DIESES MAL IST ALLES ANDERS
für insgesamt 68 Bankenkrisen in der Zeit von 1800 bis 1944, für die wir über vollständige Daten über die Staatseinnahmen verfügen. 34
Abbildung 10.6 Wachstum der realen Staatseinnahmen und Bankenkrisen: alle Länder, 1800–1944
Quellen: Die Daten zu den Einnahmen stammen von Mitchell (2003a, 2003b). Für die zahlreichen länderspezifischen Quellen der Preise siehe Reinhart und Rogoff (2008a).
Anmerkungen: Die Abbildung zeigt, dass die Belastungen für die Staatseinnahmen nicht neu sind. Die Staatseinnahmen werden mit den Verbraucherpreisen deflationiert. Im Zeitraum von 1800 bis 1940 ereigneten sich insgesamt 68 Bankenkrisen, für die wir Daten über die Staatseinnahmen besitzen. Das Krisenjahr ist mit t bezeichnet.
Eine vergleichbare Erhebung ist in Abbildung 10.7 für alle 138 Bankenkrisen seit dem Zweiten Weltkrieg dargestellt. Die Muster, die sich für die Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg ergeben, sind nicht identisch, aber auffallend ähnlich. In den Jahren vor einer Bankenkrise war das jährliche Einnahmewachstum robust, im Jahr der Krise war es deutlich abgeschwächt und in den unmittelbar auf die Krise folgenden Jahren gingen die Einnahmen weiter zurück. In den Krisen vor dem Zweiten Weltkrieg sanken die Staatseinnahmen im Schnitt für zwei Jahre, während der Einnahmerückgang in den Krisen seit dem Zweiten Weltkrieg über drei Jahre anhielt.
Abbildung 10.7 Wachstum der realen Staatseinnahmen und Bankenkrisen: alle Länder, 1945–2007
Quellen: Die Daten zu den Einnahmen stammen von Mitchell (2003a, 2003b). Für die zahlreichen länderspezifischen Quellen der Preise siehe Reinhart und Rogoff (2008a).
Anmerkungen: Die Abbildung zeigt, dass die Rettungskosten nur einen Teil der Begründung dafür liefern, dass die öffentliche Verschuldung im Anschluss an eine Krise steigt. Die Staatseinnahmen werden mit den Verbraucherpreisen deflationiert. Im Zeitraum von 1945 bis 2007 ereigneten sich insgesamt 138 Bankenkrisen, für die wir Daten über die Staatseinnahmen besitzen. Das Krisenjahr ist mit t bezeichnet.
Parallelen bei den Einnahmeverlusten zwischen aufstrebenden und entwickelten Ökonomien
Auch die Parallelen bei den Einnahmeverlusten zwischen entwickelten und aufstrebenden Ökonomien sind auffällig. Abbildung 10.8 zeigt die Einnahmerückgänge im Zusammenhang mit Bankenkrisen in entwickelten Ökonomien über die gesamte Länderauswahl, wobei die »Big Five«-Krisen aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg separat aufgeführt sind.
Im Allgemeinen zieht das Wirtschaftswachstum im dritten Jahr nach der Krise wieder an (von einer niedrigeren Basis aus). Entwickelte Ökonomien zeigen eine stärkere Tendenz zu konjunkturbelebenden Maßnahmen, wie sich am spektakulärsten an dem aggressiven Einsatz von Infrastrukturausgaben in den 1990er-Jahren in Japan erkennen ließ. Die Schwellen- und Transformationsländer, die eine größere Schuldenintoleranz aufweisen und in Bezug auf ihre Finanzierung stärker von den Launen der internationalen Kapitalmärkte abhängen, sind weitaus schlechter positioniert, um eine antizyklische Fiskalpolitik zu verfolgen. Dennoch weist der Effekt einer Bankenkrise auf die Entwicklung der Steuereinnahmen zwischen beiden Ländertypen eine große Ähnlichkeit auf. Abbildung 10.9 gibt den Einnahmerückgang im Zusammenhang mit Bankenkrisen für die Schwellen- und Transformationsländer der gesamten Länderauswahl wieder. Der durchschnittliche Einnahmerückgang ist deutlich vergleichbar mit dem Einnahmerückgang im Rahmen der »Big Five«-Krisen; allerdings steigen die Staatseinnahmen in Schwellen- und Transformationsländern schneller wieder an, so wie sich auch das Wirtschaftswachstum in diesen Ländern früher wieder beschleunigt (siehe vorhergehender Abschnitt).
Abbildung 10.8 Wachstum der realen Staatseinnahmen und Bankenkrisen: entwickelte Ökonomien, 1815–2007
Quellen: Die Daten zu den Einnahmen stammen von Mitchell (2003a, 2003b). Für die zahlreichen länderspezifischen Quellen der Preise siehe Reinhart und Rogoff (2008a).
Anmerkungen: Die Staatseinnahmen werden mit den Verbraucherpreisen deflationiert. Das Krisenjahr ist mit t bezeichnet.
Abbildung 10.9 Wachstum der realen Staatseinnahmen und Bankenkrisen: Schwellen- und Transformationsländer, 1873–2007
Quellen: Die Daten zu den Einnahmen stammen von Mitchell (2003a, 2003b). Für die zahlreichen länderspezifischen Quellen der Preise siehe Anhang A.1.
Anmerkungen: Die Abbildung zeigt, dass der
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