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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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ersetzen konnten sie so oder so nicht. Ein langgezogener Seufzer stimmte in das Klagelied des Windes ein. Er wünschte sich seine Eltern so sehr zurück.
    Illwar lebte in der Festung, solange er denken konnte. Die Welt außerhalb dieser Mauern kannte er nicht. Nicht einmal den großen Hof hatte er betreten, der zwischen dem Tor und dem Hauptgebäude lag. Von seiner Position aus blickte er auf ihn hinab. Ein Gewusel aus schwarzen Reitern und missgestalteten Kreaturen drängte sich dort. Sie strömten zwischen den Unterkünften und Versorgungsbereichen hin und her.
    Die Außenmauern waren mit Soldaten besetzt. Hier auf dem Dach gab es nur wenige. Illwars Platz lag an der Seite des Steilhangs. Die Außenmauer des Hauptsitzes verlief genau am Rand der Felswand, die fast lotrecht nach unten fiel. Man erwartete von dort keine Überraschungen, daher vernachlässigten die Wächter auf dieser Seite ihre Pflicht. Wenn man die Launen ihres Gebieters betrachtete, eine sehr gewagte Nachlässigkeit.
    Wenigstens hatte Illwar hier seine Ruhe. Sobald er runterging, würde es an Sklaventreibern nicht mangeln. Vom Hühnerschlachten bis Tischabräumen spannten sie ihn für alles ein. Auch Lastesel waren immer willkommen.
    Die Schmerzen der frischen Striemen auf seinem Rücken klangen langsam ab. Er hatte nicht schnell genug gearbeitet. Jedenfalls fand das einer der Reiter. Illwar verfluchte sie alle samt ihrem Herren. Leider nützte das nicht viel.
    * * *
    Pferde näherten sich. Eine Patrouille kam zurück zur Festung bestehend aus zehn Mann. Die hinteren beiden Reiter waren zurückgefallen. Sie hatten Probleme mit ihren Pferden, ritten nicht annähernd so souverän, wie ihre Mitstreiter. War ihnen etwas passiert? Illwar wäre es recht gewesen.
    Er blieb länger als sonst auf den oberen Zinnen und beobachtete die beiden Sonderlinge. Sie ritten durch das Tor. Beschämt schauten sie zu Boden statt der Wache ins Gesicht. Sie folgten den anderen und brachten ihre Pferde in den Stall. Sie stellten sich dabei seltsam ungeschickt an. Es mangelte ihnen an Routine. Die anderen Reiter stichelten mit abschätzigen Bemerkungen und lachten. Dann begaben sie sich auf den Weg zu den Gebäuden, um Essen und Trinken zu besorgen – bis auf die Sonderlinge.
    Illwar schüttelte den Kopf. Sie sahen sich im Hof um, als müssten sie sich erst orientieren. Waren es neue Leute? Nachschub für den Fürsten? Konnte sein. Den andren im Hof und den Wachen hier oben fielen sie nicht besonders auf.
    Die beiden Soldaten gingen auf seine Ecke zu, Richtung Steilwand. Sie stiegen auf den Wehrgang der Außenmauer des Hofes, die am Steilhang mit der Begrenzungsmauer des Hauptgebäudes verbunden war. Der größere der beiden gestikulierte in der Luft. Illwar zuckte zusammen. Ein Blitz hatte sich gelöst und das andere Ende des Hofes in Licht getaucht. Für ein Gewitter hatte er keine Anzeichen festgestellt. Alle Soldaten waren aufgesprungen und in Alarmbereitschaft. Ein weiterer Blitz blieb aus. Langsam entspannten sich die Wachen wieder.
    Illwar beschloss mit der Beobachtung der Sonderlinge fortzufahren, doch stellte er überrascht fest, dass sie fort waren. Der Blitz hatte ihn kurz abgelenkt, schon hatte er sie aus den Augen verloren. Sie konnten nicht weit sein. Sie hatten quasi am Abgrund gestanden. Außer sie waren über die Zinnen gesprungen. Ihrem bisherigen Verhalten nach wäre dies so abwegig nicht gewesen. Illwar ging zur Steilwandseite, um nachzusehen, ob sie noch am Fallen waren.
    Er sah sie tatsächlich! Aber nicht fallen. Er rieb sich die Augen, um sicherzugehen, dass er nicht träumte. Die beiden Wahnsinnigen kletterten an der Außenseite des Hauptgebäudes hinauf. Sie trieben Dolche in die Ritzen zwischen den Steinen und zogen sich so Länge für Länge nach oben. Illwar rechnete damit, dass sie jeden Moment abstürzten.

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    Eric rechnete damit, jeden Moment abzustürzen. Es war mal wieder eine Schnapsidee – Plan B. Sie hatten durch ihre Tölpelhaftigkeit im Hof für genug Aufsehen gesorgt, deshalb wagten sie es nicht, einfach in den Gebäudekomplex zu spazieren.
    Es glich schon einem Wunder, dass sie es geschafft hatten, die beiden letzten Reiter von der Patrouille abzuschneiden, zu überwältigen und ihren Platz einzunehmen. Vom ungehinderten Einlass in die Veste ganz zu schweigen.
    Sie hatten sich darauf geeinigt, besser gesagt Norak hatte es durch seinen überstürzten Blitz durchgesetzt, ihr Glück an der Außenmauer zu versuchen. Niemand schien sie

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