Dirty Talk
auch er kam. Irgendwie hoffte er, dass es nicht so war.
„Ich liebe es, zu sehen, wie du kommst“, murmelte er und biss sie in den Nippel. Nicht zu heftig, aber immerhin heftig genug, um ihr zu zeigen, dass er das konnte.
Sie wimmerte. Er hatte inzwischen begriffen, dass sie bis zum Schluss nicht allzu viel von sich gab, doch dann wurde sie ziemlich laut und bebte am ganzen Körper. Es war daher schwierig, das Maß ihrer Erregung abzuschätzen. Er hatte aber keinen Zweifel, dass es möglich war und er irgendwann auch gut darin wäre.
Genau jetzt kam sie. Ihre Hüfte hob sich ihm entgegen, und ihr Gesicht nahm einen Ausdruck tiefer Konzentration an. Ihre Klitoris schien sich beinahe zurückzuziehen in diesem Moment – er wusste, dass sie das nicht tat, es war einfach das Blut, das ihr in die Muschi schoss. So einfach war das. Das letzte Aufbäumen vor ihrem Orgasmus. Und da kam sie schon. Sie schrie laut auf, drückte sich an ihn. Ihre Hand packte seinen Schwengel und bewegte sich hektisch.
Jetzt, jetzt! Er sah seinen Samen, der herrlich aus dem Schwanz strömte und auf das Laken und ihr Handgelenk floss. Gott, was für ein Durcheinander. Was für ein herrlicher Orgasmus. Ein wunderbarer, gemeinsamer Orgasmus.
„Tut mir leid, dass ich die Wäsche dreckig mache“, sagte er danach.
Sie schmunzelte und wischte sich die Hand am Laken ab. „Das ist nicht der erste Fleck, den wir da reinmachen.“
Wir. Es gefiel ihm, dass sie seinen Samen als etwas betrachtete, für das beide verantwortlich waren. „Elise hat sich darüber immer beklagt.“
„Über Sperma?“
„Ja. Sie ist danach immer unter die Dusche gegangen.“
„Das ist doch verrückt“, sagte Jo. Sie streckte sich. Ihre Vulva war rosig und glänzte. Sie drehte sich um und nahm den Becher vom Nachttisch. Dabei rutschte der Bademantel herunter und entblößte die Rundung ihres Hinterns. Seine Hände wanderten automatisch dorthin. Sie passten auf ihre Pobacken, als gehörten sie dahin.
„Du bist einfach wunderbar“, sagte er. „Wunderschön. Schau nur, was für einen tollen Arsch du hast.“
„Danke.“ Sie nahm einen Schluck Kaffee. „Ich zieh mich lieber mal an.“
Er zog die Boxershorts an und sah ihr mit genauso viel Vergnügen beim Anziehen zu, wie er es getan hätte, wenn sie sich jetzt ausziehen würde. Sie spazierte nackt durchs Schlafzimmer, ohne im Geringsten verlegen zu sein, und zog zuerst ein Paar Socken an. Irgendwie sah auch das sexy an ihr aus. Aber vermutlich sah alles sexy aus, was Jo anzog. Sie zog ein weißes Baumwollhöschen und ein Hemdchen an. Keinen BH. Darüber einen Pullover, der aussah, als sei er handgestrickt. Jeans. Sie kniete am Boden und kramte die Wanderstiefel hervor. Dann setzte sie sich hin, um sie zuzubinden. Sie nahm eine Wildlederjacke und einen langen, weichen, bunten Schal vom Haken an der Tür.
„Fährst du mit dem Auto?“
„Ja. Es ist zu kalt fürs Fahrrad, und im Restaurant würde ich vor Hitze umkommen, wenn ich mich in meine Radlerkluft werfe.“
Er konnte nicht sagen, ob sie sich so anzog, um jemanden zu verführen, oder um ihn eifersüchtig zu machen. Vielleicht zog sie sich auch einfach so an, weil ihr danach war, sich so zu kleiden. Auch wenn das irgendwie verrückt klang.
„Ich geh lieber nach oben und erledige meine Arbeit“, meinte er und sammelte seine restlichen Sachen zusammen. Ein letztes Mal blickte er bedauernd zu dem wohlig warmen Bett.
„Vielleicht lade ich dich ja wieder ein, bei mir zu übernachten“, sagte sie grinsend.
Er drückte sie gegen die Wand und küsste sie innig, damit sie ihn nicht vergaß, solange sie unterwegs war. Sie entwand sich ihm kichernd.
„Sieh doch nur, was du wieder angerichtet hast“, sagte sie gespielt ernst.
Sein Schwanz drückte gegen die Frösche auf seiner Unterhose. „Ich werde gut darauf aufpassen“, versprach er.
Er sah ihr nach, als sie die Treppe runterlief, und hörte das heisere Keuchen ihres Wagens beim Anlassen. Er sollte sie lieber daran erinnern, den Wagen winterfest zu machen.
Nein, das sollte er nicht. Er war nicht dafür verantwortlich. Es ging ihn ja auch nichts an, mit wem sie sich heute früh traf.
20. KAPITEL
„Du siehst gut aus“, sagte Harry.
Ich wickelte den Schal vom Hals. Es war ein bitterkalter, windiger Tag, und der Schal diente nicht nur dazu, mich modisch zu kleiden.
Das Restaurant war nicht unbedingt eines, das ich unter anderen Umständen besucht hätte. Überall saßen gebräunte Leute, die ihre
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