Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
unserem Rückweg am Mittwoch noch einmal bei ihnen anhalten würden. So hatten sie etwas, worauf sie sich freuen konnten.
Für Murray und Todd war es das erste Mardi Gras mit uns. Beide fanden es großartig. Außerdem genossen sie es, sich die Sehenswürdigkeiten der Stadt anzusehen. Viele davon hatten wir früher schon besucht, aber wir wollten, dass Todd und Murray auch einen Eindruck von der Stadt bekamen. Also begleiteten Rick und ich die beiden und wir zeigten ihnen, was wir für die Highlights hielten. Die anderen Jungs kannten sich in New Orleans mittlerweile ziemlich gut aus, also ließen wir sie alleine losziehen.
Nach den Paraden am Montag gingen wir allerdings alle zusammen ins French Quarter . Darüber hinaus sahen wir am Dienstag bei Chubby‘s vorbei. Dort trafen wir auch die Smyth-Jungs wieder und unsere Jungs hingen eine Weile mit ihnen herum.
Auch Seth und Curt bekamen wir an diesem langen Wochenende zu Gesicht. Es war mittlerweile zwei Jahre her, seitdem wir Seth an Mardi Gras kennengelernt hatten. Wäre ich nicht dabei gewesen, hätte ich nicht geglaubt, dass der Junge, den wir hier sahen, der gleiche Junge war wie damals.
Mardi Gras war wieder einmal ein ziemlich erfolgreicher Familientrip und wie versprochen schauten wir auf unserem Rückweg noch einmal bei den alten Ladys in Pensacola vorbei. Als wir hineinkamen, waren beide schick angezogen, also quetschen wir sowohl sie als auch ihre Rollstühle noch mit in den Wagen und gingen mit ihnen zusammen essen.
Nach dem Mardi-Gras -Wochenende hatten wir noch gute zwei Wochen Zeit, bevor die Spring-Break -Saison in Newport Beach begann. Justin wollte noch immer Katholik werden und die Kurse in der Kirche wurden in dieser Zeit immer häufiger. Das betraf mich natürlich genauso, weil ich sein Pate war. Aber auch der Rest der Jungs hatte alle Hände voll zu tun.
Teil 5
Kapitel 1: Tyrone
Spring Break ist ein wichtiger Bestandteil unserer Wirtschaft und ich weiß, dass viele der Händler, Restaurants und Hotels am Strand einen Großteil ihres Gewinns in der Zeit machen, in der tausende Studenten und High-School -Schüler in die Stadt kommen. Die Spring-Break -Saison ist sechs oder sieben Wochen lang, je nachdem, nach welcher Statistik man sich richtet.
In dieser Zeit nimmt allerdings auch das Arbeitspensum meiner Behörde zu. Es scheint für die Ausreißer einfacher zu sein, mit ihren Freunden hierherzukommen, die ihr Spring Break in Newport Beach verbringen. Ich habe in dieser Zeit vermutlich doppelt so viele Fälle, um die ich mich kümmern muss, als vom Ende der Sommerferien bis zum Beginn des Spring Break .
Meine Kontaktperson bei der Polizei war eine Lady namens Patricia Young. Am Ende der ersten Spring-Break -Woche rief sie mich zuhause an. Es war ein Samstag und sie brauchte dringend eine Unterkunft für einen jungen Mann. Sein Name war Peter Hendricks. Er war sechzehn Jahre alt und kam aus Atlanta.
Wie ich erfuhr, hatte er ein paar Studentinnen in einem Fast-Food-Restaurant in Atlanta kennengelernt, an dem sie auf ihrem Weg von Maine nach Newport Beach angehalten hatten. Er hatte sein Zuhause zwei Monate zuvor verlassen und seitdem mit Ach und Krach auf den Straßen von Atlanta überlebt. Die vier Mädchen, die sich mit ihm angefreundet hatten, nahmen ihn nach Newport Beach mit. In der Woche, die sie hier waren, hatten sie den Jungen in ihrem Zimmer übernachten lassen und ihn auch durchgefüttert. Nachdem die Studentinnen aus ihrem Zimmer ausgecheckt hatten, entdeckte der Hotelbesitzer, dass das Zimmer noch immer bewohnt war und er rief die Polizei.
»Er kann nirgendwo hingehen«, sagte Patricia zu mir. »Wir haben die letzte bekannte Nummer seiner Mutter angerufen, aber diesen Anschluss gibt es nicht mehr. Er hat keine Großeltern, von denen er weiß, keine anderen Angehörigen oder Freunde der Familie, an die er sich wenden könnte.«
»Macht er auf dich den Eindruck, dass er gesund ist?«, fragte ich.
»Er hustet nicht, er zittert nicht und er hat eine beneidenswerte Bräune. Für mich sieht er sehr gesund aus.«
»Weißt du, ob er schwul ist?«
»Den Eindruck könnte man bekommen«, sagte sie vage.
»Ist er bei dir im Büro?«, fragte ich. »Kannst du deshalb nicht offener sprechen?«
»Das kann ich bestätigen.«
»Frag ihn, ob er schwul ist«, sagte ich. »Falls das der Fall ist, habe ich ein wundervolles Zuhause für ihn.«
»Bei Kevin und Rick?«
Diese Frage überraschte mich.
»Du kennst sie? Woher?«
»Einer ihrer
Weitere Kostenlose Bücher