Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Dirnenmord am Montmartre ROTE LATERNE ROMAN Band 8 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Thomsern
Vom Netzwerk:
möchte nicht, dass sie Verdacht schöpft. Sie sieht mich die ganze Zeit über schon so merkwürdig an, so, als ahnte sie etwas.«
    »Gut«, meinte Alexandre. »Dann gehen Sie ins 'La voile rouge' zurück und benehmen sich dort so unauffällig wie nur möglich. Wir werden uns später noch sehen. Wo, sagten Sie, sollte der Treffpunkt mit dem Clochard Pierre gewesen sein?«
    »An der Brücke 'La Lumiere'. Das ist irgendwo im Süden, soviel ich weiß.«
    »Wir werden uns um alles kümmern, Lilly. Und danke für den Tipp. Ich muss mich eilen.«
    Lilly legte den Hörer auf die Gabel zurück. Nachdenklich und wie fröstelnd zog das Mädchen die Schultern zusammen.
    »Glaub mir«, sagte sie nun zu Marcel. »Ich habe es schon bereut, ins 'La voile rouge' gezogen zu sein. Aber ich kann jetzt nicht mehr zurück, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, verstehst du? Ich will nämlich meinen Kopf noch behalten, wenigstens noch eine Weile, wenn du verstehst, was ich meine. Ich bin noch zu jung zum Sterben, Marcel.«
    »Ich weiß. «Dann zog er sie sogar ein wenig an sich, und Lilly ließ es geschehen.
    Dann befreite sie sich plötzlich aus seinen Armen.
    »Pardon, Marcel, aber ich muss los. Yvette könnte sonst Verdacht schöpfen.«
    »Lilly!«
    »Ja?« Sie stand schon an der Tür.
    »Lilly, pass gut auf dich auf. Ich habe Angst.«
    »Ich auch«, würgte die Dirne heraus und verließ die Dachwohnung. Das Mädchen" bemerkte nicht, dass unweit des Hauseingangs eine dunkle Gestalt stand, die sie wohl genau beim Verlassen des Hauses beobachtet hatte und ihr nun in gemessenem Abstand folgte.
    Von Yvette wurde das Mädchen mit einem misstrauischen Blick bedacht.
    »Du siehst abgehetzt aus«, bemerkte die Bordellbesitzerin. »Dein Haar ist so wirr.«
    »Der Wind ...«
    »Lüge nicht! Es geht kein Wind. Wo bist du gewesen?«
    »An der Luft«, sagte Lilly. Plötzlich hatte sie das Gefühl, ersticken zu müssen. »Ich gehe einen Moment nach oben«, sagte sie. »Ich mache mich etwas frisch.«
    »Geh nur«, sagte Yvette. Mit einem Male kam Lilly dieses sonst so mütterlich wirkende Gesicht eiskalt und gefühllos vor.
    Auf ihrem Zimmer versuchte Lilly, Ordnung in die verwirrten Gedanken zu bringen. Bewegte sie sich nunmehr nicht auf sehr gefährlichen Pfaden? Vielleicht hatte Yvette doch recht gehabt mit ihrer Andeutung, Lilly sollte eine Zeitlang aus Paris verschwinden. Vielleicht war dies eine versteckte Warnung gewesen, die Lilly Laforet aber nicht beachtet hatte.
    Als Lilly später nach unten kam, trat Yvette nach einer Weile auf sie zu.
    »Du bist bei Marcel gewesen?«
    Lilly zuckte zusammen. Sie entschloss sich sofort zur Wahrheit.
    »Ja, und? Was ist dabei, Yvette? Du hast doch nichts gegen ihn.«
    »Ich finde es aber etwas ungewöhnlich, dass du plötzlich zu Marcel läufst und in wenigen Minuten wieder zurück bist. Was wolltest du von ihm?«
    »Hör zu, Yvette«, sagte Lilly nun etwas erbost. »Irgendwie habe ich ja wohl noch ein Recht auf ein Privatleben, oder nicht? Ich wohne zwar bei dir und arbeite hier in deinem verdammten Puff. Aber was ich privat mache, geht keinen etwas an.«
    Die Bordellchefin grinste.
    »Bisschen kurz für Liebe, diese knappe Zeit, oder?«
    »Meine Sache«, gab Lilly kurz angebunden zurück. Sie fühlte, dass sie sich nun bemühen musste, die Empörte zu spielen. Verdutztheit oder gar Erschrockenheit hätten Madame Yvette vermutlich noch wachsamer gemacht.
    Gegen elf tauchten Palon und Alexandre im 'La voile rouge' auf.
    Lilly bemerkte, dass Yvette ein wenig zusammenzuckte. Aber man erkannte dann, dass sie sich sofort wieder in der Gewalt hatte.
    »Bon soir, Monsieur Kommissar! Habe ich wieder einmal die Ehre? Wurde wieder eines meiner Mädchen umgebracht? Ich denke, heute sind sie vollzählig.«
    »Einen Whisky«, verlangte Palon. Er würdigte Lilly mit keinem Blick. Auch Alexandre sah einfach an ihr vorbei, und Lilly ahnte, dass dies einen bestimmten Zweck hatte.
    »Yvette, ich habe eine Frage!«
    »Zu etwas anderem als zu fragen sind Sie ja wohl kaum hierhergekommen, Monsieur Kommissar!« Yvette klang spöttisch. »Bitte, schießen Sie los. Die alte Yvette wird Rede und Antwort stehen, Sie alter Miesepeter.«
    »Yvette, wann hast du Pierre, den Clochard, zuletzt gesehen?«
    »Ich kenne viele Clochards. Ich kenne viele Pierres«, versuchte Yvette auszuweichen.
    »Ich meine Pierre, den Clochard!«
    »Ach den«, sagte Yvette nach einer Weile. »Was ist mit ihm? Hat er sich vielleicht zu Tode gesoffen?«
    »Nein,

Weitere Kostenlose Bücher