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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
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sagen, mein süßer Keks?“
    Suzie versuchte, die Schachtel Frühstücksflocken an sich zu reißen.
    „Die beiden sind sehr süß“, sagte ich.
    „Kommst du heute Abend?“, fragte sie.
    „Ich weiß noch nicht. Wahrscheinlich nicht.“
    „Aber das solltest du“, erwiderte sie ernst. „Es wird dir gefallen. Bei der letzten Nacht der offenen Tür habe ich auf die Kleinen aufgepasst, und meine Tochter ist mit ihrem Mann hingegangen. Sie waren nicht mehr dort gewesen seit der Nacht, in der sie sich verlobt hatten. Und du musst keinen Freund mitbringen. Manchmal nehme ich eine meiner Freundinnen vom Gartenklub mit. Die Gärten dort sind im Sommer wirklich eine Augenweide.“
    Ich fragte mich insgeheim, ob wir über dasselbe Haus sprachen.
    Sie entwand dem Baby die Schachtel Frühstücksflocken, weil Suzie eifrig an einer Ecke der Schachtel zu kauen begann. „Es gibt nicht oft die Gelegenheit, sich einfach mal eine entspannende Pause vom Alltag zu können.“
    „Das glaube ich gern“, gab ich zu. „Ich denke darüber nach.“
    „Es hat mich jedenfalls gefreut, dich zu treffen. Wir müssen jetzt die restlichen Einkäufe erledigen. Devlin, weißt du, wo meine Liste ist?“ Schon war sie mit ihren Enkeln fort, ganz vertieft in den Einkauf. Das Baby schenkte mir ein letztes, zahnloses Grinsen, ehe sie um die nächste Ecke verschwanden.
    Als ich nach Hause kam, war Patrick unterwegs, und ohne ihn fühlte sich das Haus irgendwie leer an. Ich ging nach oben und wechselte die Laken, denn inzwischen war das wirklich nötig. Dann putzte ich das Bad und räumte überall auf. Ich schuf die Atmosphäre, die ich mir letzte Nacht gewünscht hätte. Das wäre dann Plan B, falls Patrick keine Lust hatte, zur Gesellschaft zu fahren. Ich hatte inzwischen beschlossen, ihn nicht allzu sehr dazu zu drängen. Wenn wir nicht zum Dinner gingen, verführte ich ihn eben hier. Außerdem wusste ich gar nicht, wann er nach Hause kam. Es war noch nicht so eine Beziehung, in der man den anderen ständig auf dem Laufenden hielt. Ich wollte auch gar nicht so eine Beziehung haben. Oder?
    Um halb drei gab ich nach und rief ihn auf dem Handy an.
    „Ja?“ Er klang abgelenkt.
    „Ich habe für heute Abend eine Essenseinladung, und ich hab mich gefragt, ob du mitkommen möchtest.“
    „Klar. Wohin denn? Jemand, den ich kenne?“
    „Nein, es ist eine Einladung meines Investmentklubs. Wir wurden außerdem eingeladen, über Nacht zu bleiben, wenn wir wollen.“
    „Wollen wir das denn?“ Seine Stimme hatte sich verändert.
    „Ja, es ist ein großes Haus. Ein wunderschönes altes Anwesen mit Fitnessstudio und Wellnessbereich.“
    „Du meinst also, heute ist die Nacht aller Nächte?“
    „Ja, das finde ich schon. Was meinst du?“
    „Ja.“ Er lachte. „Oh ja, sehr gerne. Bis später.“
    Ich rief Harry an und sagte ihm, wir würden kommen. Er versprach, die Limousine zu schicken, und ich verbrachte den Rest des Nachmittags damit, mich auf diesen Abend vorzubereiten. Ich unterzog den Inhalt meiner Wäschekommode einer ausgiebigen Musterung. Was würde Patrick gefallen? Blutrot mit schwarzer Spitze? Züchtiges Rosa? Schlangenhaut? Jungfräuliches Creme mit Spitze? Jedenfalls kein String, beschloss ich. Oder sollte ich das Höschen weglassen, damit ich ihn mit meiner nackten Möse überraschen konnte, falls nötig? Das einzige Problem, das ich damit hatte, war wohl, dass ich eher zufällig bereits tiefe Einblicke gewährte, wenn ich mich fürs falsche Kleid entschied.
    Ich hängte das Kleid – schwarz, kurz und aufreizend – im Badezimmer an den Haken. Während ich duschte, schwanden die Knitterfalten im Stoff im Wasserdampf. Nachdem ich auch die Haare gewaschen hatte, wickelte ich mich in ein Handtuch, ließ Wasser in die Wanne und gab einen großzügigen Schuss Badeöl hinein. Höchste Zeit, sich zu entspannen.
    Ich ließ mich in das dampfende Wasser gleiten. Ich wünschte, ich könnte Harry vertrauen. Wenn, wie er behauptete, sie von mir lediglich verlangten, dass ich zum Dinner kam und über Nacht blieb (was, wie er gesagt hatte, nicht zwingend war), konnte das ja nicht schaden. Die Einladung und die Annahme derselben waren Zeichen des guten Willens und zeugten von zivilisiertem Umgang miteinander. Viel mehr beruhigte mich aber der Einblick in Angelas Leben als die Großmutter aus der Vorstadt, die bekräftigt hatte, wie schön die offenen Nächte seien.
    Ich hörte eine Tür aufgehen und anschließend Schritte. „Jo? Wo bist

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