Disturbance (Beachrats: Teil 10) (German Edition)
kennen Ihre Kinder, im Gegensatz zu mir. Alex ist der Fotograf, wenn ich mich recht erinnere?«
»Ja, genau.«
»Ich habe mir ein Exemplar seines Buches gekauft. Als Künstler, als Fotograf, scheint er mehr Verständnis von der Kindheit und der Jugend von Jungs zu haben als sonst irgendjemand, den ich kenne. Dieser Eindruck basiert allerdings nur auf den Bildern in seinem Buch und ich bin natürlich kein Kritiker. Aber nach dem, was ich davon gesehen habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass es ihm an Sensibilität fehlt.«
»Er ist manchmal ziemlich schroff«, sagte Kevin.
»Ich bin hier aufgewachsen, Kevin. Ich bin eine Beachrat und ich habe zwei Brüder. Ich kenne das Grummeln nur zu gut.«
»Dann wissen Sie ja, wie es sich anhört. Alex ist eine Beachrat durch und durch, außer, dass er schwul ist.«
»Wie einer meiner Brüder«, sagte ich.
Ich konnte sehen, wie sie einen kurzen Blick wechselten.
»Ist das der Grund, warum Sie...«
»Ja, genau«, unterbrach ich ihn. »Mein Bruder ist Vertrauenslehrer an einer High School in Fort Lauderdale. Er und sein Partner nehmen regelmäßig Kinder bei sich auf, die Probleme haben. Nicht nur schwule Kinder, aber auch solche waren einige dabei.«
Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Es war bereits kurz vor fünf.
»Tut mir leid, aber ich muss langsam los. Ich habe heute Abend ein Date und er holt mich um sieben ab. Unglücklicherweise wohne ich am anderen Ende der Stadt, also kann ich jede Minute gebrauchen, um mich herzurichten. Er ist ein Kapitän bei der Air Force und solche Männer laufen einem nicht oft über den Weg. Ich möchte es nicht vermasseln. Passen Sie gut auf Pete auf.«
»Das machen wir«, versicherte Kevin mir. »Viel Spaß bei Ihrem Date. Ist es das erste?«
»Nein, es ist schon unser fünftes. Aber es ist unser erstes romantisches Date in einem netten Restaurant. Wer weiß, vielleicht werde ich heute flachgelegt.«
Das brachte sie zum Lachen.
Ich verabschiedete mich von Kevin und Rick, dann machte ich mich auf den Weg. Ich war aufgeregt wegen meinem Date und ich war mir ziemlich sicher, dass Pete in guten Händen sein würde. Ich fühlte mich großartig.
Kapitel 3: Pete
Als ich von meiner letzten Lieferung des Tages nach Hause kam, war das Haus verlassen. Sie gingen manchmal miteinander aus, aber dieses Mal schien es anders zu sein. Ich hatte eher den Eindruck, dass sie sich aus dem Staub gemacht hatten.
Ich wusste, dass die Miete schon längst überfällig war und das Telefon hatte die Telefongesellschaft schon lange abgestellt. Aber das war bei uns nichts völlig Neues. An diesem Tag stimmte jedoch eindeutig etwas nicht.
Die drei oder vier Fotos von meiner Mom und mir, die für gewöhnlich auf dem Fernsehtisch standen, waren verschwunden. Auch der Fernseher war nicht mehr da. Ich ging in ihr Schlafzimmer und stellte fest, dass alle Klamotten ebenfalls fehlten. Ich ging in die Küche. In der Mitte des Tisches lagen zwei Schachteln Zigaretten und darunter befand sich ein Zettel mit einer Nachricht in der Handschrift meiner Mutter.
Lieber Pete,
wir mussten verschwinden. Die Cops sind uns auf den Fersen. Genieß die Zigaretten und das Geld, das du heute bekommen hast, kannst du behalten. Ich war auch alleine, als ich in deinem Alter war, aber ich hatte auch noch dich, um den ich mich kümmern musste. Du schaffst das . Pass auf dich auf.
M.
Ich ließ mich auf einen der Stühle am Tisch fallen. Ich war geschockt. Sie hatten mich alleine gelassen. Einfach so. Weg. Ich konnte es nicht glauben. An diesem Tag hatte ich 220 Dollar kassiert und die gehörten jetzt mir. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie lange ich damit auskommen würde.
Ich ging zum Kühlschrank und öffnete ihn. Nichts. Sie hatten ihn leer gemacht. Ich öffnete einen Schrank nach dem anderen. Auch die waren leer. Was aber nicht bedeutet, dass dort oder im Kühlschrank jemals viel zu finden gewesen wäre.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Das Haus, in dem wir wohnten, war möbliert, also hatte ich immerhin ein paar Möbel, auf denen ich sitzen und schlafen konnte. Ich ging in mein Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen. Dann fing ich an zu weinen.
Ein lautes Klopfen an der Haustür weckte mich am nächsten Morgen. Als ich zur Tür stolperte, um sie zu öffnen, trug ich noch immer meine Klamotten vom Vortag. Es war unser Vermieter und gleichzeitig auch unser Nachbar. Er schob mich beiseite und stürmte ins Haus.
»Wo ist dieser abgefuckte Hurensohn?«, brüllte
Weitere Kostenlose Bücher