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DIESES MAL IST ALLES ANDERS

DIESES MAL IST ALLES ANDERS

Titel: DIESES MAL IST ALLES ANDERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARMEN M. REINHART , KENNETH S. ROGOFF
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Daten haben. Wie die Abbildungen zeigen, ballen sich die Auslandsschuldenquoten im Verhältnis zu den Staatseinnahmen bei einem wesentlich geringeren Durchschnittswert als die Quoten der Gesamtverschuldung im Verhältnis zu den Staatseinnahmen im jeweiligen Jahr des Zahlungsausfalls, und zwar bei einem Mittelwert von 2,4 versus 4,2. Dieser Größenunterschied ist über alle Auslandsschuldenkrisen hinweg konsistent (wie Tabelle 8.1 bei einigen bekannten Fällen hervorhebt), und er ist auch regionen- und zeitübergreifend konsistent.

    Abbildung 8.1 Grad der Staatsverschuldung, gemessen an den Staatseinnahmen während Auslandsschuldenkrisen: 89 Episoden, 1827–2003
    Quellen: Völkerbund; Mitchell (2003a, 2003b); Vereinte Nationen sowie weitere in den Anhängen A.1 und A.2 genannte Quellen.
    Wären die Inlandsstaatsschulden trivial, würde sich die Häufigkeitsverteilung der Gesamtschuldenquote zur Zeit des Zahlungsausfalls offensichtlich mit der Inlandsschuldenquote überschneiden. Das heißt, wir sollten feststellen, dass die Inlandsschulden kurz vor dem Zahlungsausfall nur einen geringen Anteil an den Gesamtschulden ausmachten. Das ist jedoch nicht der Fall, und eine Standardtestreihe verwirft diese Hypothese auf breiter Front. 4

    Abbildung 8.2 Grad der Staatsverschuldung, gemessen an den Staatseinnahmen während Auslandsschuldenkrisen: Häufigkeit des Auftretens, 1827–2003
 

    Abbildung 8.3 Grad der Staatsverschuldung, gemessen an den Staatseinnahmen während Auslandsschuldenkrisen, kumulative Auftretenshäufigkeit, 1827–2003
    Quellen: Völkerbund; Mitchell (2003a, 2003b); Vereinte Nationen; weitere in den Anhängen A.1 und A.2 genannte Quellen sowie Berechnungen der Autoren.Anmerkung: Kolmogorov-Smirnov, 31,46; Signifikanzniveau von 1 Prozent.
    Inlandsschulden kurz vor und nach einer Auslandsschuldenkrise
    Die Inlandsschulden sind im Rahmen von Auslandsschuldenkrisen keine statische Größe. Tatsächlich steigen die Inlandsschulden vor einer Auslandsschuldenkrise oft in demselben rasanten Tempo an wie die Auslandsschulden. Dieses Muster ist in Abbildung 8.4 dargestellt, welche die Schuldenanhäufung in den fünf Jahren vor und während einer Auslandsschuldenkrise über alle in unserer Auswahl betrachteten Episoden zeigt.

    Abbildung 8.4 Die Entwicklung der Inlands- und Auslandsstaatsschulden kurz vor Auslandsschuldenkrisen: 89 Episoden, 1827–2003
    Quellen: Völkerbund; Vereinte Nationen sowie weitere in den Anhängen A.1 und A.2 genannte Quellen.
    Anmerkung: Das Jahr der Auslandsschuldenkrise wird mit t bezeichnet; t – 4 = 100.
    Die Parallelbewegung der Inlands- und der Auslandsschulden ist vermutlich ein Produkt derselben prozyklischen Fiskalpolitik, die von früheren Forschern dokumentiert wurde. 5 Wie im Verlauf der Zeit wiederholt aufgezeigt wurde, neigen die Regierungen von Schwellen- und Transformationsländern dazu, günstige Schocks als dauerhafte Erscheinung zu behandeln und zum Anlass für erhöhte Regierungsausgaben und eine vermehrte Schuldenaufnahme zu nehmen, die regelmäßig in einem Desaster endet. 6 Abbildung 8.4 geht nicht über das Datum des Zahlungsausfalls hinaus. Andernfalls würden wir erkennen, dass die betroffenen Länder oft weitere Inlandsschulden anhäufen, nachdem sie von den internationalen Kapitalmärkten ausgeschlossen wurden.
    Das präkommunistische China (Abbildung 8.5) bietet ein interessantes und lehrreiches Beispiel zu der Frage, warum die Inlandsschulden nach einer Auslandsschuldenkrise oft steigen. Vor den beiden großen Auslandsschuldenkrisen in 1921 und 1931 verließ sich die chinesische Regierung fast ausschließlich auf Auslandsanleihen. Als jedoch der Strom von Auslandskrediten versiegte, war die Regierung, die nach wie vor Finanzierungsbedarf hatte, gezwungen, sich auf eine Schuldenaufnahme im Inland zu stützen, trotz der unterentwickelten chinesischen Finanzmärkte. Es ist daher kaum überraschend, dass die Inlandsschulden nach beiden Auslandsschuldenkrisen explosionsartig zunahmen. Mitte der 1940er-Jahre war ein Punkt erreicht, an dem sich die chinesische Regierung fast ausschließlich im Inland Geld beschaffte.

    Abbildung 8.5 Ausstehende Inlandsschulden: China, 1895–1949
    Quellen: Huang (1919); Cheng (2003); Vereinte Nationen, Department of Economic Affairs (verschiedene Jahre), Statistical Yearbook, 1948-1984 sowie Berechnungen der Autoren.
    Anmerkung: Die Daten für die Zeit von 1916–1919 fehlen.
    Die Literatur über Inflation und

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