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Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition)

Titel: Djihad: Islamistischer Terrorangriff mit gekapertem U-Boot (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hoenings
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Bildschirm. „Sie sehen nichts. Aber jetzt lasse ich das Band mal mit zwanzigfacher Geschwindigkeit laufen. Und jetzt sehen Sie alle paar Sekunden einen geringfügig helleren Schatten über das Bild laufen. Sehen Sie, wie regelmäßig der Schatten erscheint?“
    Rupert Graf hatte Mühe, zu erkennen, was Kummer meinte. Für ihn sah das aus wie eine wiederkehrende minimale Bildstörung auf einem ansonsten dunklen Fernsehschirm.
    „Dieser Schatten war die Tzabeh in der Nordsee. Das, was wir gesehen haben, war das Geräusch einer Pumpe im Kühlwassersystem des Bootes. Das Boot selbst lag lautlos auf Grund. Die minimale Unwucht einer Antriebswelle einer langsam laufenden Pumpe, verantwortlich für die gleichbleibende Temperatur im Rechnerraum des Bootes. Die Computer vertragen nur geringe Temperaturschwankungen. Diese Unwucht wurde bei keinem der dem Einbau vorausgegangenen Tests bemerkt. Das verursachte Geräusch ist so gering, es ist nicht einmal mit einem Stethoskop zu hören. Dieser Schatten wird auch nur dann erkennbar, wenn man das Band schnell laufen lässt, und wenn man weiß, worauf man achten muss. Auf die Regelmäßigkeit. Der Schatten kommt immer im selben Abstand. Also hat er einen mechanischen Ursprung. Sie beide hätten wahrscheinlich eher an eine Schwankung im Stromnetz der Seasparrow gedacht. Nein, das war die Tzabeh!“
    „Und nun?“ fragte Almaddi.
    „Wir werden lauschen, und selbst, wenn wir glauben, nichts zu hören, werden wir die aufgezeichneten Bänder alle Stunde in zwanzigfacher Geschwindigkeit noch einmal ansehen. Sollte die Tzabeh in der Nähe sein, Carl, werden wir diesen Schatten erkennen können und wissen, das Boot ist hier!“

    An Bord der Tzabeh war es kurz vor Einbruch der Dunkelheit hektisch geworden. Trotzdem hatten sie es geschafft, rechtzeitig vor Sonnenuntergang jeweils zwei Bündel mit den Minen auf dem Vorderdeck und achtern hinter dem Turm der Tzabeh festzuzurren. Unter der den Laderaum bedeckenden Plane war es schon fast stockdunkel.
    „Warum nehmen wir keine Scheinwerfer?“ fragte Hakeem.
    „Wir werden von den Satelliten der Ungläubigen beobachtet. Es würde sie alarmieren, wenn die Ladung, die sie für Geröllhaufen halten, plötzlich anfinge, zu leuchten.“
    „Und warum diese ganzen Knoten?“
    „Das machen wir, damit die Minen auf Deck bleiben und nicht beschädigt werden oder explodieren, wenn die Tzabeh die Schute verlässt. Danach können die Knoten durch einfachen Zug an diesen Seilen gelöst werden, und die Minenbündel sinken seitlich des Rumpfes herab,“ erklärte Jussuf, während er sorgsam mehrere Seilenden an den Pollern der Schute befestigte. Er grinste Hakeem an. „Sobald die Tzabeh eine Tiefe von zwanzig Metern erreicht hat, werden diese Seile die Knoten an Bord des Bootes lösen, und die Minen rutschen rechts und links über Bord. Einfach, aber wirkungsvoll!“
    Inzwischen hockten sie alle in der kleinen Kommandobrücke der Schute. Im Freien war es empfindlich kalt geworden. Zwei Männer der Schute zogen die Klebefolien ab, auf denen der Schiffsname Rwbah gestanden hatte und warfen diese zusammengeknüllt ins Wasser. Ein weiterer änderte den Namenszug auf den Rettungsringen. Morgen früh würde das Schiff wieder als MS Lomri unter pakistanischer Flagge fahren.
    „Um vier Uhr geht es los!“ befahl Leutnant ul Haq. Ich erwarte die Besatzung der Tzabeh um drei Uhr an Bord. Alle bis auf dich, Hakeem!“
    „Aber.... ,“ versuchte Hakeem zu protestieren.
    „Du bleibst hier und fährst mit nach Karachi! Du wirst dort gut behandelt. Sobald unsere Mission beendet ist, kannst du zurück nach Saudi Arabien. Wäre es nach mir gegangen, wärst du bereits tot. Aber ich habe Hadschi Omar versprochen, dich am Leben zu lassen.“
    Hakeem bin Zaif hatte einen dicken Kloß im Hals. Er war den Tränen nahe. Er hatte sich bereits so dicht vor der Pforte des Paradieses geglaubt, und so dicht vor den zu erwartenden Belohnungen, dass er seine Enttäuschung nicht zu verbergen vermochte. Er hatte in den vergangenen Stunden alle Gedanken verdrängt, ul Haq könne Recht haben damit, dass auf ihn selbst nur alte Frauen warteten, weil er ja nicht wirklich mitkämpfen konnte. Aber schließlich hatte er am Nachmittag sorgsam die Kondome über die Telefone gezogen und die Enden verknotet, und auch sonst mitgeholfen, die Minen zu basteln. Er hatte sich wie ein richtiger Gotteskrieger gefühlt!
    „Aber warum...?“ stotterte Hakeem.
    „Ein ganz einfacher Grund: Nicht, weil

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