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Dinner for One auf der Titanic

Dinner for One auf der Titanic

Titel: Dinner for One auf der Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Koglin
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Staub.
    »Nun, neben all diesen bedeutenden Passagieren haben wir auch einige zwielichtige Gestalten an Bord.«
    »Wirklich, Sir?«, sagte Miss Sterlingtree.
    »Nehmen wir diesen russischen Landadeligen mit seinen seltsamen Ideen, der sich für seinen Auftritt hier an Bord irgendwelche Bauernlumpen geliehen haben muss. Hat sich in einer Luxussuite eingenistet. Am liebsten würde ich ihn entlausen lassen, aber wie sollen wir das in der ersten Klasse machen?«
    »Nun, man könnte ihn ...«
    Der Kapitän schüttelte den Kopf.
    »Der Mann hat bezahlt. Bar.«
    Der Kapitän trat einen Schritt auf Finch-Meyers zu und blickte ihm fest in die Augen. Aufmunternd klopfte er ihm auf beide Schultern.
    »Die Verantwortung ist groß«, sagt er. »Deshalb werde ich Sie nach Kräften unterstützten. Wir haben diesen Balgakov und auch die anderen, nun sagen wir, seltsamen Passagiere etwas von der Gesellschaft abgesondert. Wir haben Vorkehrungen getroffen, damit Sie diese Leute besser im Blick behalten können.
    »Wunderbar, Sir.«
    Der Kapitän musterte wieder den Steuermann.
    »Nun, niemand im Weg?«
    »Nein, Sir.«
    »Sie werden mir doch nicht aus Versehen einen Wal über den Haufen fahren?«
    »Nein, Sir.«
    »Na, dann weiter so. Und waschen Sie sich die Hände.«
    »Aye, Sir.«
    »Die Titanic ist eine Frau, sie mag keine ungewaschenen Pratzen.«
    Immer musste er auf Frauen anspielen. Smith grinste Finch-Meyers anzüglich an und griff zu einem Sprechrohr. Er zog an einem Hebel, und lautes Schrillen erklang.
    »Maschinenraum? Hier Kapitän Smith. Verdammt noch mal, machen Sie dem Mädchen mal Beine. Dampf aufmachen und ordentlich Kohlen unter die Kessel. Aber nicht übertreiben, wir haben es mit einer Lady zu tun.«
    Er zwinkerte Finch-Meyers zu.»
    So, an die Arbeit«, rief er und wandte sich an seinen Ersten Offizier.
    »Lausig kalt, da draußen, Lightoller.«
     
*  *  *
     
    Diese verdammte Kabine verfügte noch nicht einmal über ein Bullauge, aus dem er seinen Smoking zum Trocknen hängen könnte. Wie auch? Schließlich hockte er hier einige Meter unter der Wasserlinie. Mit den Fischen auf du und du. Dass so etwas überhaupt erlaubt war!
    James blickte auf die Pfütze hinunter, die sich auf dem Kabinenboden rasch vergrößerte. Ein schöner Anfang seines neuen Lebens! Um Haaresbreite, und die Zukunft hätte ohne ihn stattfinden müssen.
    Aber, er wäre nicht James McMullen, wenn er seine Chance nicht in letzter Minute ergriffen hätte. Schließlich war er ein Mann der Tat. Sollten die Leute ruhig lachen
    Als er vor sich im Hafenwasser das der Titanic folgende Tau gesehen hatte, war er hinterhergesprungen, hatte sich festgeklammert.
    Die Titanic zog ihn nach Amerika. Was für ein erhebendes Gefühl. Mit jeder Faser seines Körpers spürte er die ungeheure Kraft der Dampfmaschinen. Da hätte man ihn schon erschießen müssen, um ihn loszuwerden.
    Kräftige Matrosenarme zogen mit dem Tau auch James an Bord.
    Nun gut, an der Außenwand hatte er sich ein paar blaue Flecken geholt. Und dann die johlenden Leute am Kai, die sogar hämisch geklatscht hatten.
    Aber, er hatte es geschafft. Ein wenig nass, doch er war an Bord. Wie gut, dass sein Koffer bereits auf das Schiff gebracht worden war. Nur, wie sollte er jetzt in seinem tropfenden Frack servieren?
    Zur Freiheit gings halt zuweilen über morastige Pfade. Da waren Disziplin und Durchhaltevermögen gefragt. Die Freiheit liebte die Unerschrockenen, das waren ihre Kinder.
    Es klopfte an der Tür.
    »Nun, James, nach dieser unwürdigen Vorstellung sollten wir uns auf unsere Pflichten konzentrieren, nicht wahr?«
    Es war die Stimme von Miss Sophie.
    »Oder ...«
    »Ja, Miss Sophie?«
    »War das vielleicht eine Belustigung, die Sie sich von kontinentalen Witzbolden abgeschaut haben?«
    »Nein, Miss Sophie, ich ...«
    »James, ich fürchte, Sie haben da etwas nicht recht verstanden. Wir sind auf der Titanic und nicht auf einem Jahrmarkt im östlichen Europa.«
    »Es tut mir leid, aber ...«
    »Vielleicht sollten Sie beim nächsten Mal vorher ein paar Eintrittskarten an die Hafenarbeiter verkaufen. Wie auch immer, ich verspüre ein leicht mattes Gefühl im Magen. Es ist Zeit fürs Dinner.«
    »In ein paar Minuten stehe ich zu Diensten, Miss Sophie.«
    »Fein, James. Sie finden mich in meiner Suite. Und, James ...«
    »Ja?«
    »Auch wenn es schwerfällt, es wäre schön, wenn Sie später beim Dinner eine einigermaßen passable Figur abgeben würden. Wir sind hier schließlich nicht als

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