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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
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mit klugen, interessierten Menschen. Es geht uns nicht nur ständig um Fetischkram. Wenn du es aber so haben möchtest, kriegst du das natürlich, wir haben damit kein Problem. Aber das ist nur eine Möglichkeit unter vielen. Wir zwingen niemanden zu irgendwas, und wenn du bei Jake den Eindruck gehabt hast, er habe dich zu etwas drängen wollen, tut es mir leid. Wirklich. Ich werde mit ihm darüber reden. Ich weiß, manchmal kann er einen ziemlich überrumpeln mit seiner Art. Also, was denkst du, Jo?“
    Ich zögerte. „Das klingt zu schön, um wahr zu sein, Harry. Was vermutlich bedeutet, dass es tatsächlich zu schön ist, um wahr zu sein.“
    „Ihr bekommt ein richtig schönes Zimmer“, versprach Harry. Wusste er etwa, dass Patrick und ich bisher noch nicht gevögelt hatten?
    „Ich muss darüber nachdenken. Ich bin nicht sicher, ob er heute Abend nicht schon was anderes vorhat.“ Ich hoffte, er würde es mir irgendwie endlich besorgen. Er hatte aber erwähnt, er wolle auch mal mit mir essen gehen. Warum sollten wir nicht bei der Gesellschaft essen und unser mädchenhaftes „auswärts übernachten und vögeln“ dort stattfinden lassen?
    „Also gut“, sagte ich. „Wenn ich ihn mitbringe, geht es aber nur um das Dinner? Und wir bleiben über Nacht, aber kein Gruppensex und keine SM-Spielchen oder so was, verstanden?“
    „Ich schwöre bei Gott, Jo, das findet bei uns alles in anderen Räumlichkeiten statt, die extra dafür eingerichtet sind. Es ist ein riesiges Haus, in dem man den unterschiedlichsten Aktivitäten nachgehen kann. Wenn du es manchmal etwas härter magst, wirst du das dort bekommen. Wenn du mehr auf Romantik stehst, wird es Rosenblätter auf dem Bett geben, Duftkerzen und solchen Kram. Eine Massage gefällig? Also, nicht so eine Massage, du kleines, verdorbenes Mädchen! Die Massage gibt es im Wellnessbereich. Also, wie wär’s? Ihr kommt zum Dinner, bleibt über Nacht und müsst euch zu nichts gezwungen fühlen.“
    Er wirkte so normal und ernst, dass ich ihm beinahe vertraute. Aber nur fast. „Ja nee, schon klar.“
    „Denk einfach darüber nach.“ Er ignorierte meinen Sarkasmus, tätschelte meine Hand und schaute auf die Uhr. „Hoppla! Jetzt aber schnell. Gegen drei rufe ich wegen heute Abend noch mal an, und ich schicke euch einen Wagen.“ Er gab unserem Kellner ein Zeichen, damit er die Rechnung brachte.
    Ich wickelte den Schal um meinen Hals, als wir in die bittere Kälte hinaustraten. Schneeregen hatte eingesetzt.
    „Brrr, kalt. Wir sehen uns heute Abend, Jo. Ich hoffe es zumindest.“ Harry beugte sich zu mir herunter und küsste meine Wange. Er schlüpfte in seine Daunenjacke. „Ach ja, noch was. Es gibt einen Dresscode.“ Zwei schwarze Masken baumelten von seiner Hand.
    Ich nahm sie und stopfte sie in die Jackentasche. „Danke für die Frühstückseinladung.“
    Einen Augenblick saß ich im Wagen und dachte über diese unerwartete Entwicklung nach. Dann las ich den Brief ein zweites Mal. Es war wirklich ein verlockendes Angebot. Patrick hatte schließlich für unser erstes Mal etwas Besonderes organisieren wollen. Aber ich vertraute weder Harry noch den anderen Leuten dort. Ich warf den Brief und die Hochglanzbroschüre auf den Rücksitz und fuhr nach Hause. Unterwegs überlegte ich, dass ich genauso gut noch beim Supermarkt anhalten und ein paar Lebensmittel einkaufen konnte.
    Im Supermarkt schob ich gerade meinen Einkaufswagen um ein Regal, als ich plötzlich Angela gegenüberstand. Im ersten Moment erkannte ich sie nicht. Sie trug statt der schwarzen Lederkluft eine ausgeleierte Jeans und eine Daunenjacke und hatte aufs Make-up verzichtet. Am meisten überraschte mich aber das Baby, das in der Babyschale in ihrem Wagen saß.
    „Hi!“, begrüßte ich sie erstaunt. Womit ich wieder mal gegen die Etikette der Gesellschaft verstieß.
    Ein kleiner Junge lief mit einer Schachtel Frühstücksflocken zu ihr. „Gramma, ich hab sie!“
    „Gut gemacht“, rief sie mit der hellen, überschwänglichen Stimme, die Leute gern benutzten, wenn sie mit kleinen Kindern sprachen. Sie legte die Schachtel in den Einkaufswagen. „Devlin? Sag Hallo zu Miss Jo.“
    Der kleine Junge wurde sofort von Schüchternheit überwältigt und drückte das Gesicht in ihre Daunenjacke.
    „Das sind deine Enkelkinder?“ Ich konnte es gar nicht glauben.
    „Ja. Devlin ist vier, und dieser kleine Spatz ist Suzie. Sie ist fast ein Jahr alt.“ Sie wackelte mit dem Fuß des Babys. „Kannst du Hallo

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