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Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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hinein und können etwas über die Aktivitäten einer bestimmten Firma herausfinden?«
    »Wir haben auf unserem System kein SAP. Das ist für Personal, Gebäudewartung, Einkauf, Steuer und so weiter. Dazu sind wir nicht groß genug. Was hast du denn jetzt wieder vor?«
    »Gibt es irgendeine Möglichkeit, dass wir uns in das System eines anderen Unternehmens hacken und etwas über dessen internationale Geschäfte herausfinden könnten?«
    »Du meinst, ob
ich
das kann?«
    »Genau.«
    »Nein.«
    »Mist!«
    »Aber ich kenne jemanden, der’s kann. Welches System wollen wir denn knacken?«
    »Roland Mead Internationale Fleischlagerhäuser.«
    »Ich rufe zurück.«
    |280| Steve war verdutzt. »Was führst du jetzt wieder im Schilde?«
    »Wie mir meine geliebte Tochter gerade bestätigt hat, ist SAP ein Computerprogramm, das von großen Firmen benutzt wird.«
    »Du bist aber sehr gut informiert.«
    Honey schnitt ihm eine Grimasse. »Ich bete nur nach, was sie mir gesagt hat.« Die Gedanken rasten ihr durch den Kopf. Diesmal war Steve nicht auf der gleichen Fährte, sondern hatte ganz andere Pläne.
    Er strich ihr eine Locke aus der Stirn. »Komm, lass uns den heutigen Abend genießen und morgen früh weiterarbeiten. Was meinst du? Hm?«
    Sie spürte einen wunderbaren Kitzel, als er sie berührte. Doch der Gedanke, dass er ihr eine so wichtige Information vorenthalten hatte, ärgerte sie trotzdem noch sehr.
    »Ich meine, während wir auf das Ergebnis warten, sollten wir uns Roland Meads Lagerhaus in Avonmouth vornehmen«, antwortete sie. Sie beobachtete Steves Reaktion ganz genau.
    »Herrgott noch mal!« Er fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Jetzt hör mir mal gut zu, Honey …«
    Sie war nicht aufzuhalten. »Meine Mutter hat erzählt, dass er regelmäßig Lieferungen über Harwich und Felixstowe bekommt. Einmal in der Woche, und eine ist heute fällig. Meinst du nicht, es wäre eine gute Idee, mal hinzufahren und die Sache gründlich zu checken?«
    Steve seufzte und musterte sie langsam von Kopf bis Fuß. »Ich könnte mir ganz andre Sachen vorstellen, die ich jetzt viel lieber gründlich checken würde, aber …« Er schüttelte betrübt den Kopf. »Ich verstehe ja, was du meinst.« Er seufzte noch einmal tief, stellte das Gas unter dem Soßentopf und den Nudeln ab und legte den Kochlöffel aus der Hand. Dann begann er mit großer Zeremonie mit dem Aufräumen. Ordentlich war er schon, das hatte Honey inzwischen begriffen, aber wahrscheinlich nicht immer
so
ordentlich.
    |281| Sie wusste, er hatte Zweifel, dass sie überhaupt dort hinfahren sollten. Warum auch nicht? Schließlich verließ sie sich nur auf ihr Bauchgefühl. Und er würde versuchen, ihre Achillesferse zu finden, um sie von diesem Vorhaben abzubringen. Aber erst einmal musste er sie finden.
    Er wusste, wie gern sie aß, und probierte es noch einmal. »Ich nehme an, das Abendessen kann auch warten?«
    Honey verzog schmerzlich das Gesicht. Sie hatte nicht gedacht, dass er einen Volltreffer landen würde. Aber sie war stolz auf ihre Blitzreaktion. »Meine Taille kann drauf verzichten.«
    Leider war ihr Magen anderer Meinung und knurrte auf der ganzen Fahrt von Bath zum Hafen von Avonmouth laut und vernehmlich. Sie überlegte schon, ob sie sich in einer Tankstelle an der Hauptstraße beim Hafen einen Marsriegel kaufen sollte. Willenskraft und Stolz hielten sie gerade noch davon ab. Steve würde nur anmerken: »Wir hätten zuerst essen sollen. Diese Sache hätte bis morgen Zeit gehabt.«
    Seit sie ins Auto gestiegen waren, hatte er kaum ein Wort gesprochen. Mit grimmiger Miene starrte er über das Lenkrad hinweg in die pechschwarze Nacht hinaus und auf die trübselige Umgebung.
    Speditionsdepots, Lagerhäuser und Industriebauten, manche neu, manche würfelförmig und mit Flachdach, Überreste aus den sechziger Jahren, standen entlang der Straße. Beim Gedanken an Richard Carmellis zermalmten Kopf war Honey ohnehin der Appetit vergangen.
    Das Haupttor zum Lagerbereich stand offen.
    Steves Augen wanderten am Zaun entlang. »Es muss auf jeden Fall Wachmannschaften geben.«
    Genau in diesem Augenblick rollte ein Sattelschlepper mit ausländischen Kennzeichen durch das Tor. Auf der Seite prangte der Name Roland Mead Internationale Fleischlagerhäuser.
    Honey und Steve fuhren auf denselben Parkplatz wie Richard Carmelli und stellten den Wagen zwischen denselben |282| Müllcontainern ab. Genau wie er schlichen sie sich am Zaun entlang, zwängten sich durch das Loch

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