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Dihati Qo – Die, die sind

Dihati Qo – Die, die sind

Titel: Dihati Qo – Die, die sind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Maximilian Spurk
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heißt das nicht, dass sie Punkt für Punkt zutrifft. Glaubst Du an Prophezeiungen? Wir sind bisher gut ohne ausgekommen. Hätte ich nicht diese Schriftrolle gefunden, wären wir unterwegs, um das zu tun, was wir von Anfang an wollten. Unsere Rache zu nehmen! Vergiss nie, warum wir hier sind. Der Ring, die Quelle der Macht oder was auch immer, ist völlig unwichtig. Wir haben das Schwert, wir haben meine Magie und wir haben Deine Kampfkunst. Entweder wir schaffen es, oder nicht. Von Beginn an waren unsere Chancen schlecht. Diese Weissagung mag sie nicht verbessern, aber verschlechtern kann sie sie auch nicht.«
    Eric lächelte. Wann hatte sein Freund jemals einen so langen wie wahren Monolog gehalten? Norak hatte es auf den Punkt gebracht. Die Zeit der Abrechnung war gekommen!

42
    Die Freunde traten aus der Höhle heraus. Draußen begrüßte sie das altvertraute matte Dämmerlicht. Sie hatten es nicht vermisst. Seinen Verursacher wollten sie aus dieser Welt tilgen.
    Norak sah sich um. Er lächelte. Es war kein freundliches Lächeln. Sie befanden sich im westlichen Murrog-Gebirge. Norak war nie hier gewesen, trotzdem wusste er es genau.
    Durch die Düsternis schimmerten Lichter. Sie gehörten zur Festungsanlage auf dem Gipfel – der Herrschaftssitz des Fürsten. Die alte Dame in Sorca hatte den Eingang zum Portal magisch versteckt. Er lag direkt vor den Augen des Fürsten. Gab es ein besseres Versteck? Kein Wunder, dass er so lange gebraucht hatte, es zu finden.
    Sie trotteten den schmalen Abstieg vor der Höhle herab, der nach einer Biegung zu den Bergkuppen Richtung Festung führte. Weit kamen sie nicht. Eric stoppte abrupt und starrte in die Dunkelheit.
    »Ich sehe es auch.« Bestätigte Norak die unausgesprochene Vermutung. Ein kleiner Wirbelsturm kräuselte sich keine zwanzig Manneslängen vor ihnen und versperrte den Weg. »Es wird die Rückendeckung des Fettsacks sein.«
    Eric beobachtete die sich drehende Luftsäule mit dem Gefühl der Vertrautheit. »Sag nichts, lass mich raten.«
    »Ja, Eric, es ist ein Luftkobold. Ein Erodumu.«
    Eric erwiderte nichts. Insgeheim fragte er sich, ob es Magiern nicht langweilig wurde, sich mit rotierenden Säulen zu beschäftigen. Aber jeder brauchte sein Steckenpferd.
    »Auf, Eric. Wir werden auch mit dieser Säule fertig!«
    »Du meinst, Du wirst damit fertig. Den Sumpfgeist konnte ich mit meiner Axt überraschen, aber das da ist Luft! Ich kann Dir keine Hilfe sein.«
    »Dann glaub an mich.« Norak trat vor.
    »Norak!«
    Er drehte sich zu seinem Freund um.
    »Das hier ist nicht Sorca! Die Mächte der Magie sind hier anders tariert! Und es ist ein Luftkobold.«
    »Ich sagte, glaube an mich! Wenn wir an ihm scheitern, « Norak deutete auf die Luftsäule, »scheitern wir auch an Tang Ok!« Er wendete sich verärgert ab. Er, Norak, war der Magier. Auf einer Stufe mit Gennoh, falls die alte Dame recht hatte. Doch diese Bestätigung brauchte er nicht. Macht brodelte in ihm in freudiger Erwartung. Er hatte in Sorca dazugelernt. Wenn er wollte, rief er eine Armee von Sanddämonen als Verstärkung herbei – oder konnte er das nicht? Hier in seiner Welt? Keine Zeit für Selbstzweifel. Er stand einem Erodumu gegenüber.
    Ein Luftkobold. Die Worte des Ohabs hallten durch seinen Kopf. Nicht nur ein Element stand gegen ein anderes – ihre Kombination war der Schlüssel. Vor allem gegen einen Luftkobold.
    Ein Gebirgsbach plätscherte zur Noraks Linken. Gesteinsbrocken lagen auf dem Weg. Aus diesem Reservoir konnte er schöpfen. Er zog den rechten Mundwinkel zu einem hochmütigen Grinsen nach oben und streckte sein Kinn vor. Sein Gegner nahm die Herausforderung an. Der Kobold bewegte sich auf ihn zu.
    Mit der rechten Hand befahl Norak den Steinbrocken sich zu formieren, mit der linken bildete er eine Wasserfront. »Es ist ganz einfach«, legte er sich in Gedanken seine Strategie zurecht »Wo Stein und Wasser sind, kann sich Luft nicht befinden. Dich dränge ich aus dieser Welt!« Wassermassen und Gestein stürmten auf den Erodumu zu, bereit, ihn zwischen sich zu zermalmen.
    Der Luftkobold wich dem Wasser behände aus und nutzte die Lücken zwischen den Steinbrocken, sich zu verteilen. Er wuchs, sog Wasser wie Stein in sich auf und schleuderte sie Norak entgegen.
    Diesen traf der Gegenangriff völlig unvorbereitet. Er stotterte Fragmente eines Schildzaubers heraus, dann riss ihn die Wucht des Aufpralls aus seiner Selbstherrlichkeit und schleuderte ihn nach hinten. Eric schrie und rannte

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