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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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Richtung.
    Tang krümmte sich, biss die Zähne aufeinander. Dann riss er den Körper empor und brüllte den Schmerz heraus. Das Brüllen ging in ein irres Lachen über. Das Lachen verstummte zum Kichern. Er lächelte Eric mit der beruhigenden Gelassenheit des Wahnsinns an. »Du hattest doch nicht die Hoffnung, mich damit aufhalten zu können, oder?«
    Noraks Unterkiefer klappte nach unten. Er praktizierte selbst Heilmagie. Er hatte andere Heilmagier wahre Wunder vollbringen sehen. Tang Ok schlug sie alle!
    Der abgetrennte Teil des Armes wuchs nach. Vor seinen Augen schoben sich Knochen vor, ummalt von Sehnen und gefolgt von Muskeln. Die Finger bildeten sich, die Nägel wuchsen und eine neue Haut überzog das Kunstwerk. Tang grinste. Norak riss sich aus seiner Agonie. Er hob sein Schwert. Keine Zeit zum Zaudern!
    Tang Ok blickte auf den anstürmenden Norak, bewegte die Finger seiner neuen Hand, um ein Gefühl für sie zu bekommen, dann zog er mit ihr sein Schwert. »Dann halt so!«
    Noraks Schwert erglühte. Reines Licht pulsierte durch die Klinge. Der Stahl krachte auf das Schwert des Gegners – ohne Schaden zuzufügen.
    Tang Oks Klinge schimmerte nachtschwarz. Seine Maserung jedoch absorbierte das Licht vollständig. Feine Linien der Finsternis erstrahlten im magischen Schimmer des Nicht-Lichts, welches die Freunde von den Feuerhöhlen her kannten.
    Noraks Augen weiteten sich. Das Chaos-Schwert! Das Drachenorakel hatte sie vor dieser Waffe gewarnt. Die Klinge der Verzweiflung. Dies würde kein leichter Kampf.
    * * *
    »Mist!«, fluchte Eric. Schwarze Ritter stürmten den Saal und er hatte seine gute Axt weggeworfen. Zwar hatte er den Fürsten entwaffnet, war dafür aber auch selbst wehrlos.
    Obwohl das nicht stimmte. Die eine Last, die er mit sich trug, war die stumme Klage der toten Dorfbewohner. Für deren Rache war er hier. Die andere Bürde hatte er sich beim Schmied Kallap aufgeladen. Dort hatte er es zum ersten und einzigen Mal verwendet: das Knochenschwert!
    Das Schwert war auf seinem Rücken über die linke Schulter geschnallt. Er musste es mit links ziehen, um gar nicht erst der Versuchung zu erliegen, es zu gebrauchen. Sobald er den Griff berührte, versuchte der Dämon des Schwerts, Besitz von ihm zu ergreifen. Doch war das noch wichtig? Sie waren am Ende ihrer Reise angelangt. Alles, was noch zählte, war ihre Rache zu vollenden. Das Knochenschwert war die Offenbarung der Vergeltung!
    Die Ritter stürmten auf ihn ein und Eric lächelte. Eine tödliche Gelassenheit legte sich über ihn und er fühlte eine wohlige Ruhe. Er zauderte nicht und fühlte kein Bedauern. An keinem Ort der Welt wollte er lieber sein. Er zog das Schwert. Er wehrte sich nicht. Er empfing den Dämon. Emotionen brachen durch den Damm der Selbstkontrolle – rau und wild! Hass überflutete ihn.
    * * *
    Norak war voll konzentriert. Er bekam nicht mit, wie Blutfontänen hinter ihm an Wände und Decke spritzten, als Eric, einem Berserker gleich, Vernichtung über die Gehilfen des Fürsten brachte.
    Tang Ok griff an. Norak parierte. Schlag auf Schlag krachten die Schwerter aufeinander; Magie blitzte. Helle sowie dunkle Magiestrahlen bohrten sich durch den Raum. Gegen den Luftkobold hatte sich Norak verausgabt. Diesen Fehler durfte er nicht wiederholen. Um Tang Ok zu schlagen, galt es alle Energien zu bündeln. Ein Angriff entschied alles. Er musste nur abwarten – und am Leben bleiben.
    Tang Ok verzerrte das Gesicht. Ob Wut oder Anstrengung es purpurn färbte, konnte Norak nur raten. »Dein Gesicht wird ja ganz rot, Tang. Es braucht Dir nicht peinlich sein, dass Du zu alt bist, mich zu schlagen.«
    Tang schnaubte. »Du bist älter als ich. Nur weil Du junge Körper missbrauchst, bedeutet das gar nichts!«
    »Nur kein Neid, Du abgenagter Knochen. Deinen Körper brauchst Du bald nicht mehr.«
    Tangs Zorn hagelte Schwerthiebe auf Norak herab. Norak parierte. Seine Augäpfel pochten, um ja nicht die Klinge des Gegners zu verfehlen. Jeder Angriff Tangs war langsamer als der vorherige. Den alten Magier verließen die Kräfte.
    Norak hatte nur einen Versuch. Er kanalisierte seine Energien, holte aus und schlug zu; Tang tat es ihm gleich. Die Luft knisterte. Die Klingen krachten aufeinander. Ihre Magie entlud sich. Stahl splitterte.
    Die Druckwelle der magischen Detonation fegte beide Magier von ihren Füßen. Die Schutzzauber der Schwerter absorbierten den Großteil der Energie. Doch der verheerenden Wucht der Zauberlehrlinge hielten sie nicht

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