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Die Zwerge

Die Zwerge

Titel: Die Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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die Albae geraten, und wie es aussah, hatten weder Sinthoras noch Caphalor vor, Narmora mit ihren Gefangenen zu dem Magus zu führen.
    »Euer Spiel ist langweilig. Wenn ihr mich nicht zu dem Magus bringt, rufe ich ihn eben«, sagte sie mit leichtem Zittern in der Stimme. Die Furcht hatte sie trotz aller Schauspielkunst gepackt. Sie rief laut nach Nôd’onn.
    Die Albae lachten.
    »Du hast einfach kein Glück, Morana«, sagte Sinthoras heiter. »Ich habe dich angelogen. Der Magus ist bei den Truppen, dort, wo der Turm ist. Wir wollten gerade zu ihm. Mein Speer trank zu lange kein Zwergenblut mehr.«
    »Beim Turm?« Sie schaute zu den Zwergen und den Söldnern. »Dann werde ich sie eben hintreiben.« Sie machte Anstalten, an Sinthoras vorbeizugehen, als er blitzschnell sein Schwert zog, um es an ihre Kehle zu legen. Narmora parierte den Schlag jedoch mit ihrer Waffe. »Wenn du es noch einmal versuchst, stirbst du«, sagte sie drohend zu ihm.
    Ein Messer schwirrte über die Köpfe der Zwerge hinweg, die geschliffene Spitze bohrte sich unter die Achsel der Halbalbin, und sie schrie auf.
    »Die Morana, die ich kannte«, sagte Caphalor finster, »klang auch anders als du.«
    Außer sich vor Wut stieß Furgas nach dem Angreifer. Der Alb wich dem Speer elegant aus, zog dabei seine Kurzschwerter und schlug zum Schein nach dem Kopf des Mannes. Furgas fiel auf die Finte herein, und noch während er versuchte, die erwartete Attacke oben abzuwehren, trafen ihn die Klingen des Schwarzhaarigen in den Leib. Ächzend sank er zusammen.
    »Schnell!«, rief Tungdil zu Rodario, der seinen Schrecken erst überwinden musste und ihnen den Sack mit den Waffen zuwarf. Die Zwerge zerrissen ihre Fesseln, packten ihre Äxte und stürzten sich auf die verhassten Gegner.
     
    *
     
    Rodario wich vor dem lächelnden Sinthoras zurück, Boїndil sprang dazwischen, und seine Beile wirbelten hin und her.
    »So, Schwarzauge, Zwergenblut wolltest du deinem Zahnstocher zu trinken geben?« Er attackierte ihn auf Hüfthöhe und zwang ihn damit von dem Schauspieler weg. Das gab Rodario die Zeit, die er benötigte. »Das trifft sich gut. Meine Beile dürstet es nach Spitzohrensaft.« Zwischen den beiden entbrannte ein heftiges Gefecht, Balyndis sprang ihm bei und achtete nicht auf sein Gezeter, dass er den Alb allein besiegen wolle.
    Andôkai übernahm es zusammen mit Tungdil, Caphalor zu beschäftigen, während die verletzte Narmora nach ihrem Gefährten schaute.
    Sie hatte Glück gehabt. Das Wurfgeschoss hatte sie neben der Ader getroffen, sodass sie nicht mehr davontrug als eine leicht blutende Fleischwunde. Aber um Furgas stand es schlimmer. Sein Atem ging flach, er hechelte und versuchte kraftlos, das Visier zu öffnen, um frische Luft zu bekommen.
    »Liebster«, versuchte sie ihn zu beruhigen, während sie auf seine Wunde drückte, um die Blutung zu stillen. Ihre Augen verwandelten sich zurück und wurden menschlich. Doch es gelang ihr nicht, den Blutfluss zu bändigen. Mit einem wütenden Schrei schnellte sie in die Höhe, drängte Andôkai zur Seite und beharkte den Alb mit einer Reihe von Angriffen. »Überlass ihn mir! Kümmere dich um Furgas«, bat sie die Maga knapp. »Er stirbt sonst.« Und ihre Augen wurden wieder schwarz.
    Andôkai nickte und zog sich zurück.
    »Wie rührend«, sagte Caphalor mit beißendem Hohn. »Sorge dich nicht, denn ich sende dich zu deinem Gefährten. Doch zuerst«, er wich ihrem Angriff aus und trat Tungdil dabei elegant gegen die Brust, dass der sich auf den Hosenboden setzte, »möchte ich ein wenig Spaß mit dir haben.«
    Wieder parierte er ihren Schlag und drosch ihr die Faust ins Gesicht. Sie taumelte rückwärts und schaffte es, unter seinen Stichen abzutauchen; dafür bekam sie sein Knie auf die Nase. Im Reflex zuckte sie zurück und bewegte sich geradewegs in die Reichweite seiner Klinge hinein.
    Tungdil zögerte nicht. Er warf seine Axt, auch wenn er keine zweite dabeihatte und gegen den Ratschlag des Zwillings handelte.
    Die Axt flog, ihr Pfeifen warnte Caphalor jedoch vor der Gefahr.
    Ohne dass der Zwerg erkennen konnte, wie er es anstellte, fing er die Waffe am Stiel auf und schleuderte sie zurück. Aus dieser Bewegung heraus wirbelte er um Narmora herum und zog ihr die Beine weg, um ihr mit seinen Schwertern im Fallen den Tod zu bringen.
    Dem Zwerg gelang es nicht mehr auszuweichen, doch die Axt prallte glücklicherweise mit der stumpfen Seite gegen seine Brust. Die Rippen knackten, und es schmerzte

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