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Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Dinotod: Tannenbergs vierter Fall

Titel: Dinotod: Tannenbergs vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Endvierzigerin, die auf der rechten Straßenseite gerade ihr Auto entlud.
    „Wo wohnt denn hier die Frauenbeauftragte des Bildungszentrums auf ...?“
    Er hatte den Satz noch gar nicht beendet, da kam auch schon wie aus der Pistole geschossen die Antwort: „Gleich da hinten: Das letzte Haus vor der Einstein-Straße.“
    Noch bevor das Polizeiauto völlig zum Stillstand gekommen war, riss Tannenberg die Tür auf und hechtete aus dem Einsatzfahrzeug. Suchend blickte er sich um und entdeckte ziemlich schnell die an einem dunkelbraunen Palisadenzaun angebrachte Klingelanlage, auf der lediglich zwei Namen verzeichnet waren: H. Bender-Bergmann und G. Wackernagel.
    „Bender-Bergmann. Könnte das der Name der Frau sein?“, rief er in den Wagen hinein, aus dem sich Sabrina gerade graziös herausschälte.
    „Ja, so heißt sie! Jetzt erinnere ich mich genau daran“, bestätigte der Mann.
    „Gut! Kollege, dann fahren Sie mal bitte den Herrn nach Hause.“
    „Brauchen Sie doch nicht. Ich geh die paar Meter gerne zu Fuß.“
    Tannenberg wollte unbedingt vermeiden, dass dieser neugierige Zeitgenosse sich nun vor dem Haus der Toten postierte und damit Aufsehen erregte. Deshalb befahl er unmissverständlich: „Doch, doch, der Kollege fährt Sie jetzt direkt nach Hause. Keine Widerrede! Und Sie lassen sich auch heute hier nicht mehr blicken! Ist das klar?“
    „Ja, von mir aus“, brummte eine tiefe, bärige Stimme aus dem Wageninnern heraus.
    „Und was ist mit Ihnen und Ihrer Kollegin, Herr Hauptkommissar?“, fragte der junge Polizist freundlich. „Wann soll ich Sie beide denn hier abholen?“
    „Gar nicht! Wir gehen per pedes zurück zum Kaiserberg und von dort aus dann ins Kommissariat. Ist ja alles nur ein Katzensprung. Ein bisschen körperliche Bewegung tut uns beiden ganz gut“, entgegnete Tannenberg resolut, schlug mit einem kräftigen Schwung die Beifahrertür zu und begab sich erneut zur Klingelanlage. „Bender-Bergmann – das könnte die Frau sein. Aber G. Wackernagel? Wer ist denn das? Gabi oder Gerlinde Wackernagel – ihre Freundin?“, sagte Tannenberg mit nachdenklicher Miene eher zu sich selbst.
    Sabrina jedoch sah sich spontan dazu veranlasst, diese möglicherweise etwas unbedacht formulierte Hypothese umgehend zu kommentieren: „Ihr Männer seid doch irgendwie alle gleich. Dieser Spruch könnte genauso gut von Michael oder Geiger oder Albert oder ...“
    „Welcher Spruch?“
    „Ihre Freundin? Ihr habt doch immer nur Klischees im Kopf, wenn’s um uns Frauen geht!“
    Tannenberg war sichtlich irritiert. „Wieso? Auf was willst du denn überhaupt hinaus?“
    „Nach eurer Meinung muss eine Frauenbeauftragte entweder psychisch krank oder lesbisch sein.“
    „Wie kommst du denn auf so etwas? Ich würde doch sowas nie denken, geschweige denn behaupten. – Ach, jetzt versteh ich endlich: Weil ich gesagt habe, dass G. Wackernagel vielleicht die Freundin der Toten ist. – Was für’n Quatsch! Das kann doch genauso gut ein Untermieter sein ...“
    „Eben!“, entgegnete Sabrina, die beiden Silben sekundenlang in die Länge ziehend. „Aber das hast du ja nicht gesagt, wahrscheinlich noch nicht mal in Erwägung gezogen! – Ich bin mal sehr gespannt darauf, wie ihr Machos reagieren werdet, wenn wirklich diese Frau aus den neuen Bundesländern unsere neue Polizeipräsidentin wird.“
    Entsetzt drehte Tannenberg den Kopf zu seiner Mitarbeiterin. Wieder fuhr ihm ein höllischer Schmerz ins Genick, der ihn sofort aufstöhnen ließ. „Mensch, Sabrina, mal ja nicht den Teufel an die Wand!“
    „Wieso? Was gibt’s denn eigentlich an objektiven Fakten gegen diese hoch qualifizierte Bewerberin einzuwenden?“
    Tannenberg musste plötzlich an einen Satz Ludwig Wittgensteins denken, den er irgendwo einmal gelesen hatte oder den Dr. Schönthaler irgendwann einmal verlauten ließ: ›Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen‹, leuchtete dieser Schriftzug in hellroter Farbe auf seiner inneren Leinwand auf. Spontan beschloss er, sich an diesem berühmten Philosophen-Spruch zu orientieren und sich fortan zu diesem extrem kontroversen Thema nicht mehr zu äußern. Folgerichtig wandte er sich nun der Beschäftigung mit unverfänglicheren Dingen zu, nämlich dem Betätigen der Klingeltaste.
    Schon nach wenigen Augenblicken öffnete sich die schwere Haustür des älteren Einfamilienhauses und ein Mann in einem langen, beigefarbenen Bademantel erschien im Türrahmen.
    „Entschuldigen Sie bitte die

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