DIESES MAL IST ALLES ANDERS
(2003)
Großbritannien
Aufgrund Napoleons Berliner Dekret kam es zu Massenspekulation. Zahlreiche neue Banken emittierten kurzfristige Schuldverschreibungen. Die exzessive Emission führte zu einem steilen Einbruch an der Londoner Börse. Am 11. April 1811 wurden die Banken vom britischen Schatzamt gerettet.
Eine gute Ernte und niedrige Preise führten zu Spekulationen. Eine allgemeine Depression der Grundstückspreise beeinträchtigte die Fertigungsindustrien. 98 Provinzbanken gingen bankrott; 300 bis 500 Banken stellten ihren Geschäftsbetrieb ein und es gab eine erhöhte Nachfrage nach kurzfristigen Schuldverschreibungen der Bank of England.
Spekulationen in real existierende Anlagen und Fantasiegebilde, die von unregulierten Provinzbanken finanziert wurden, verursachten eine Aktienblase und Auslandsstaatsschulden in Lateinamerika, gefolgt von einem Börsencrash. Sechs Londoner Banken (einschließlich Henry Thorntons Bank) und 60 Provinzbanken schlossen. In London brach eine Panik aus.
Im März 1837 gingen drei Banken pleite. Die Bank of England
gewährte anderen Banken großzügige Vorschüsse, um eine Panik zu
verhindern, dennoch steuerten die Banken auf den Bankrott zu. England hob den Diskontsatz an und lieh sich Geld von Frankreich und Deutschland.
1810
1815–1817
April 1825–1826
März 1837–1839
Conant (1915)
Conant (1915)
Conant (1915)
Conant (1915)
Großbritannien
(Fortsetzung)
Die große Hungersnot »Irish Potato Famine« und das Eisenbahnfieber nahmen große Mengen an Edelmetall in Anspruch; die verringerten Ressourcen lösten eine Panik aus. Unternehmen verspekulierten sich in Eisenbahnvorhaben und Zuckerplantagen. Eine Pleitewelle setzte ein, die Bankenpleiten nach sich zog.
Die Entdeckung australischer und kalifornischer Goldfelder führte zu massiven Spekulationen und einem anschließenden Kollaps, der die Finanzen weltweit paralysierte (die Krise breitete sich von den USA nach Europa und den Fernen Osten aus). Die meisten Banken stellten ihren Betrieb ein. Die Bank of England war die einzige Quelle für eine Diskontierung.
Das Bankgesetz von 1844 wurde ausgesetzt, um der Panik zu begegnen. Forderungen wurden in Gold ausgezahlt. Das Unternehmen Joint Stock Discount ging pleite; verschiedene Branchen boten Diskont.
Es kam zu einer Krise unter Provinzbanken: Aufgrund von Vertrauensverlusten gingen die Banken West of England und South Wales District Bank (9. Dezember) sowie die City of Glasgow Bank pleite (2. Oktober).
Das Portfolio von The House of Baring’s bestand zum größten Teil aus Wertpapieren in Argentinien und Uruguay. Der Kredit an die Wasser- und Kanalgesellschaft in Buenos Aires wurde notleidend; die Bank of England organisierte mithilfe der Banque de France und der russischen Zentralbank eine Rettung, die Barings vor einer Pleite bewahrte. Es folgte eine kurze und milde Rezession.
April 1847–1848
August 1857
Mai 1866
Oktober 1878
November 1890
Conant (1915)
Conant (1915)
Conant (1915)
Conant (1915)
Conant (1915), Bordo und Eichengreen (1999)
Großbritannien
(Fortsetzung)
Es ereignete sich eine »sekundäre« Bankenkrise.
Johnson Matthey Bankers ging pleite.
Die Bank of Credit and Commerce International ging pleite.
Barings ging pleite.
1974–1976
1984
1991
1995
Bordo et al. (2001), Caprio und Klingebiel (2003)
Caprio und Klingebiel (2003)
Caprio und Klingebiel (2003)
Caprio und Klingebiel (2003)
Guatemala
Zwei kleine staatliche Banken hatten einen hohen Anteil an notleidenden Krediten und schlossen Anfang der 1990er-Jahre.
Der Statt griff in drei kleine Banken (Banco Empresarial, Promotor und Metropolitano) mit einem Marktanteil an Bankeinlagen von 7 Prozent ein, die später wegen Nichtbeachtung der Solvenzanforderungen geschlossen wurden.
Die drittgrößte Bank, Bancafe, die 9 Prozent der Einlagen hielt, wurde geschlossen – wenige Monate später gefolgt von einer anderen kleinen Bank, Banco del Comercio (mit 1 Prozent der Bankeinlagen).
1991
2001
2006
Caprio und Klingebiel (2003)
Jácome (2008)
Jácome (2008)
Guinea
Sechs Banken (mit 99 Prozent der Bankeinlagen des gesamten Systems) galten als insolvent.
Zwei weitere Banken gerieten in die Insolvenz und eine weitere Bank befand sich in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten. Zusammen machten sie 45 Prozent des gesamten Marktes aus.
1985
1993–1994
Caprio und Klingebiel (2003)
Caprio und Klingebiel (2003)
Guinea-Bissau
Ende 1995 waren 45 Prozent
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