Digitale Demenz: Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen (German Edition)
ist sie doch ganz offensichtlich repräsentativ mit knapp 6000 befragten Schülern. Sind also die Dinge wirklich ganz anders?
Schauen wir genau hin: Die Anzahl der Freundschaften und die Häufigkeit der Unternehmungen mit Freunden wurde in dieser Studie mit der Frage erfasst: Wie viele Freunde/Freundinnen hast du? Die Antwortmöglichkeiten waren: (A) keine; (B) eine/n; (C) zwei oder drei; (D) vier oder mehr. Es zeigte sich in der Befragung, dass über 90 Prozent der Befragten vier oder mehr Freunde haben – unabhängig vom Geschlecht oder von der Dauer der täglichen Mediennutzung. Daraus schließen die Autoren: »Die Anzahl der Freundschaften steht nicht in Zusammenhang mit dem Ausmaß der Mediennutzung.« Genau diese Nachricht erschien dann kurze Zeit später in einem einseitigen zusammenfassenden Artikel im Spiegel. Dort konnte man dann lesen: »Auf die Anzahl der Freunde hat die Mediennutzung hingegen offenbar kaum Einfluss.«
Sie werden schon gemerkt haben, dass die Daten im Prinzip denen in dem weiter oben angeführten, völlig absurden Beispiel entsprechen. Es liegt ganz eindeutig ein Deckeneffekt vor, denn es wurde nicht dort gemessen, wo sich die tatsächlichen Änderungen der gemessenen Größe abspielen.
Im Übrigen sollten Sie auch keinem Experten vertrauen, bevor Sie nicht recherchiert haben, woher die betreffende Person ihr Einkommen bezieht! Wie in diesem Buch mehrfach besprochen, hat die digitale Lobby viel Geld und setzt es ein, um sich durchzusetzen.
Dank
Einige Personen, Verwandte und Freunde, haben vorab das ganze Manuskript oder Teile daraus gelesen und waren mir mit wertvollen Korrekturen und kritischen Gedanken sehr hilfreich. Dafür bedanke ich mich bei Dagmar Brummer, Michael Fritz, Georg Grön, Thomas Kammer, Gudrun Keller, Rainer Lorenz und Manfred Neumann. Meine Sekretärin Julia Ferreau musste wochenlang einen Chef aushalten, dem sein entstehendes Buch wichtiger war als das Abarbeiten mancher Verwaltungsvorgänge. Und unsere Bibliothekarin Birgit Sommer war mit einem sehr informationshungrigen Chef nie überfordert und sehr geduldig.
Ein besonderer Dank gilt Frau und Herrn Rupprecht, beide mit Leib und Seele Buchhändler, für den Kontakt zum Droemer Verlag. Herrn Thomas Tilcher vom Droemer Verlag danke ich dafür, dass er dem Rohdiamanten (so nannte er meinen Text) Feinschliff verliehen hat. Ich nehme an, dass er als erfahrener Lektor schon oft mit Autoren zu tun hatte, die es gar nicht mögen, wenn jemand an ihren Texten herumkorrigiert. Und so hatte er mit seiner Wortwahl (»Diamant«) in einem unserer ersten Gespräche versucht, mich angesichts seiner vielen Änderungen freundlich zu stimmen. Was er nicht ahnte: Aus Erfahrung weiß ich längst, wie segensreich ein guter Lektor ist. Ich gehöre nicht zu den Autoren, die sich über Korrekturen ihres Manuskripts ärgern, sondern zu denen, die sich freuen, dass einer ihnen hilft, ihre Arbeit noch besser zu machen, als sie dies je allein könnten. Je mehr Gehirne ein Text vor dem Druck durchlaufen hat, desto leichter kann er nachher von den Gehirnen der Leser aufgesogen und verdaut werden! Dies merkt man immer dann, wenn man ein Hirn-fernes Buch liest! Needless to say: Sämtliche Fehler sind meine eigenen. Last, but not least bedanke ich mich auch bei Frau Margit Ketterle vom Verlag für ihren unermüdlichen Einsatz für die Sache bei der Realisierung des Buchprojekts. Ein Buch gelingt nur dann wirklich, wenn Menschen dafür brennen.
Manchmal hat man im Leben gleich mehrmals Glück. So geschah es, dass auf der diesjährigen Interdisziplinären Konferenz (IK) zu Neurowissenschaft, Neuroinformatik, Kognitionswissenschaft und Robotics in Günne am Möhnesee (siehe www.IK 2012 .de ) ein junger Mann aus Hamburg auf mich zukam und mich folgendermaßen ansprach: »Herr Spitzer, mir gefällt, was Sie machen. Ich bin Grafikdesigner. Haben Sie nicht irgendein Projekt, bei dem ich Sie unterstützen könnte?« So kamen wir ins Gespräch, und nach kurzer Zeit erzählte ich ihm von meinem neuen Buchprojekt und dass ich mir schon lange ein bestimmtes Cover vorstelle, das ich ihm dann kurz beschrieb. Was ich nicht ahnen konnte, war, mit welcher Geschwindigkeit, Kreativität und Professionalität Tobias Wüstefeld meine kurz skizzierten Ideen in ein wunderbares Buchcover umsetzte. Als Autor, der berüchtigt dafür ist, dass er seine Buchdeckel selbst entwirft, muss ich neidlos sagen, dass ich es niemals so gut hinbekommen hätte. Danke,
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