Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dinner für eine Leiche

Dinner für eine Leiche

Titel: Dinner für eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
Vom Netzwerk:
doch erwürgen mit ihrer verdammten Goldkette! Oder vielleicht sollte man sie ihr durch die Nase ziehen wie einer Kuh.«
    »Einem Stier«, meinte Steve. »Man zieht nicht Kühen einen Ring durch die Nase, sondern Stieren.«
    |42| »Na, die ist jedenfalls ein blöde Kuh«, sagte Honey und fuchtelte mit dem Arm in Richtung Hoteleingang. In einem Zimmer im Erdgeschoss ging das Licht an. Durch das elegante Erkerfenster konnte man in die Bar schauen. Stella saß auf einem Barhocker, vor sich eine Flasche von irgendwas und ein großes Glas. Sie schenkte ein, trank aus, schenkte wieder ein.
    »Und versoffen ist sie noch dazu«, ergänzte Honey.
    Steve interessierte das alles nicht. Sie spürte, dass er sie anschaute und dass seine Augen voller Fragen waren. Sie wusste, dass er alles mitbekommen hatte, was Stella gesagt hatte. Zu viele Leuten hatten mitgehört, wie Smudger Oliver Stafford bedrohte. Aber er war doch bestimmt nicht Staffords einziger Feind? Köche waren von Natur aus ehrgeizig und auf Wettbewerb getrimmt. Sie stellte sich schon Steves Fragen vor: Wie viele Leute haben sich gewünscht, dass Oliver Stafford tot wäre? Stimmt es, dass dein Koch Oliver Stafford erst vor wenigen Stunden angedroht hat, er würde ihn umbringen?
    Verdammt! Sie hatte noch nicht mit Smudger geredet. Konnte sie Steve lange genug hinhalten, um erst mit ihrem Koch zu sprechen?
    »Ich habe dir noch gar nicht zu deiner Beförderung gratuliert«, sagte sie plötzlich, lächelte und umarmte ihn. »Wie würdest du die denn gern feiern?«
    Er schaute sie vorwurfsvoll an. »Versuchst du, das Thema zu wechseln?«
    Sie durfte ihm jetzt auf keinen Fall in die Augen blicken. Wenn sie das täte, wäre sie verloren. Sie tat es trotzdem und war verloren. Seine tief liegenden Augen waren wie Teiche, in die man sich kopfüber hineinstürzen wollte … Noch besser, gleich kopfüber mit dem ganzen Kerl ins Bett.
    Aber so leicht durfte sie nicht klein beigeben. »Smudger hat es nicht so gemeint. Der würde niemals jemanden umbringen.«
    »Ich brauche trotzdem seine Aussage.«
    Sie seufzte. »Ich wusste, dass du das sagen würdest.«

[ Menü ]
    |43| Kapitel 4
    Smudger hatte ein Alibi – behauptete er jedenfalls. Sie passte ihn ab, nachdem sie kurz mit Clint gesprochen hatte. Der schien auch die finstersten Spelunken zu kennen, die von den Leuten heimgesucht wurden. Insbesondere von Leuten aus seiner Bekanntschaft.
    Smudger kam gerade aus einem Nachtklub und sah mehr als nur ein bisschen mitgenommen aus.
    Honey packte ihn beim Arm. »Leih mir mal dein süßes Ohr. Warst du die ganze Nacht da drin?«, fragte sie.
    »Nein«, antwortete er und schüttelte vehement den Kopf. Alkoholschwaden nebelten sie ein. »Erst war ich im Sam Weller’s.«
    Das Sam Weller’s war eine Kneipe, die nach einer Romanfigur von Charles Dickens benannt war.
    »Hast du Zeugen, die das bestätigen könnten?«
    Er blieb wie angewurzelt stehen und runzelte die Stirn. »Wa rum ?«
    Sie nahm ihn fester beim Arm und steuerte ihn auf die Polizeiwache in der Manvers Street zu. »Jemand hat Oliver Stafford ermordet.«
    Er blieb stehen und grinste von einem Ohr zum anderen. »Hätte keinem mieseren Kerl passieren können! Man sollte dem Täter einen Orden verleihen! Wo ist es passiert?«
    »Man hat ihn mit halb abgetrenntem Kopf und beinahe in den eigenen Gasherd gestopft gefunden.«
    »Da hat ihm endlich jemand die Tour vermasselt!« Er lachte zufrieden.
    |44| »Das ist überhaupt nicht lustig, Smudger! Du hast gedroht, du würdest ihn umbringen. Die Polizei will eine Aussage von dir – und zwar sofort!«
    »Ich habe ein Alibi.«
    »Das will ich auch hoffen.«
    Er sah vollkommen ruhig aus. »Nachdem ich euch verlassen hatte, bin ich Reggie Burns, einem alten Kumpel, über den Weg gelaufen. Der kann mir das bestätigen. Wir haben Billard gespielt.«
    »Wehe, du sagst nicht die Wahrheit!«
    »Nur die Ruhe! Immer schön cool bleiben!«
    Honey kochte vor Wut, packte ihn beim Wickel, so dass sie Kopf an Kopf standen.
    »Sag du mir nicht, ich soll immer schön cool bleiben! Ich bin cool – mehr oder weniger!«
    Er zuckte die Achseln. »Wo liegt das Problem? Ich konnte Oliver Stafford nicht ausstehen, aber da war ich nicht der Einzige. Ich habe ihn nicht umgebracht. Wieso auch?«
    Honey schaute ihn verstohlen an. »Neid? Er hat dich schließlich im Wettbewerb besiegt.«
    Smudger schnaubte verächtlich. »Deshalb brauchte ich ihn doch nicht umzubringen. Ich muss mir nichts beweisen. Ich
weiß
,

Weitere Kostenlose Bücher