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Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Titel: Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Cronin
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an.
    » Ich habe neue Befehle für Sie. Sie sind heute Morgen per Kurier aus Kerrville gekommen. Bevor Sie etwas sagen, sollen Sie wissen, dass es nichts mit dem zu tun hat, was in Carlsbad passiert ist. Tatsächlich habe ich schon seit einer Weile damit gerechnet.«
    Peter spürte, wie die letzten Reste seiner Hoffnung in den Wogen versanken. » Wir werden die Jagd aufgeben, nicht wahr?«
    » ›Aufgeben‹ wäre ein zu starkes Wort. Einer Revision unterziehen. Das Zentralkommando vertritt die Ansicht, wir sollten einen Teil unserer Kräfte verlegen. Einstweilen werden Sie zur Oil Road versetzt.«
    Das war schlimmer, als Peter erwartet hatte. » Das ist ein Job für die Domestic Security.«
    » Im Allgemeinen, ja. Aber es ist nicht ohne Beispiel, außerdem hat die Präsidentin es angeordnet. Anscheinend ist sie der Meinung, dass die Sicherheitsmaßnahmen bei den Öltransporten zu lax sind, und sie will, dass die Army dabei eine Rolle übernimmt. Am Wochenende geht ein Transport nach Kerrville ab, und ich möchte, dass Sie dabei sind. Danach melden Sie sich bei der DS in Freeport.«
    Obwohl Apgar es bestritten hatte, wusste Peter, dass diese Entscheidung sehr wohl etwas mit Carlsbad zu tun hatte. Apgar hätte jeden anderen losschicken können. Er wurde degradiert– wenn schon nicht im Dienstgrad, so doch in seiner Verantwortung.
    » Das können Sie nicht machen, Sir.«
    Eine Braue hob sich, mehr nicht. » Ich glaube, jetzt habe ich mich verhört, Lieutenant. Ich könnte schwören, Sie hätten mir gerade gesagt, was ich kann und was nicht.«
    Peters Gesicht wurde heiß. » Verzeihung, Colonel. So habe ich es nicht gemeint.«
    Apgar musterte ihn kurz. » Hören Sie, ich hab’s schon verstanden, Jaxon. Sagen Sie, wie lange sind Sie schon hier draußen?«
    Natürlich kannte der Colonel die Antwort, aber er wollte auf etwas hinaus. » Sechzehn Monate.«
    » Eine lange Zeit im Busch. Sie hätten schon vor einer Weile versetzt werden müssen. Das ist nur deshalb nicht passiert, weil Sie immer den Antrag gestellt haben, noch bleiben zu dürfen. Ich hab’s durchgehen lassen, weil ich wusste, wie viel die Jagd Ihnen bedeutet. In gewisser Weise sind Sie der Grund dafür, dass wir alle hier sind.«
    » Ich möchte nirgendwo anders sein, Sir.«
    » Das haben Sie überreichlich klargemacht, Lieutenant. Aber Sie sind auch nur ein Mensch. Offen gesagt, Sie brauchen eine Pause. Wenn wir hier alles abgewickelt haben, gehe ich zurück nach Kerrville, und sobald ich kann, stelle ich bei der Division das Ersuchen, Sie wieder zu der Truppe draußen zu versetzen. Es ist nicht meine Gewohnheit, Deals anzubieten. Ich schlage deshalb vor, Sie nehmen diesen hier an.«
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als zuzustimmen. » Wenn ich fragen darf, Colonel– was ist mit Lieutenant Donadio?«
    » Sie hat ebenfalls neue Befehle. Es geht hier nicht nur um Sie, Lieutenant. Sobald sie von den Ölfeldern zurückkommt, geht sie in den Norden, nach Kearney.«
    Fort Kearney war der nördlichste Vorposten der Expeditionsstreitkräfte. Weil der gesamte Nachschub dorthin den weiten Weg von Abilene hinauftransportiert werden musste, wurde er normalerweise vor dem ersten Schneefall geschlossen.
    » Warum dahin? In zwei Monaten fängt der Winter an.«
    » Das Zentralkommando erzählt mir nicht alles, aber nach dem, was ich höre, ist es da oben ziemlich lebhaft geworden. Angesichts ihrer Talente nehme ich an, sie brauchen einen neuen Aufklärungsoffizier, der ihnen dabei hilft, die Gegend zu säubern, bevor sie abziehen.«
    Die Erklärung war dürftig, aber Peter war klug genug, nicht weiterzubohren.
    » Tut mir leid wegen Satch«, sagte Apgar. » Er war ein guter Offizier. Ich weiß, Sie waren befreundet.«
    » Danke, Sir.«
    » Wegtreten, Lieutenant.«
    Peter verbrachte den Rest der Woche in einem Schwebezustand. Da er nichts zu tun hatte, verbrachte er die meiste Zeit in seiner Unterkunft. Die Karte innen am Deckel seiner Kiste, ehemals Ausweis seiner Pläne, kam ihm jetzt vor wie ein schlechter Witz. Vielleicht war an Alicias Theorie etwas dran, vielleicht auch nicht. Wahrscheinlich würden sie es nie erfahren. Er dachte an die Zeit, bevor er in die Expeditionsstreitkräfte eingetreten war, und fragte sich, ob er da vielleicht einen Fehler begangen hatte. Der Kampf, den er damals allein geführt hatte, war in einem großen Unternehmen aufgegangen, in dem es Vorschriften und Protokolle und Befehlshierarchien gab, in denen er, wenn überhaupt etwas, nur

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