DIESES MAL IST ALLES ANDERS
beinhaltete.
TABELLE 10.9
Kreative Buchführung? Die Kosten der Rettung aus Bankenkrisen
Geschätzte Rettungskosten in Prozent des BIP
Land, Jahr des Rettungsbeginns
Obergrenze
Untergrenze
Unterschied
Argentinien, 1981
55,3
4,0
51,3
Chile, 1981
41,2
29,0
12,2
Ghana, 1982
6,0
3,0
3,0
Japan, 1992
24,0
8,0
16,0
Norwegen, 1987
4,0
2,0
2,0 a
Philippinen, 1984
13,2
3,0
10,2
Schweden, 1991
6,4
3,6
2,8
Spanien, 1977
16,8
5,6
11,2
USA (Spar- und Kreditkrise), 1984
3,2
2,4
0,8
Quellen : Frydl (1999) sowie hierin zitierte Quellen.
a Die Norges Bank (2004) kommt zu dem Schluss, die norwegische Regierung habe letztendlich einen kleinen Gewinn aus der Bankenrettung gezogen.
Die Tatsache, dass die meisten Bankenkrisen, vor allem systemische, mit Wirtschaftsabschwüngen einhergehen, ist in der empirischen Literatur fest etabliert, wenngleich die Effekte einige Schlüsselvariablen, wie zum Beispiel Immobilienhypotheken sowie Staatsschulden und Staatsfinanzen, bisher weitaus weniger intensiv untersucht wurden 33 Abbildung 10.4 gibt die Wirtschaftsleistung einiger entwickelter Ökonomien als Gruppe sowie der Länder wieder, die Opfer einer der »Big Five«-Krisen waren (Japan, die skandinavischen Länder und Spanien). Abbildung 10.5 erweitert diese Analyse mit einem vergleichbaren Überblick über die Bankenkrisen in Schwellen- und Transformationsländern seit dem Zweiten Weltkrieg. Wie zuvor bezeichnet t das eigentliche Krisenjahr. Interessanterweise zeigen die Abbildungen, dass die Schwellen- und Transformationsländer einen steileren Wirtschaftsabschwung, aber auch eine etwas schnellere Erholung erleben als die entwickelten Ökonomien. Die Ermitt-
Abbildung 10.4 Wachstum des realen Pro-Kopf-BIP (auf Basis der Kaufkraftparität) und Bankenkrisen: entwickelte Ökonomien
Quellen: Maddison (2004); IWF (verschiedene Jahre), World Economic Outlook; Total Economy Database (2008) sowie Berechnungen der Autoren.
Anmerkungen: Die Episoden der Bankenkrisen sind in Anhang A.3 genannt. Das Krisenjahr ist mit t bezeichnet.
Abbildung 10.5 Wachstum des realen Pro-Kopf-BIP (auf Basis der Kaufkraftparität) und Bankenkrisen: Schwellen- und Transformationsländer (112 Episoden)
Quellen: Maddison (2004); IWF (verschiedene Jahre), World Economic Outlook; Total Economy Database (2008) sowie Berechnungen der Autoren.
Anmerkungen: Die Episoden der Bankenkrisen sind in Anhang A.3 und A.4 genannt. Das Krisenjahr ist mit t bezeichnet.
lung der längerfristigen Wachstumsfolgen von Bankenkrisen sprengt den Rahmen dieses Buches (es ist einfach zu schwierig, das Ende von Bankenkrisen zu bestimmen, und Wachstum ist ein zu komplexes Thema, als dass im Rahmen dieser Thematik näher darauf eingegangen werden könnte). Nichtsdestotrotz ist dieses Muster, das sich seit der Nachkriegszeit herausgebildet hat, bemerkenswert, weil Wachstum (das für sich selbst genommen eine große Bedeutung hat) keine unwesentlichen Implikationen für die Fiskalbilanz, für Staatsschulden und die umfassenderen Kosten und Konsequenzen einer jeden Finanzkrise hat.
Jenseits der Rettungskosten: die Auswirkungen einer Finanzkrise auf Staatsschulden und Staatseinnahmen
Seit dem Zweiten Weltkrieg bestand die häufigste politische Antwort auf eine systemische Bankenkrise (sowohl in entwickelten als auch in aufstrebenden Ökonomien) in der Schnürung eines Rettungspakets für den Bankensektor (mit unterschiedlichem Erfolg), sei es durch den Aufkauf von faulen Aktiva, gelenkten Fusionen zwischen sogenannten » Bad Banks « und relativ soliden Finanzinstituten, eine direkte Übernahme durch den Staat oder eine Kombination aus diesen Maßnahmen. Oftmals hatten solche Schritte umfangreiche fiskalische Konsequenzen, vor allem in der frühen Phase einer Krise. Wie wir jedoch wiederholt betont haben, sind Bankenkrisen lang anhaltende Phänomene mit nachhaltigen Folgen für die Assetmärkte – insbesondere für die Immobilienpreise und die Realwirtschaft. Es ist daher keine Überraschung, dass solche Krisen deutlich negative Auswirkungen auf die Staatseinkünfte haben.
Wie erwähnt, haben mehrere Studien diese negativen Auswirkungen von Bankenkrisen auf die Wirtschaftsaktivität beschrieben. Was diese Studien jedoch außer Acht gelassen haben, sind die unmittelbaren Konsequenzen der Rezession auf die Staatsfinanzen, insbesondere die Steuereinnahmen. Abbildung 10.6 zeigt das Muster des durchschnittlichen jährlichen Einnahmewachstums drei Jahre vor, während und drei Jahre nach einer Krise
Weitere Kostenlose Bücher