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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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konnte das zusätzliche Gewicht auf seinen Schultern nicht länger ignorieren. Das Feuer hatte seinen Atem geraubt.
    Er keuchte und sah sich um. Das Gewirr aus Bäumen gab keinen Blick auf die Reiter preis. Auch hören konnte er sie nicht. Sollten sie nach dieser langen Verfolgung aufgegeben haben? Das glaubte er nicht. Der Fürst war nicht dafür bekannt, Versager unter den Seinen zu dulden.
    Eric setzte den Diener ab. Dieser erwachte aus seiner Lethargie und packte Eric am Kragen. »Hört mir zu! Der Herrscher verkörpert das Grauen! Das wisst Ihr! Niemand ist imstande, etwas gegen ihn auszurichten. Doch es gibt eine Möglichkeit! Ihr müsst sie nutzen!«
    Der Diener holte Atem. Sein Blick wich nicht Erics. »Es ist ein Ring! Der Herrscher ist sehr aufgebracht, weil seine Getreuen diesen Ring immer noch nicht gefunden haben. Er soll ein Fokus sein, der ungeheure Macht entfalten kann. Der Fürst hat Angst vor diesem Ring. Seine Worte waren ›Die Macht des Rings kann alles vernichten.‹ Selbstverständlich meinte er, der Ring könne ihn vernichten. Sie sprachen von einer Amme, die sie nicht finden können. Sie muss etwas über den Verbleib des Rings wissen.«
    Der Diener schnappte Luft für den nächsten Redeschwall, da packte Eric ihn bei den Schultern. »Warum erzählt Ihr mir das? Was soll ich denn Eurer Meinung nach tun? Auf die Suche gehen, um diese Amme zu finden? Mich mit den schwarzen Reitern anlegen?«
    Der Diener sah ihn ungläubig an. »Wenn nicht Ihr, dann findet einen anderen. Erzählt es weiter, sammelt Leute, was weiß ich. Wollt Ihr, dass es so bleibt, wie es ist?« Er sah Eric fragend an, wartete aber seine Antwort nicht ab. »Wir müssen etwas unternehmen. Und wir haben nur eine Chance, wenn wir diese Amme vor den schwarzen Reitern finden. Der Hauptmann, der mit dem Herrscher sprach, sagte, er hätte seine Leute zu einem Mann geschickt, den man früher den roten Herold nannte. Er war Bote König Porans. Er scheint etwas über die Amme zu wissen.«
    Der rote Herold. Eric hatte von ihm gehört. Er wusste auch, wo er sich aufhielt. In einer Siedlung, keine zwei Tagesreisen südlich von hier.
    »Tut etwas!«, drängte der Diener. »Sucht diesen Mann und die Amme, oder findet andere, die es tun. Ich bin kein Soldat, ich bin kein Krieger. Ich bin nur ein nutzloser Diener.«
    »Hört mir zu, …« Eric hielt inne, da er den Namen des Dieners nicht kannte. »Wie heißt Ihr eigentlich?«
    Eric verstummte. Ein Ast knackte schmerzlich nahe ihrer Position. Ein Pferd schnaubte. Die Reiter hatten nicht aufgegeben. Hektisch schauten sich beide um. Nirgendwo war einer zu sehen, aber dies konnte nicht mehr lange dauern.
    »Findet die Amme«, schärfte der Diener ihm ein, dann machte er sich auf und davon.
    »Die falsche Richtung!«, brüllte ihm Eric hinterher, doch der Diener hörte nicht. Eric schüttelte den Kopf. Er rannte tiefer in den Wald und brachte sich in Sicherheit.
    * * *
    Die Erd- und Steinhöhlen dieser Gegend dienten den Dorfbewohner als Unterschlupf. Baumwipfel und das Dickicht boten ebenso Schutz vor suchenden Augen. Nachdem die schwarzen Reiter nicht mehr nach den Dorfbewohnern suchten, kamen die Leute aus ihren Verstecken und versammelten sich.
    Einer der Kundschafter kam mit schlechten Nachrichten zurück. »Elgrim, sie haben das Dorf und die Felder niedergebrannt. Aber von den Reitern selbst ist nichts zu sehen. Vermutlich haben sie bekommen, weswegen sie hier waren.«
    »Verbrannt?« Elgrim konnte es nicht glauben. Ihre Existenzgrundlage war vernichtet. In Asche aufgegangen. Sie hatten entbehrungsreiche Monate vor sich.
    »Wir haben die Möglichkeit unser Glück in anderen Siedlungen zu versuchen«, erklärte der Dorfälteste den Versammelten. »Vielleicht nimmt man uns dort auf. Aber vermutlich haben die auch nicht genug zu essen für uns.« Er schaute in eine schweigende Runde. »Oder wir könnten unsere Häuser wieder aufbauen, hoffen, dass die schwarzen Reiter nicht zurückkehren, und versuchen mit unseren versteckten Vorräten über den Winter zu kommen. Was meint ihr?«
    Die Frage war an alle gerichtet. Eine Frage, deren Antwort das Schicksal des Dorfes und seiner Bewohner besiegeln sollte.
    Da die meisten noch zu verstört waren, um einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn zu antworten, meldete sich Thorvald zu Wort. »Ich glaube nicht, dass die anderen Siedlungen genug haben, um zu teilen. Auch halte ich es für zu gefährlich, ins Dorf zurückzugehen. Lasst uns die Höhlen

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