Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Titel: Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Cronin
Vom Netzwerk:
gesprochen.«
    Obwohl man davon ausging, dass Satch bei der Explosion ums Leben gekommen war, hatte Henneman einen Trupp zurück auf den Berg geführt, um ihn zu suchen. Es war eine symbolische Geste, aber sie war unumgänglich. So oder so, sie hatten nichts gefunden. Was auf dem Grund der Höhle passiert war, würde man nie erfahren.
    » Das war’s dann, nehme ich an.«
    » Satch war ein guter Kerl. Alle haben ihn gemocht.«
    » Das sagen wir immer.«
    Alicia zuckte die Achseln. » Deshalb ist es nicht weniger wahr.«
    Peter wusste, dass sie beide das Gleiche dachten: Es war ihr Plan gewesen, und jetzt war Satch tot.
    » Da du jetzt abgefüttert bist, sollte ich verschwinden. Apgar schickt mich nach Süden. Ich soll ein paar von den Ölreserven erkunden.«
    » Lish, woher wusstest du, dass da unten etwas war?«
    Die Frage schien sie zu überraschen. » Keine Ahnung, Peter. Es war einfach… so ein Gefühl.«
    » Ein Gefühl.«
    Sie starrte an ihm vorbei. » Ich weiß wirklich nicht, wie ich es in Worte fassen soll.«
    » Ich dachte, so etwas kann nur Amy.«
    Mit einem Achselzucken schob Alicia das Thema beiseite: Bedränge mich nicht. » Ich schätze, ich bin dir was schuldig dafür, dass du dich für mich so weit aus dem Fenster gelehnt hast. Wenn man schon in Verschiss ist, ist es ja schön, da wenigstens ein bisschen Gesellschaft zu haben.«
    » Diese ganze Operation ist damit erledigt, nicht wahr?«, sagte er düster.
    » Apgar wird tun, was er tun wird. Ich bin keine Gedankenleserin.«
    » Meinst du, er glaubt uns?«
    » Warum sollte er uns nicht glauben?«
    » Du musst zugeben, es ist ziemlich weit hergeholt.«
    Alicia sagte nichts. Ihr Blick ging wieder in die Ferne. Schließlich fragte sie mit nachdenklichem Gesicht:
    » Peter, erinnerst du dich an diesen Film, ›Dracula‹?«
    Die Erinnerung trug ihn fünf Jahre zurück in die Vergangenheit. Peter hatte den Film mit Vorhees’ Leuten in der Garnison in Colorado angesehen, und zwar an dem Abend, als Alicia von dem Einsatz zurückgekommen war, bei dem sie in einem alten Kupferbergwerk ein Nest von Virals gefunden hatten. In dieser Nacht war Corporal Muncey, der dabei infiziert worden war, von Alicias Hand auf die letzte Reise geschickt worden, und da hatte Peter ein für alle Mal gewusst, dass sie eine Expeditionärin war durch und durch. Obwohl es ihm in der Situation nicht klar gewesen war, hatte er in dieser Nacht auch gewusst, dass er ihr folgen würde.
    » Ich wusste nicht, dass du ihn gesehen hast.«
    » Gesehen? Verflucht, ich hab ihn studiert. Das Ding ist ein Benutzerhandbuch für Virals. Vergiss das Cape und das Schloss und den ganzen Unfug. Der ganze Rest ist es, der passt. Ein Mensch, dessen Leben ›unnatürlich verlängert‹ worden ist. Dem man einen Pfahl ins Herz rammen muss, um ihn zu töten. Der in seiner heimischen Erde schlafen muss. Die ganze Sache mit den Spiegeln…«
    » Wie die Pfanne in Las Vegas«, unterbrach Peter. » Das habe ich auch gedacht.«
    » Als ob ihr Spiegelbild– ich weiß nicht, sie irgendwie aus dem Gleis wirft. Der ganze Film ist so.«
    » Lish, worauf willst du hinaus?«
    Sie zögerte. » Etwas hat mir niemals Ruhe gelassen. Ein Puzzlestein, den ich nicht unterbringen konnte. Dracula hat so was wie einen Adjutanten. Jemanden, der noch aussieht wie ein Mensch.«
    Peter überlegte kurz. » Der Irre, der die Spinnen frisst.«
    » Genau. Renfield. Dracula infiziert ihn, aber er kippt nicht, jedenfalls nicht komplett. Er ist eher wie einer, der in einem frühen Stadium der Infektion stecken geblieben ist. Ich habe mich gefragt, was wäre, wenn sie alle so jemanden haben?« Jetzt schaute sie ihn durchdringend an. » Weißt du noch, was Olson über Jude gesagt hat?«
    Olson war der Führer der Gemeinde gewesen, die sie in Utah gefunden hatten, im » Hafen«– einer ganzen Stadt von Leuten, die Babcock, dem Ersten der Zwölf, regelmäßig einen der Ihren geopfert hatten. Formal hatte Olson das Kommando gehabt, aber wie sich herausgestellt hatte, war es Jude gewesen, der in Wahrheit sämtliche Fäden in der Hand hatte. Er hatte irgendeine spezielle Beziehung zu Babcock gehabt, auch wenn nie klargeworden war, was für eine.
    » ›Er war ein… Vertrauter‹«, zitierte Peter. » Ich habe nie verstanden, was Olson damit gemeint hat. Es ergab eigentlich keinen Sinn. Und du hast mit der Waffe auf seinen Kopf gezielt.«
    » Das stimmt. Und glaub mir, an manchen Tagen wünsche ich mir, ich hätte einfach abgedrückt. Aber

Weitere Kostenlose Bücher