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Dirty Old Town: Ein Wyatt-Roman (German Edition)

Dirty Old Town: Ein Wyatt-Roman (German Edition)

Titel: Dirty Old Town: Ein Wyatt-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Disher
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richtete seinen Blick an Lynette Rigbys Schulter vorbei auf sein Bücherregal — Bücher über Kunst und Design, über Schmuckherstellung, Bücher, die sich mit der Geschichte berühmter Produzenten und Designer befassten. »Wie ich bereits gesagt habe, es stand keine Lieferung an, es waren Crashkids.«
    »Jemand hat Schüsse gehört«, sagte Rigby.
    Nun, das jagte ihm jetzt Angst ein. »Nein. Wir haben auf nichts und niemanden geschossen.«
    »Besitzen Sie eine Waffe, Henri? War es nicht vielmehr so: Sie haben die Diebe bis zum Park verfolgt und sich eine Schießerei mit ihnen geliefert ... «
    Furneaux wollte nicht von ihr nach Waffen befragt werden. »Scheiße, nein. Vielleicht ist Glas gesplittert oder der Benzintank ist explodiert, etwas in der Art.«
    Wieder dieses ausdruckslose Lächeln. »Ein Mann wurde dabei beobachtet, wie er den Park verließ und in einen blauen Camry stieg. Ein Zeuge gab an, Blut und Glassplitter gesehen zu haben. Der Mann habe gesagt, er sei Polizist. Wir haben alles überprüft: Heute sind keine Opfer von Schießereien, Bränden oder Unfällen in die Krankenhäuser eingeliefert worden. Es werden auch keine Polizisten vermisst.« Sie hielt inne. »Fahren Sie oder Joe einen blauen Camry, Henri?«
    Er grinste. »Das soll wohl ein Witz sein, oder?«
    »Liegt es nicht in Ihrem eigenen Interesse, mir zu helfen? Wir stehen doch auf derselben Seite, nicht wahr?«
    »Sie sind hier die Kriminalistin. Gehen Sie und machen Sie Ihre Arbeit. Ich stelle nur Schmuck her und verkaufe ihn.«
    »Was können Sie mir über Danielle erzählen?«
    Furneaux versuchte, Rigby direkt in die Augen zu sehen. »Sie ist rechtschaffen.«
    »Ein Mann in Ihrem Gewerbe hegt doch sicherlich den Wunsch, etwas über den persönlichen Hintergrund zukünftiger Angestellter zu erfahren und lässt ihn überprüfen, oder?«
    »Es gab in ihrem Falle nichts Auffälliges.«
    »Sie wurde heute Morgen von einem Polizeibeamten befragt. Und jetzt ist sie wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Ich habe sie nach Hause geschickt. Sie war mit den Nerven am Ende.«
    »Wie sind Sie dem Audi gefolgt, Henri? Woher wussten Sie, in welche Richtung er fuhr?«
    »Wir sind ihm nicht gefolgt.«
    »Ein Mann wie Sie, ein erfolgreicher Juwelier, sollte doch daran interessiert sein, stets zu wissen, wo seine Fahrzeuge sich gerade befinden, richtig? Stichwort GPS und so weiter. Vielleicht haben Sie die Diebe verfolgt, wurden in eine Schießerei mit ihnen verwickelt, sind hierher zurück und haben Ihre eigenen Reifen aufgeschlitzt, um alles zu vertuschen?«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich.«
    Allmählich hatte Furneaux den Kanal voll, was Rigby betraf. Wie viele Cops war auch sie von Selbstverliebtheit gesteuert. Ihre Klugscheißer-Haltung sprach Bände.
    Jeden Moment musste die Frau wieder anrufen, die seine Wertpapiere besaß, und er hatte noch immer nicht mit Alain gesprochen. Und eine Million Dollar hatte er erst recht nicht.
    »Wie ich Ihnen schon gesagt habe, es waren ein paar kleine kriminelle Mistkerle, die mir die Luft aus den Reifen gelassen haben.«
    »Jugendliche.«
    »Ja.«
    »Wo steckt Ihr Bruder, Henri? Ich bin davon ausgegangen, dass er Ihnen hier Gesellschaft leistet.«
    »Er hatte eine Lieferung.«
    »Er hat unserem Beamten gegenüber angegeben, das hintere Tor sei verschlossen gewesen.«
    »Er versucht nur, mich zu schützen. Das macht er instinktiv.«
    »Sie schützen? Wovor?«
    »Scherereien mit der Versicherung.«
    »Ach?«
    »So ist es«, beharrte Furneaux. »Er ist nicht der Hellste, aber es ist Verlass auf ihn.«
    »Er schlägt gern Leute zusammen, Henri. Sorgt dafür, dass sie mit Hirnschäden ins Krankenhaus eingeliefert werden.«
    Furneaux wurde rot.
    Rigby beugte sich über den Schreibtisch und tätschelte Henris Handgelenk. Seine Unterarme ruhten auf der makellos sauberen Schreibtischunterlage und er selbst spielte mit einer Büroklammer herum. Ihre Finger waren kühl und trocken, fühlten sich aber an wie brennende Holzscheite. Furneaux wich vor ihrer Berührung zurück.
    »Kein Grund, dass die CIU sich einschaltet«, sagte Furneaux.
    »Dann werde ich einen Grund finden«, erwiderte Rigby.
    »Wie ... wollen Sie mich in etwas hineinziehen?«
    Das klang hitzig, übellaunig. Die Zeit rückte vor und er brauchte einen Scotch. Außerdem hatte er seinen Lunch verpasst. Das Hemd klebte ihm am Körper. Wollte Gott, dass Joe nicht auf die Idee kam, hier hereinzuspazieren, solange Rigby noch da war. Das einzig Positive, sie wusste

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