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Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition)

Titel: Dieses bescheuerte Herz: Über den Mut zu träumen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Amend , Daniel Meyer
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denke, geht es meinem Herzen schlecht.
    »Du musst ja auch nicht«, sagte Lars.
    »Ehrlich nicht?«
    »Natürlich nicht.«
    »Gut.«
    »Ich habe auch eine Ex-Freundin. Sie heißt Saskia und lebt in New York. Wir waren sieben Jahre zusammen.«
    »Krass. Warst du traurig, als sie mit dir Schluss gemacht hat?«
    »Ja, ich war traurig, obwohl Saskia und ich gemeinsam entschieden haben, uns zu trennen.«
    »Hast du sie noch lieb?«
    »Ja klar, aber anders als früher. Weißt du, früher war ich in sie verliebt, heute habe ich sie lieb. Das ist ein großer Unterschied. Das ist schwer zu erklären. Sagen wir so: Sie ist immer noch ein wichtiger Teil meines Lebens, obwohl wir nicht mehr miteinander in die Kiste gehen und uns auch nicht mehr alles erzählen.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Warst du denn traurig, als Layla mit dir Schluss gemacht hat?«
    Ich wunderte mich, woher er das wusste und sagte: »Ja.«
    »Wie lange wart ihr zusammen?«
    »Zwei Jahre oder so. Vielleicht auch zwei Monate, weiß nicht mehr so genau.«
    »Du hast es nicht so mit der Zeit, was?«
    »Nein.«
    Zuerst wollte ich es ihm nicht erzählen, aber dann erinnerte ich mich daran, dass er mir seine Geschichte auch erzählt hatte. Brüder sollten keine Geheimnisse voreinander haben, aber es war so schwer. Ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte und irgendwie war es mir auch peinlich. Auf der anderen Seite hatte ich das Gefühl, dass Lars mich verstehen würde und gab mir einen Ruck.
    »Layla hat immer wieder mit mir Schluss gemacht. Ein ewiges Hin und Her. Geknutscht haben wir aber nie, nur Händchen gehalten. Sie hat mich auch ganz doll beleidigt. Es war so schlimm, dass ich geweint habe. Das habe ich ihr aber nie gezeigt. Ich habe immer nur geweint, wenn ich alleine war.«
    Dann machte ich eine Pause, weil ich überlegen musste, was mir noch alles einfiel. Ich dachte an meine Mama und plötzlich fiel mir etwas ein, das ich erzählen konnte.
    »Laylas Eltern sind geschieden. Irgendwann habe ich ihre Gemeinheiten und ihre ständige Schlussmacherei aber nicht mehr ausgehalten und dann habe ich mit ihr Schluss gemacht. Das fand sie nicht so schön. Ich wollte aber keine Freundin mehr, die böse zu mir ist. Ich habe herausbekommen, dass sie nur mit mir zusammen war, um nicht alleine zu sein. Sie hat mich in Wahrheit gar nicht geliebt. Sie war nur einsam. Deswegen hat sie mich auch oft abends angerufen. Sie hatte ja niemanden außer mir. Aber weil sie mich nicht geliebt hat, so wie ich sie geliebt habe, hat sie mich immer nur geärgert. Sie hat mich benutzt, um sich ihre Zeit zu vertreiben.«
    »Willkommen in der Welt der Erwachsenen«, sagte Lars.
    »Wie jetzt?«
    »Du bist mit deiner Geschichte nicht alleine. So wie dir ergeht es unendlich vielen Menschen jeden Tag. Auch in meinem Leben gab es mal ein Mädchen, wegen dem ich nachts oft nicht schlafen konnte, weil ich so sehr an sie denken musste. Kannst du dir das vorstellen?«
    Ja, das konnte ich nur zu gut.
    »Und wie hast du es geschafft, nicht mehr traurig zu sein?«
    »Die Zeit hat mir geholfen.«
    »Wie kann die Zeit einem helfen?«
    »Sie hat mich gezwungen, über mich selbst nachzudenken. Und eines Tages ging mir ein Licht auf, und die ganze Magie, die dieses Mädchen einmal umhüllt hat, war plötzlich verschwunden. Die Zeit hat mir geholfen zu erkennen, dass dieses Mädchen in Wahrheit gar nicht zu mir gepasst hat. Es war nur eine Illusion, eine Wunschvorstellung. Ich bin mir sicher, dass die Zeit dir auch helfen wird.«
    »Aber Lars, ich habe doch nicht so viel Zeit wie du.«
    »Hmm, da ist was dran.«
    Lars schaute zum Tresen und zog die Augenbrauen hoch.
    »Weißt du, was bei Liebeskummer immer hilft?«
    »Nee.«
    »Schokoladeneis. Teilen wir uns einen Becher?«
    »Au ja, aber lieber Zitroneneis mit bunten Streuseln oben drauf.«
    »Alles klar. Du bist der Boss.«

3
    Der nächste Tag begann, wie ich mich fühlte – es regnete in Strömen. Als ich aufstand, waren die Schmerzen noch halbwegs erträglich, und weil mich Lars heute wieder in die Schule begleitete, wollte ich vor ihm keine Schwäche zeigen. In den ersten drei Unterrichtsstunden hielt ich es noch aus, aber als Frau Sommer sagte, dass wir einen Lernausflug in die Stadtbücherei machen würden, hatte ich eine üble Vorahnung. Ich biss trotzdem auf die Zähne. Ich saß mit Lars auf dem Sofa, und Frau Sommer kniete sich vor mich.
    »Wie geht es dir Daniel?«, fragte sie.
    »Es geht so.«
    »Du bist ein bisschen blass. Hast du deine

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