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Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsern
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Yvette, er wurde ermordet!«
    »Ach?« Lilly bemerkte, wie die Frau sehr geschickt die Brauen in die Höhe zog und die Erstaunte mimte. Lilly war davon überzeugt, dass sich Yvette auf alles sehr gut vorbereitet hatte.
    »Was habe ich damit zu tun?«
    »Pierre ist gestern Vormittag bei dir gewesen!«
    »Bei mir?«
    »Wir haben Zeugenaussagen vorliegen, nach denen dieser Clochard dein Etablissement gegen zehn Uhr verlassen hat. Was wollte er?«
    »Betteln«, sagte Yvette. »Er kam öfter, um mich anzubetteln.«
    »Und? Hast du ihm etwas gegeben?«
    »Ein paar Franc«, tat sie ab. »Aber ich verstehe überhaupt nicht, was ich mit dem Tod eines nichtsnutzigen Clochards zu tun haben sollte.«
    »Pierre war ein Mensch, Yvette. Er war ein unbequemer Mensch, wenigsten für dich. Er hat dich erpresst ...«
    »Aber ich ...«
    »Hör auf, das abzustreiten, Yvette. Wir wissen es aus sicherer Quelle.«
    Da fing Lilly einen Blick von Yvette auf. Es war ein Blick, der ihr beinahe das Blut in den Adern gefrieren ließ. Schlitzschmal und schwarz waren diese unheimlichen Augen plötzlich. Leise klirrten Madames große Ohrringe.
    »Dafür haben Sie keinen Beweis, Monsieur Kommissar!« Yvette keuchte.
    »Wir werden diesen Beweis erbringen, Yvette. Wer ist Victor?«
    Nun taumelte sie ein wenig.
    »Welchen Victor meinen Sie? Ich kenne sehr viele, die so heißen. Nennen Sie mir einen bestimmten.«
    Palon presste seine Lippen aufeinander. Er wusste, dass er jetzt sehr geschickt vorgehen musste, um Lilly nicht zu gefährden. Lilly, die die einzige Zeugin für eine mögliche Mitschuld dieser Barfrau war.
    »Das, was Sie mir vorwerfen ...«
    »Ich werfe dir nichts vor, Yvette. Ich habe dich nur gefragt.«
    »Es sieht ganz so aus, als würden Sie behaupten wollen, ich hätte diesen Clochard um die Ecke gebracht. Gut, er hat mich erpresst. Es ist eine alte Geschichte, und es geht keinen etwas an. Fragen Sie ihn doch. Fragen Sie Pierre, den Clochard. Vielleicht wird er Ihnen zuliebe noch einmal den Mund aufmachen. Aber ich habe damit nichts zu tun, Monsieur Kommissar. Alle Mädchen werden bestätigen, dass ich das Lokal den ganzen Abend über nicht verlassen habe.«
    »Wer redet vom Abend? Wer sagt Ihnen denn, dass Pierre am Abend ermordet wurde?«
    Yvette taumelte wieder ein bisschen, fing sich aber sehr rasch.
    »Niemand sagt mir das! Wenn Sie nachts hier auftauchen, dann ist es nachts geschehen. Es ist eine Annahme. Ich habe aber auch unterm Tag das Haus nicht verlassen, und es gibt hierfür Zeugen.« Damit schnellte Yvette herum. »Lilly«, sagte sie messerscharf. »Lilly, du kannst doch bezeugen, dass ich das Haus nicht verlassen habe, oder?«
    »Ich kann es bezeugen«, würgte Lilly heraus. »Sie ist den ganzen Tag über hier gewesen. Sie hat im ersten Stock Fenster gestrichen.«
    Über Yvettes Gesicht lief ein zufriedenes Grinsen.
    »Nun sehen Sie, Sie beiden Schnüffler«, sagte Yvette gelangweilt. »Ich weiß gar nicht, was Sie von mir wollen. Clochards leben gefährlich, wussten Sie das nicht? Sie stecken ihre Nasen in alle möglichen Angelegenheiten. Pierre ist nun einmal ein Erpresser gewesen. Er hat das wahrscheinlich nicht nur bei mir versucht. Und es ist einem eben nun zuviel geworden. Ich bin diese Person nicht gewesen. Übrigens, der Drink geht auf Kosten des Hauses. Schlucken Sie ihn schnell hinunter und sehen Sie zu, dass Sie abzischen. Sie sind Wanzen für mein Geschäft.«
    Palon grinste. Dann tippte er sich an len Hut, ließ den Whisky stehen und verließ das Lokal.

        In den folgenden Tagen blieb alles ruhig. Es war fast eine unheimliche Ruhe, die sich ausbreitete und die man nicht greifen konnte. Hinter all den leisen Tönen stand die entsetzliche Furcht, dass bald wieder etwas geschehen würde.                                                     
    »Ich meine, dass sich in der nächsten Zeit nichts tun wird«, sagte Alexandre, als man sich in Marcels Wohnung traf. »Es ist sicher, dass Yvette den Unbekannten gewarnt hat.«
    »Und dass der zunächst einmal in Warteposition geht, um Gras über die Sache wachsen zu lassen.«
    »Eines versteh' ich nicht, Alexandre? Lilly war nachdenklich.
    »Und das wäre?«
    »Warum wird Yvette nicht einfach festgenommen? Ein Blinder kann doch sehen, wie dick sie ihre Finger in dieser Geschichte hängen hat.«
    »Das ist richtig, Lilly. Aber es fehlen uns die schlüssigen Beweise. Denken Sie doch selbst einmal darüber nach. Die

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