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Division der Verlorenen

Titel: Division der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Cole & Chris Bunch
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meinerseits Sie das Kommando über die Swampscott übernehmen.
    Sehr schön, Commander. Ich habe mich schon gefragt, ob es mir gelingen wird, Ihr Pokerface zu durchbrechen.
    Der Grund dafür ist der, dass ich nicht mehr das geringste Vertrauen in die Offiziere habe, die ich einst in ihre gegenwärtigen Positionen befördert habe. Ich glaube, ich habe sie nicht so sehr ihrer Führungskompetenz, sondern eher ihrer gesellschaftlichen Anpassungsfähigkeit und Geschmeidigkeit wegen ausgewählt. Und ich bin nicht sicher, ob einer von ihnen adäquat auf eine Krisensituation reagieren könnte. Verstehen Sie das?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Ich habe auch Commander Halldor darüber informiert. Sollte ich in diesem Krieg fallen, werden Sie sofort das Kommando über meine Flotte übernehmen, obwohl er der Dienstältere ist.
    Meine Flotte«, sagte van Doorman in milder Verwunderung. »Zwei Zerstörer, ein Museumsstück und ein Monstrum.
    So lauten Ihre Befehle, Commander. Ich nehme an, dass ich, sollte ich den Rückzug erleben, mich einem allgemeinen Kriegsgericht gegenüber verantworten muss. Auch gut. Vielleicht ist das unumgänglich. Aber ich werde meine Karriere nicht mit einer totalen Niederlage beenden. Sorgen Sie dafür, dass die Swampscott wie ein Schlachtschiff kämpft, nicht wie das Spielzeug eines müden alten Mannes.« Van Doormans Stimme brach, und er wandte Sten den Rücken zu.
    Da das Gespräch offensichtlich beendet war, nahm Sten Haltung an.
    »Oh, Commander. Eine Sache noch. Etwas Persönliches. Meine Tochter lässt Sie herzlich grüßen.«
    »Danke, Sir. Wie geht es Brijit?«
    »Sie erfreut sich noch bester Gesundheit. Arbeitet immer noch mit ihrer neuen … Freundin.« Seine folgenden Worte waren beinahe unhörbar: »Auch so eine Sache, die ich niemals verstehen werde.«
    Sten wusste nichts darauf zu antworten, salutierte dem Rücken des alten Mannes und ging hinaus.

 
Kapitel 72
     
    Die vier Schiffe, die jetzt die gesamte 23. Flotte ausmachten, hatten sich zusammen mit den Truppen und den Zivilisten unter die Erdoberfläche verzogen. Die beiden Zerstörer waren zwei Kilometer voneinander entfernt in einem erweiterten U-Bahn-Tunnel versteckt. Das Patrouillenboot wartete getarnt in einem zerstörten Hangar. Die gewaltige Swampscott ließ sich weitaus schwieriger verstecken.
    Sten fragte sich, ob der Ingenieur, der sich das Versteck der Swampscott ausgedacht hatte, noch am Leben war. Er hätte dem Mann gerne ein Bier oder auch sechs ausgegeben – wenn es in Cavite-City überhaupt noch soviel Bier gab.
    Zwei der gewaltigen Bombenkrater vom Tahn-Angriff am Empire Day waren erweitert, vertieft, auszementiert und miteinander verbunden worden. Im Schutz der Dunkelheit, elektronischer Vermummung und dem Scheinangriff eines Gardebataillons wurde die Swampscott in diese Krater bugsiert, anschließend das Loch mit leichtgewichtigen Balken zugedeckt und dann mit einer Schutzhaut übersprüht. Dann hatte man Kunststoff darüber gegossen und in der Form der ursprünglichen Krater ausgestaltet. Keinem der Spionageschiffe der Tahn und keinem ihrer Überwachungssatelliten fiel die Veränderung auf.
    Sten dachte, dass er wahrscheinlich carte blanche hatte, wenn er sich auf der Swampscott meldete. Diesmal täuschte er sich nicht. Seine direkten Vorgesetzten, die von van Doorman ernannten Offiziere, gingen davon aus, dass Sten der neue Mann war, und als die Buckler und Kriecher, die sie nun einmal waren, befolgten sie jeden seiner Gedanken wie einen allerhöchsten Befehl. Sten verteilte die Überlebenden seines ursprünglichen Kommandos sorgfältig auf sämtliche Abteilungen der Swampscott . Wenn es hart auf hart kam – und dass es so kommen würde, darin stimmte Sten mit van Doorman überein –, gab es in jeder Abteilung zumindest ein oder zwei Wesen, auf die er sich verlassen konnte.
    Er verlegte die Nachrichtenzentrale, die zugleich der zweite Befehlsstand und seine Dienststation war, von ihrer ursprünglichen Lage in der zweiten, hintersten »Pagode« tief in die Eingeweide des Schiffes, wobei er eine gewisse Befriedigung darin fand, den ehemaligen Speisesaal der Offiziere der Swampscott zu beschlagnahmen.
    Außerdem schlug er van Doormans Erstem Offizier vor – und auch das wurde sofort wie ein Befehl umgesetzt –, dass das Schiff für den Kampf abspecken sollte. Aus irgendwelchen Gründen besaß die Swampscott in nur den Offizieren zugänglichen Bereich noch immer ihre wunderschönen Holzvertäfelungen, ihre Polsterungen

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