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Dirty

Dirty

Titel: Dirty Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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erzähle.“
    „Er sollte es wissen“, sagte ich sanft. „Ihr lebt zusammen. Das muss ihm doch auffallen.“
    „Wir sprechen nicht darübe?“, sagte Chad. „Luke ist immer fröhlich, ich will ihm nicht die Laune verderben. Und dir auch nicht, Elle. Ich muss da einfach irgendwie durch.“
    „Aber das musst du nicht allein tun.“
    „Verzeih, wenn deine Tipps mir nicht wirklich helfe?“, entgegnete Chad abfälliger, als ich ihn je hatte sprechen hören. „Du als Einzelkämpferin, sag mir, wann hast du das letzte Mal an der Schulter eines anderen Menschen geweint?“
    Danach schwiegen wir wieder. Ich wartete darauf, dass er sich entschuldigte, was er nicht tat, und nach etwa einer Minute murmelte ich ein beleidigtes Auf Wiedersehen und legte auf. Selbst wenn man weiß, dass der andere recht hat, ist es manchmal leichter, einfach nur wütend zu sein.
    Ich bekam öfter Einladungen zu Hauspartys, bei denen Kerzen, Küchenzubehör oder Schmuck verkauft wurden. Ich ging nie hin, war aber immer höflich genug, etwas aus dem Katalog zu bestellen. Zwar wollte ich nicht im Wohnzimmer einer Fremden herumsitzen und über Produkte kichern, die mir nicht gefielen, doch das hieß noch lange nicht, dass ich nicht begriff, wie Frauen tickten. Sie bei diesen Hauspartys zu unterstützen erzeugt ein gutes Gefühl, weshalb ich meist allen möglichen Kram kaufte und dann meiner Mutter zu Weihnachten oder zum Geburtstag schenkte.
    Doch Marcy gab sich damit nicht zufrieden. Sie bestand darauf, dass ich an ihrer Hausparty teilnahm, und mir fiel keine gute Ausrede ein. Weil ich mich mit den Regeln solcher Veranstaltungen nicht auskannte, stand ich eine komplette Minute vor ihrer Wohnungstür und überlegte, ob ich klopfen oder einfach den Türknauf drehen sollte. Da erschienen zwei Frauen hinter mir im Gang und nahmen mir die Entscheidung ab.
    „Oh, kommen Sie zur Party?“, kicherte die größere.
    Die Tür wurde geöffnet, Marcy kreischte. Die beiden Frauen kreischten. Ich ließ zu, dass ich nach vorn gezerrt und umarmt wurde, dann hatte ich plötzlich ein Glas Wein in der Hand und saß auf einem Stuhl. Marcy reichte ein paar Snacks herum. Die Frauen schwatzten, doch ich nippte ziemlich wortkarg an meinem Wein, schließlich kannte ich nur Marcy und hatte nicht sonderlich viel zu erzählen.
    Ich weiß durchaus, was Sexspielzeug ist, auch wenn ich nie welches besessen habe. Und auch wenn mein Geschmack in Bezug auf Unterwäsche eher schlicht ist und wenig mit Strapsen und gemusterten Leoparden-Tangas zu tun hat, so habe ich Entsprechendes durchaus in Geschäften hängen sehen.
    Also dachte ich, ich wäre auf diese Party vorbereitet, als ich mit Stift und Bestellblock in der Hand dasaß. Doch kaum hatte die Verkäuferin zu sprechen begonnen, da wuchs mir schon alles über den Kopf. Als sie kleine Penisaufsätze für Kugelschreiber herumreichte, hoffte ich nur noch, dass ich mich nicht allzu sehr blamieren würde.
    Doch darüber hätte ich mir keine Gedanken zu machen brauchen. Ausgerechnet Marcy, die so gerne und ausführlich über Sex sprach, quietschte und verbarg ihr Gesicht hinter den Händen, als die Verkäuferin das erste Stück aus dem Koffer zog. Und sie war nicht die Einzige. Offenbar war dieser Vibrator namens King Dong etwas, was die anderen auch nicht jeden Tag zu sehen bekamen. Ich entspannte mich ein wenig. Also war ich doch nicht so verklemmt, wie ich befürchtet hatte.
    „Nun, Lady?“, rief die Verkäuferin und verteilte rosa Papier, “ist die Zeit für zwanzig intime Fragen gekommen! Und da ich einige Preise verteilen werde, seien Sie bitte ehrlich?“
    Wir beugten uns lachend über den rosafarbenen Fragebogen, dem wir anvertrauen sollten, mit wie vielen Männern wir geschlafen hatten, welches der verrückteste Ort war, an dem wir je Sex hatten, ob wir jemals mit mehr als einem Mann gleichzeitig geschlafen hätten. Wir sollten unsere Lieblingsstars nennen, verraten, ob wir unseren Partner schon mal betrogen hatten, und wie unsere liebste Sexstellung aussah. Und so weiter.
    Pflichtbewusst beantwortete ich die Fragen und log dabei, dass sich die Balken bogen. Es gibt einfach Dinge, die ich in einem Raum voller fremder Menschen niemals verraten würde. Nicht einmal wenn man dafür mit Fell umwickelte Handschellen geschenkt bekommt.
    Nachdem sie alle Produkte vorgestellt hatte, setzte sich die Verkäuferin an Marcys Küchentisch, um die Bestellungen aufzunehmen, während wir anderen unsere Weingläser nachfüllten und

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