafen! Habe ich Euch nicht treu gedient? Was soll ich mit diesem zerrupften Sohn einer Elster?«
    Ich seufzte. »Lehre ihn Taschenspielertricks. Er hat ein Talent dazu. Oder verfüttere ihn von mir aus an die Kamele. Sag mir nur, kennst du diesen Jilgar?«
    »Ich habe von ihm gehört«, sagte Armin wieder und blickte immer noch fassungslos auf den schlotternden Selim hinab. »Aber niemand weiß, wo er zu finden ist.« Er schaute zu mir auf und mustere mich erschüttert. »Ihr wollt mir doch nicht erzählen, dass in Eurem Beutel, den Ihr auffällig an Eurem Gürtel trugt, mehr zu finden war als diese Steine. Esseri, selbst Ihr könnt nicht so schwach im Geiste sein! Niemand ist so blöde!«
    »Danke, Armin«, sagte ich trocken. »Aber es sind genau die Steine, die wichtig sind, das Silber mag er gern behalten.«
    »Wenn du kein Silber brauchst«, sagte Zokora von der Tür her, »dann gib es uns. Wir finden eine Verwendung dafür.«
    Armin machte einen kleinen, erschrockenen Satz und wirbelte herum. »Essera! Müsst Ihr mich so erschrecken?«
    Zokoras Augen suchten meine, und sie lächelte. »Es ist eine Art Tradition. Sei gegrüßt, Havald, Soltar mag dich wohl

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