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Dieser Weg wird kein leichter sein

Dieser Weg wird kein leichter sein

Titel: Dieser Weg wird kein leichter sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gerald und Großmann Asamoah
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»Ehe« mit den Knappen funktionieren konnte. Denn wenn ich eines wusste, dann das, dass der FC Schalke 04 jemanden suchte, der wusste, worum es im Ruhrgebiet geht: ums Arbeiten, Arbeiten und nochmals Arbeiten. Und das konnte ich versprechen.
    Rudi Assauer schätzte meine Einsatzbereitschaft. Schon in unserem ersten Gespräch machte er mir deutlich, dass er mich haben wollte, und vor allem: dass er bereit war, das Risiko einzugehen, einen Spieler zu verpflichten, der vor ein paar Wochen noch wegen der Herzerkrankung kurz vor dem Karriereende stand. Man kann sagen, was man will: Wäre Assauer nicht gewesen, hätte ich das Unternehmen Schalke nicht gewagt. Und wie das Schicksal so will, stand ich auf dem Rückweg nach Hannover an der Auffahrt zur A2 vor der roten Ampel und erhielt plötzlich einen Anruf von Jörg Berger, der mich nach Frankfurt lotsen wollte. Eintracht Frankfurt, meine heimliche große Liebe, wo einst mein großes Vorbild Anthony Yeboah seine Gegenspieler schwindelig gespielt hatte! Und jetzt die Chance für mich?
    Ich sah in der Entfernung den beleuchteten Förderturm, dachte an das Gespräch mit Assauer. Als die Ampel auf Grün schaltete, war meine Entscheidung gefallen: Gerald Asamoah, geboren in Mampong, ist ab jetzt ein Schalker!
    Ich wechselte also für umgerechnet 1,35 Millionen Euro zum Revierklub. Mein erstes Spiel für Schalke 04 machte ich gegen Arminia Bielefeld. Im Parkstadion gab es ein 1:1 und ich wurde zum Spieler des Tages gewählt, obwohl ich kein Tor gemacht hatte.
    In besonderer Erinnerung bleiben mir aber besonders meine zwei ersten Schalker Tage. Einen Tag vor dem ersten Training kam ich nach Gelsenkirchen ins Hotel, am Abend regnete es, es war trübe und irgendwie spiegelte sich damit meine Gemütslage wider. Denn erstmals seit ich in Deutschland war, war ich getrennt von meiner Familie. Ich hatte keinen, den ich kannte, und mich kannte ebenfalls keiner – noch nicht, das zumindest habe ich mir an diesem ersten Abend geschworen. Am nächsten Tag war das erste Training angesetzt, alle vom Team trafen sich in der Kabine. Huub Stevens begrüßte uns alle und hielt eine kleine Ansprache. Vor allem die neuen Spieler standen im Fokus: Ebbe Sand, Thomasz Waldoch, Niels Ouide Kamphuis und ich. Offen gestanden, sagte mir keiner der Neulinge etwas. Und genau genommen war ich der billigste Neueinkauf und der jüngste Spieler von ihnen dazu. Man hatte mich geholt, damit ich Tore machte, aber ich fühlte mich nur wie ein junger Spieler, der seine Chance suchte. Vielleicht orientierte ich mich auch deshalb von Beginn an an den Youngstern im Verein. Diese wie auch die neuen »alten« Hasen waren überrascht, dass rund 10 000 Fans dem ersten Training im Parkstadion zuschauten. So etwas kannten die meisten Neulinge von ihren Heimvereinen nicht. Alle wurden jubelnd aufgenommen. Das Training selbst war härter und schneller als in Hannover. Spätestens da wurde mir klar: Ich bin jetzt erste Liga!
    Zu Beginn der ersten Saison profitierte ich von der Verletzung des etatmäßigen Stürmers Youri Mulder und bald fühlte ich mich nicht nur als Ersatzmann, sondern baute auch zu den Fans ein inniges Verhältnis auf. In der Winterpause der Saison 1999/2000 brach jedoch eine kleine Pechsträhne an. Ich musste mich einer längst fälligen Leistenoperation unterziehen und die Schalker kauften groß ein. Emile Mpenza kam als belgischer Nationalspieler für umgerechnet 8,5 Millionen Euro nach Gelsenkirchen. Das führte dazu, dass ich nach meiner Genesung nur noch als Ersatz für Emile zum Einsatz kam. Und dies geschah nicht allzu oft. Nach der Winterpause spielte ich nur noch fünfmal von Anfang an. Und dennoch war mir inzwischen klar geworden, dass ich ernst machen musste mit einer wichtigen Entscheidung für mein Leben: Ich wollte Deutscher werden.
    Der deutsche Pass
    Bei diesem Vorhaben sollte mir der FC Schalke 04 helfen, wobei das alles einfacher klingt, als es in Wirklichkeit war. Das Prob­lem bestand nicht in der Beantragung des deutschen Passes, sondern in dem Entscheidungsprozess bis dahin.
    Manchmal bin ich aufgewacht und habe mir gedacht: Klar, du spielst für Ghana! Am nächsten Morgen war nichts logischer als der Gedanke, dass ich für Deutschland spielen würde. Ich habe in dieser Zeit viel mit verschiedenen Leuten diskutiert und es mir mit der Entscheidung nicht leicht gemacht. Otto Addo, mein

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