Dieser Weg wird kein leichter sein
behindern als fördern. Aber ich bin natürlich unendlich dankbar, dass mein Leben ohne Einschränkungen weitergehen kann. Und weil Gott mir beistand, steht für mich auÃer Frage, dass ich etwas zurückgeben muss und werde. Lange habe ich überlegt, was das sein kann. Dann kam die Idee, eine Stiftung zu gründen. Ich hätte natürlich auch einfach nur Geld spenden können. Es gibt ja genügend Projekte, die sich um die Verbesserung der Situation von Menschen kümmern. Darunter auch einige Stiftungen von FuÃballerkollegen, die mit ihrer Popularität wichtige Dinge anschieben. Ich aber wollte etwas tun, was unmitttelbar mit mir zu tun hat, mit meiner ganz persönlichen Geschichte.
Ich bin mit einem Herzfehler ProfifuÃballer geworden und geblieben und somit kann ich vielleicht Vorbild sein für andere, die es auch schaffen können, ihr Leben wieder in die Bahn zu bringen und ihre Träume zu verwirklichen. Also war schnell klar: eine eigene Stiftung, die mit Kindern zu tun haben sollte â schlieÃlich ereilte auch mich das Schicksal in jungen Jahren â, die sich um das Organ Herz drehen sollte und zugleich auch mit meiner alten Heimat Ghana in Verbindung steht. Auch dem Land, in dem ich geboren wurde, konnte und wollte ich auf diese Art etwas zurückgeben. Unter diesen Vorgaben kristallisierte sich dann schnell mein Gründungsvorhaben und auch mein Traum heraus: ein Krankenhaus in Ghana speziell für herzkranke Kinder.
5 Was für eine Ehre! Für die WM 2006 bekam ich das Silberne Lorbeerblatt, die höchste deutsche Sportauszeichnung.
Patienten mit angeborenen Herzfehlern sind heute wegen der hervorragenden Entwicklung von Kinderkardiologie und Kinderherzchirurgie Gott sei Dank gut behandelbar und viele der kleinen Patienten erreichen deshalb auch das ErwachsenenÂalter. Ãber 90 Prozent sind aber dennoch nicht geheilt und bedürfen einer weiteren Betreuung. So sieht es in Deutschland aus. Aber in Ghana ist die Situation natürlich eine ganz andere. Obwohl sich auch dort in den letzten Jahren einiges verändert hat, ist eine technisch und menschlich hochklassige medizinische Versorgung selbst in groÃen Städten noch immer nicht selbstverständlich. Deshalb wollte und will ich dort mit meiner Hilfe ansetzen. Ãbrigens: Einige Jahre nach Gründung der Gerald-Asamoah-Stiftung ist dieser Traum leider noch nicht wahr geworden. Aber ich werde weiter alles in meiner Macht Stehende tun, dass er bald Wirklichkeit wird. Das Grundstück für die Klinik gibt es jedenfalls schon.
Ich würde am liebsten allen helfen. Mir ist bei der Arbeit mit der Stiftung schnell klar geworden, dass dies nicht geht. Und dennoch bricht es mir das Herz, wenn ich höre, was ein befreundeter Arzt erzählt, der öfters nach Mosambik fährt, um dort Kinder zu operieren. Die Familien kommen zu diesen Terminen bis zu 300 Kilometer zu FuÃ, weil sie hoffen, dass er ihnen helfen kann. Aber er kann eben nicht allen helfen und muss entscheiden, welche Operation er ohne gröÃeres Risiko durchführen kann. Das bedeutet, dass er etliche Menschen mit der PersÂpektive wegschicken muss, dass sie vielleicht sterben werden. Unfassbar schwer und für mich undenkbar. Ich könnte diese Entscheidung nicht fällen. Deshalb setzt sich meine Stiftung auch aus Personen zusammen, die ehrenamtlich mitarbeiten und über die Vergabe der Gelder diskutieren. So zum Beispiel für ein Kind aus Nigeria, das in Bad Oynhausen operiert wurde. Die Gerald-Asamoah-Stiftung war hier mit anderen zusammen die treibende und finanzierende Kraft.
Hannah wird operiert
Die grundlegende Schwierigkeit ist, dass es für komplizierte Herzoperationen vor Ort in Ghana bislang keine passende Infrastruktur gibt. Deshalb arbeitet die Stiftung mit einem Chefkardiologen in Accra zusammen, der für uns die Einsätze koordiniert. Prof. Dr. Kwabene Frimpong-Boateng hat in Deutschland an der Medizinischen Hochschule Hannover studiert und ist eine echte Kapazität auf dem Gebiet der Kardiologie. Er ist der erste Afrikaner, der eine Herztransplantation durchgeführt hat, und hat inzwischen unzählige Studenten aus ganz Europa in Ghana nach Standards ausgebildet, die auch in Europa üblich sind. AuÃerdem hat er einmal für die Präsidentschaft Ghanas kandidiert. Kurz und gut, bei Prof. Dr. Kwabene Frimpong-Boateng handelt es sich um eine rundherum schillernde
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