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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
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nicht so auf Football?“
    „Nein. Ich meinte eher, ob Sie klettern oder laufen. Sie sehen aus, als würden Sie Sport treiben.“
    „Ich arbeite mit Gewichten und gehe ein paarmal pro Woche ins Fitnessstudio. Im Winter fahre ich Ski. Und spiele im Sommer ein wenig Golf.“
    Oh mein Gott! Bitte sprich jetzt nicht über Golf, und fang bloß nicht an, Breckenridge mit Aspen zu vergleichen.
    Er tat nichts dergleichen. Inzwischen hatten wir die Straße verlassen und fuhren auf einer Schotterpiste weiter. Wahrscheinlich ein alter Holztransportweg. Im Innern des Wagens wurde es dank des hellen Sonnenlichts, das durch die Baumkronen funkelte, immer wärmer. Es widerstrebte mir, das zuzugeben, aber ich genoss den Ledersitz und die bequeme Fahrt. Es war schon ein toller Luxus, in so einem teuren Auto herumzufahren.
    „Ich hoffe, es ist nicht zu früh am Tag für Sie“, sagte er. „Ich habe einen Brunch mitgebracht.“
    „Das ist aber sehr rücksichtsvoll.“
    Er lenkte den Jeep auf eine sonnige Wiese und hielt an. Wir waren nicht besonders weit entfernt vom Stadtzentrum. Trotzdem war ich überrascht über die Stille, als ich die Tür öffnete und ausstieg. „Ist es das? Das Grundstück, von dem Sie erzählt haben?“
    Er nickte. „Das Baugebiet ist noch in der Planungsphase. Vielleicht wird auch gar nichts daraus.“
    „Und wenn daraus nichts wird? Verlieren Sie dann kein Geld?“
    „Ich habe dann immer noch das Land. Vielleicht kommt es in einem Jahr dazu oder in zehn Jahren. Man kann nie wissen, was kommt.“ Vom Rücksitz des Jeeps holte er einen Picknickkorb und eine Kühlbox. Dann führte er mich zu einer Felszunge, die die Sonnenwärme speicherte. Er war ein aufmerksamer Gastgeber, der sich sehr besorgt um mein leibliches Wohl zeigte. Er hatte sogar eine Decke mitgebracht, die er auf dem Felsen ausbreitete. Der Picknickkorb war eines dieser schicken Modelle mit Porzellantellern und richtigem Besteck. Er hatte Bagels mit Lachs und Frischkäse mitgebracht, und in der Kühlbox wartete eine Flasche Champagner mit Gläsern.
    Wer verführte hier eigentlich wen?
    „Das ist aber hübsch“, sagte ich und hoffte, man konnte die Überraschung nicht heraushören. „Tolle Bagels.“
    Er ließ den Champagnerkorken knallen. Ohne großes Tamtam, sondern ganz dezent. Aus dem Flaschenhals stieg ein wenig Schaum auf, ehe Willis den Champagner in zwei Gläser goss. Der Champagner war hell und sprudelnd. Das alles waren gute Zeichen, und zum ersten Mal fragte ich mich, wie er wohl als Liebhaber war.
    „Sie sind das erste Mädchen – ich meine, die erste Frau, die ich herbringe“, sagte er.
    „Echt? Dabei scheinen Sie doch alles richtig zu machen.“ Ich stieß mit ihm an.
    Er lächelte und schraubte den Deckel von einer Flasche Mineralwasser. „Ich muss leider fahren, aber Sie dürfen es sich schmecken lassen.“
    Ich streckte mein Gesicht der Sonne entgegen. Vielleicht lag es am Champagner, vielleicht war es einfach die Gesellschaft eines attraktiven Mannes, der sich nicht als völliger Idiot erwies, der nur über sich reden wollte. Irgendwas bescherte mir jedenfalls dieses extrem friedliche und entspannte Gefühl.
    Ich aß meinen Bagel auf und fragte mich, ob es zu gierig war, wenn ich ihn bat, für später noch einen mitnehmen zu dürfen. Ich befand, dass sich das nicht gehörte. Stattdessen genehmigte ich mir eine Orange. Es war eine von diesen dicken, teuren Orangen, die ich mir nur selten kaufte. Die Schale ließ sich ganz leicht abschälen, und um uns verbreitete sich ein wunderbarer Duft.
    „Du bist eine sehr sinnliche Frau“, sagte Willis plötzlich.
    „Ist das nur eine höfliche Umschreibung für gierig?“
    „Nein. Du genießt die Dinge. Und du zeigst es.“ Er füllte mein Champagnerglas wieder auf.
    „Das alles ist einfach perfekt“, sagte ich und zeigte auf unser Picknick. „So ganz anders als deine Sehnsucht danach, Bäume zu fällen und hässliche Häuser auf die freie Fläche zu setzen.“
    „Herrje. Sie werden nicht hässlich. Ich arbeite mit einem grünen Architekten zusammen.“
    „Ist er grün und hat spitze Ohren?“ Ich legte mich auf die Decke und schloss die Augen. Im Stillen gluckste ich, weil mir mein Witz gefiel und weil der Champagner und die Sonne mich ein bisschen beschwipst machten.
    „Du bist ein lustiges Mädchen.“
    „Frau.“
    Er rückte näher. Ach, es war so verflixt einfach … zu einfach. Ohne meine Augen zu öffnen, löste ich einen Orangenschnitz und steckte ihn in den

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