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Dirty

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Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Minuten heftigem Vögeln. Die Leute sind nicht so fantasievoll, wie es uns das Kino vorgaukelt. Andererseits hatte ich vielleicht auch nur Glück, nie auf einen Fetischisten oder Serienmörder getroffen zu sein. Oder vielleicht hatte ich auch unbewusst darauf geachtet, nie einen Mann mit Fantasie auszuwählen … bis ich Dan kennenlernte.
    „Elle.“ Er hob eine Augenbraue. „Ich weiß doch, dass du schon einiges ausprobiert hast.“
    „Aber nichts Ungewöhnliches.“ Ich ließ zu, dass er mich an sich zog.
    „Meinst du?“ Er küsste mein Ohrläppchen. „Ich würde sagen, sich auf einer Toilette vögeln zu lassen ist schon ziemlich ungewöhnlich.“
    „Aber das stand nicht zur Wahl.“ Ich erschauerte unter seinen Lippen. Dann zog ich das rosa Blatt aus meiner Tasche und reichte es ihm. „Hier. Zwanzig intime Fragen. Hier erfährst du alles über meine traurige, langweilige Vergangenheit.“
    Dan faltete das Papier auseinander, und gemeinsam beugten wir uns darüber. Nachdem er es gelesen hatte, legte er eine Hand an meine Wange. „Du bist mit fünfzehn entjungfert worden?“
    Nun, zumindest diese Frage hatte ich ehrlich beantwortet. „Und wie alt warst du?“
    „Älter.“ Er sah wieder auf das Blatt. „Du hattest nur einen einzigen festen Freund?“
    „Ja.“ Ich sah ihm beim Nachdenken zu, konnte aber nicht erkennen, was er dachte. „Wie viele hattest du?“
    „Keinen.“
    „Dann eben feste Freundinnen.“ Ich begann ihn langsam zu kitzeln.
    „Vier oder fünf. Hey, hör auf?“
    Nach einer Weile sah er mich ernst an. Ich versteifte mich. „Du warst mit achtundsiebzig Männern zusammen, hattest aber nur einen Freund?“
    Ich nickte.
    Er fragte nicht, warum. Stattdessen lehnte er seinen Kopf an meinen. Schweigend saßen wir da, es hätte unangenehm sein können, war es aber nicht. Mit dem Finger malte er kleine Kreise auf meinen Oberarm.
    „Warst du schon mal mit zwei Männern zusammen?“
    „Warst du schon mal mit zwei Frauen zusammen?“
    „Ja. Würde dich das anmachen?“, fragte er, als ob wir übers Wetter sprächen. „Es zusammen mit einer anderen Frau zu machen?“
    „Ich weiß nicht. Ich habe es nie ausprobiert.“
    „Aber du wärst gerne mit zwei Männern zusammen.“
    Ich nickte, dann leckte ich mir über die trockenen Lippen. „Ich glaube schon.“ Er schien darauf zu warten, dass ich weitersprach. „Ich hatte viel Sex – aber keinen besonders abwechslungsreichen.“
    „Abwechslung kann viel Spaß machen, Elle.“
    „Dann hatte ich bisher eben nicht viel Spaß.“
    Er wandte mir das Gesicht zu. „Daran würde ich gerne etwas ändern.“
    Ich kaute auf meiner Unterlippe. „Ich … ich weiß nicht …“
    „Hey“, unterbrach er mich sanft. „Würdest du dich nicht besser fühlen, wenn du gar nichts wissen müsstest? Wenn es einfach passieren würde?“
    Ich war mir nicht sicher. Eigentlich mochte ich Überraschungen nicht besonders. Mein ganzes Leben richtete ich nach Kalkulationen, Statistiken, Plänen und Regeln aus. Alles drehte sich um Ordnung. Struktur. Kontrolle.
    Alles, bis Dan auftauchte.
    „Ich bin ein bisschen verklemm?“, gestand ich. „Ich bin sogar sehr verklemmt. Sehr angespannt. Und ich bin ein Kontrollfreak.“
    Dan schüttelte den Kopf. „So sehe ich dich überhaupt nicht.“
    „Nicht?“ Ich wich etwas zurück. „Sag es mir, Dan. Was siehst du?“
    Grinsend betrachtete er mich von Kopf bis Fuß. „Ich sehe eine Frau, die klug ist und wahnsinnig sexy.“ Als er meinen Gesichtsausdruck bemerkte, fuhr er fort: „Elle, das meine ich ernst. Gut, du bist ein wenig … reserviert. Aber nicht verklemmt. Vor allem nicht, wenn du ein paar Gläser Wein getrunken hast.“
    Ich zögerte einen Moment. „Hast du schon jemals ein Geräusch so lange gehört, dass du es völlig vergessen hast bis zu dem Moment, wo es aufhört?“
    „Natürlich.“ Er nahm meine Hand. „Zikaden zum Beispiel. Am Anfang sind sie laut wie ein landendes Raumschiff, aber mit der Zeit vergisst man das Geräusch. Und dann, wenn es Nacht wird, hören sie auf, und erst dann fallen sie einem wieder ein.“
    Ich nickte. „Weißes Rauschen. Das ist in meinem Kopf, die ganze Zeit. Ich kann nie aufhören zu denken. Es rattert und rattert, immerzu.“ Dan schien von diesem kleinen Geständnis nicht beunruhigt zu sein. Ich korrigierte meine Behauptung: „Fast immer.“
    Er streichelte über meine Wange. „Was kann es anhalten?“
    „Trinken.“
    „Das hält die meisten Leute vom Denken

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