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Dirty Talk

Dirty Talk

Titel: Dirty Talk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Mullany
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Patrick?“ Kimberly schmunzelte. „Manchmal sind diese schlaksigen kleinen Jungs so gut bestückt, dass ich mir vorkomme, als träumte ich oder sei im Himmel. Wie hast du das denn geschafft?“
    „Er schlief vor dem Kamin ein, nachdem wir vom Skifahren zurück waren.“
    „Klingt wie ein alter Jagdhund. Hat er dich danach abgeschlabbert?“
    „Nein.“
    „Lügen haben kurze Beine“, trällerte sie.
    „Also gut. Wir haben uns geküsst. Es war aber nur ein Experiment. Könntest du also bitte mit diesem Mittelstufenquatsch aufhören?“
    „Und?“
    „Naja, und es war nett. Sexy. Aber er ist nun mal mein Mieter.“
    „Er wird ja nicht für alle Zeiten dein Mieter bleiben. Elise hat das Haus inzwischen angeboten, und rate mal, wer … Oh mein Gott, sieh nur! Oder nein, sieh nicht hin! Ganz vorsichtig nur.“
    Aber ich brauchte gar nicht hinzusehen. Ein vertrautes Aftershave wehte heran und kündigte mir die Ankunft von Willis Scott III. an. Das Letzte, was ich von ihm gesehen hatte, war sein nackter Arsch gewesen, während er eine Frau fickte, in die er sich nicht verlieben sollte oder durfte. Ich wollte gar nicht wissen, wobei er mir beim letzten Mal zugesehen hatte.
    „Ladys! Kimberly.“ Er beugte sich hinab und küsste ihre Wange. „Schön wie immer. Hallo Jo, wie geht’s denn so?“ Er nahm eine Serviette und wischte mir zu meinem Entsetzen irgendwas aus dem Gesicht. Ich hoffte nur, es handelte sich um Glasur. Trotzdem hatte ich das Gefühl, wieder fünf Jahre alt zu sein. „Du solltest lieber mal Harry zurückrufen“, bemerkte er leise. Dann richtete er sich wieder auf und zeigte auf die Frau, die an seiner Seite stand. „Kennt ihr schon Elise Delaney?“
    Elise war atemberaubend schön. Klein und schlank und mit glänzend blonden Haaren und großen blauen Augen. Ihre Hand fühlte sich in meiner wie etwas Zartes, Zerbrechliches an, und ihre Lippen (weich und rosig) bebten, als würde sie im nächsten Moment losheulen, statt eine Begrüßung zu murmeln.
    Willis legte besitzergreifend den Arm um ihre Schultern, als müsste er sie vor den Gefahren beschützen, die beim Durchqueren eines Restaurants auf sie lauerten – so viel Porzellan, allzu scharfe Messer und heiße Flüssigkeiten. Er geleitete sie zu einem Tisch, wo sich sogleich unser Kellner mit zwei anderen auf sie stürzten und darum wetteiferten, sie vor der Brutalität zu bewahren, die es für sie anscheinend bedeutete, außer Haus zu essen.
    „Ist das zu fassen?“, fragte Kimberly. „Ich meine, sie muss jedes Mal, wenn sie einen Raum betritt, erst durch ein Gewühl aus Schwänzen schreiten, die ihr zuwinken. Und sie hat vermutlich keine Ahnung, welche Wirkung sie auf Männer hat. Oder doch?“ Sie drehte sich um und schaute nach unserem Kellner. Sie beobachtete ihn, wie er Elises und Willis’ Tisch umschwirrte wie eine Biene den Honigtopf. Elises Charme sagte ihm anscheinend mehr zu als meine kleinen, obszönen Gesprächsschnipsel.
    Elise stand auf und brach aus dem Gedränge der ihr treu ergebenen Kellner aus. Sie flanierte durch das Restaurant zur Damentoilette.
    Ich legte meine Kreditkarte auf den Tisch, um damit jegliche Diskussion mit Kimberly darüber, wer bezahlte, zu unterbinden. „Kannst du ihm die hier geben, wenn er sich mal wieder an uns erinnert? Ich muss mal wohin.“
    Ich bezweifelte, dass Elise überhaupt in der Lage war, etwas so grässlich Menschliches zu tun wie pinkeln. Tatsächlich stand sie vor dem Spiegel und zog eine Bürste durch ihr wunderschönes Haar.
    „Hi. Tut mir leid, aber es könnte jetzt etwas peinlich werden. Patrick lebt im Apartment über meiner Garage.“
    „Ich weiß“, hauchte sie.
    „Ach so, ja dann … Noch was. Kennen Sie Willis schon lange?“
    Sie zwinkerte. Sogar ein Zwinkern sah bei ihr schön aus. „Er ist mein Makler.“
    „Okay.“ Ich klang echt dämlich. „Haben Sie schon mal seine Freunde kennengelernt? Falls er irgendwann die Rockies Investment Association erwähnt, sollten Sie auf der Hut sein.“
    „Oh, aber ich habe schon jemanden, der sich um meine Geldanlage kümmert“, murmelte sie. „Wie geht’s Patrick?“
    „Gut.“ Ich hatte es wenigstens versucht. Was konnte ich jetzt noch sagen?
    „Armer Patrick.“ Sie seufzte. „Er wird nie was aus sich machen. Ich mache mir so schrecklich große Sorgen um ihn.“
    „Aber Sie haben sich doch von ihm getrennt.“ Ich wusste, von außen betrachtet war es unmöglich, eine Beziehung zu beurteilen. Außerdem war ich für

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