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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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aus Wiederkäuerhaut und feine, höchst entflammbare Tischdecken.
    Die lautesten Proteste kamen natürlich nicht von den Offizieren, sondern von ihren Lakaien. Mit großem Vergnügen erlöste Sten die Kellner, Barkeeper und Laufburschen von ihren Hundeleinen und versetzte sie in die nur schlecht bemannten Geschützstände.
    Die ganze Sache machte Sten ziemlich viel Spaß – bis ihm einfiel, dass dieses Ungetüm früher oder später kämpfen musste. Er schätzte, dass die Swampscott einem Tahn-Kreuzer ungefähr fünf Sekunden Widerstand leisten konnte. Vielleicht halb so lange, wenn sie unglücklicherweise der Forez oder der Kiso in die Quere kam.
    Andererseits musste er sich seinen Spaß dort holen, wo er ihn kriegen konnte.
    Auf General Mahoneys Bitte hin hatte Sten Kilgour mit einem Sonderauftrag betraut und ihn als Koordinator für die Evakuierung der Zivilbevölkerung eingesetzt.
    Wenn – und falls – die Linienschiffe auftauchten, blieb ihnen nur sehr wenig Zeit auf der Planetenoberfläche, um die Flüchtlinge aufzunehmen. Und sowohl Mahoney als auch van Doorman waren der Ansicht, dass es in dieser Hinsicht weder Platz für Ego noch für besondere Rechte gab.
    Deshalb wurde Kilgour Zivilkleidung befohlen und offiziell der Rang des stellvertretenden Bürgermeisters von Cavite-City verliehen. Wer immer diesen Posten vor ihm bekleidet hatte, war entweder tot oder verschwunden, ebenso wie der Bürgermeister selbst.
    Kilgour wunderte sich, warum er soviel Unterstützung genoss; sogar einige Offiziere und Unteroffiziere der 1. Garde waren seinem Befehl unterstellt worden. Weder er noch jemand anderes in der Garde – abgesehen von Mahoneys Stabschef und den Vorgesetzten seiner Generalstabsabteilungen – wusste, dass Mahoney systematisch die besten Leute aus seiner Division aussuchte, um sie als Kader für die neue Einheit in Sicherheit zu bringen.
    Und niemand außer Ian Mahoney wusste, dass ihr befehlshabender General dabei war, die Befehle des Imperators zu missachten, indem er auf Cavite zurückblieb, um mit dem Rest seiner Division zu sterben.
    Zunächst nahm Kilgour an, dass es sich nur um einen Trick handelte, um wesentlich ranghöhere Offiziere unter sein Kommando zu bekommen. Das mit dem Trick war nicht ganz falsch, doch es steckte noch mehr dahinter.
    Alex Kilgour bekam nur noch sehr wenig Schlaf, als die Zivilisten aus ihren Schutzräumen herausgeführt wurden, in Verladegruppen zu je einhundert Personen zusammengefasst und über die Gepäckvorschriften unterrichtet werden mussten. Jeder von ihnen durfte mitnehmen, was er, sie oder es am Leib trug. Mehr nicht – inklusive Toilettenartikel.
    Kilgour stand in einem der Sammelbereiche. An jedem seiner Beine hing ein verschrecktes Kind, und auf dem Arm hatte er ein sehr bewundernswertes Baby; ein Baby, wie Kilgour bemerkte, das auf seinen sorgsam geplünderten Tweed pinkelte. Dabei versuchte er, gleichzeitig mehreren Unterhaltungen zu folgen, schlichtend einzugreifen und Befehle zu erteilen.
    »… meine Deirdre ist noch nicht da, und ich bin sehr …«
    »… Mr. Kilgour, wir müssen dringend darüber reden, welche Unterlagen aus der Stadt wir mitnehmen wollen …«
    »… ich will zu meiner Mami …«
    »… Ihr Verhalten ist wirklich nicht nachvollziehbar, und ich möchte sofort den Namen Ihres Vorgesetzten erfahren …«
    »… da ich nun mal der Boss bin, gibt es irgend etwas, das ich und einige meiner Kumpels hier tun können, um Ihnen zu helfen …«
    »… da Sie unser Repräsentant sind, möchte ich mich nachdrücklich über die herzlose Weise beschweren, mit der uns diese Soldaten …«
    »… sobald wir in Sicherheit sind, werden sich meine Anwälte mit dem größten Interesse der Tatsache annehmen, dass …«
    »Wo ist meine Mami?«
    Kilgour wünschte sich nichts sehnlicher, als irgendwo in Sicherheit zu sein; beispielsweise an der Front, wo es nur die nächste Welle von Tahn-Angreifern zurückzuschlagen galt.
     
    Eine verschwommene Übertragung kam durch – die Evakuierungsflotte war nur noch zwölf Stunden von Cavite entfernt.
    Sten befand sich im Maschinenraum der Swampscott und versuchte herauszufinden, weshalb die zweite Antriebseinheit nicht die volle Leistung brachte.
    Er hockte unter einem der Antriebsrohre und hörte dem monotonen Fluchen des zweiten Ingenieurs zu, der kein van-Doorman-Liebling und daher wirklich kompetent war. Sten war dabei, irgendwelche obskuren Kontroll-Leitungen zu vermessen, als ihm einfiel, dass er seit fünf

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