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Djihad Paradise: Roman (German Edition)

Djihad Paradise: Roman (German Edition)

Titel: Djihad Paradise: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kuschnarowa
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Meteoriten erschlagen zu werden, denn ich hatte es von Anfang an voll vermasselt.
    »Wehe, du stellst das Bild ins Internet«, hatte mich Romea am nächsten Tag angefaucht und sich über meinen Tisch gebeugt.
    Auf diese Idee war ich noch gar nicht gekommen und warum sollte ich das auch tun? Damit auch irgendwelche anderen Typen beglückt waren, wenn sie sie sahen?!
    Ich hatte mir ihr Foto ausgedruckt und es über mein Bett gehängt. Klar, ziemlich bescheuert. Aber es hatte mich gestern echt runtergebracht, als ich es ansah. Und ich brauchte echt etwas, das mich runterbrachte, denn zu sagen, dass ich gerade ziemlich Stress hatte, wäre untertrieben. Ich stand mit dem Arsch an der Wand und es ging alles ziemlich konkret den Bach runter.
    »Ich bin doch nicht blöd!«, hatte ich ihr geantwortet.
    Sie sah mich skeptisch an. »Da bin ich mir nicht so sicher«, hatte sie gesagt. Damit ließ sie mich stehen und setzte sich auf ihren Platz.
    Irgendwie hatte ich mich gefreut, dass mich Romea so angegangen war, aber leider blieb es ihre einzige Reaktion auf mich. Ich hätte sonst was dafür gegeben, wenn ich Romea irgendwie dazu hätte bringen können, sich für mich zu interessieren. Doch den Teufel tat sie. Immer, wenn wir uns zufällig über den Weg liefen, sah sie durch mich hindurch oder blickte demonstrativ weg und ich ersparte es mir, noch einmal einen solchen Joe-Cool-Auftritt hinzulegen, der doch am Wochenende in den Clubs immer so gut klappte. Stattdessen beschränkte ich mich darauf, sie einfach nur anzusehen. Ich ging jetzt sogar regelmäßig in die Schule, nur damit ich sie sehen konnte.
    Romea war ziemlich schlau, aber nicht so strebermäßig schlau. Sie riss sich nicht gerade darum, dranzukommen, aber wenn sie aufgerufen wurde, sagte sie knapp und klar, was Sache war und die Lehrer nickten anerkennend. Ich glaube, Romea langweilte sich hier auch zu Tode. Jedenfalls sah sie ständig aus dem Fenster oder kritzelte Fische oder Seepferdchen oder Korallen oder Buckelwale in ihre Ordner.
    Aber ich hielt mich echt zurück. Ich nervte sie nicht, ich provozierte sie nicht, ich ignorierte sie, sobald sich zufällig unsere Blicke begegneten und starrte sie an, sobald sie wegsah. Irgendwie nicht gerade die überzeugendste Strategie. Doch dann eines Tages kam sie an meinen Platz und hockte sich auf die Tischkante und fing noch mal mit dem Foto an.
    »Sag mal, was mich ja mal brennend interessieren würde, wäre, was du eigentlich mit dem Foto machst. Na ja, vielleicht will ich es auch lieber nicht wissen. Aber machst du das eigentlich mit allen Weibern, dass du sie einfach mal so abschießt? Und dann, wenn deine Kumpels bei dir sind, dann zeigst du ihnen die Sammlung?«
    Uff. Die war ja ganz schön direkt. Erst ignorierte sie mich tagelang und dann fing sie noch mal von vorne an. War das eine neue Qualität unserer Beziehung? Ich musste ziemlich verblüfft ausgesehen haben, jedenfalls bildete ich mir ein, ein ganz, ganz winziges Fünkchen eines Lächelns in ihren Augen zu sehen, aber vielleicht war es auch nur Spott.
    Verzweifelt kramte ich nach irgendeiner Schlagfertigkeit in meinem Kopf, stattdessen starrte ich in ihre grünen Augen und dachte: Scheiße, ich liebe dich, und sagte: »Ich … ich …« Ich konnte ihr Parfum riechen.
    »Bist gar nicht so cool, wie du immer tust, wa?« Und dann lächelte sie tatsächlich – nur ein ganz klein wenig –, ehe sie sich auf dem Absatz umdrehte und ging.
    Völlig belämmert blieb ich hocken und sah ihr nach. Ich war ja wohl der allerletzte Komiker. An den Wochenenden riss ich nach den Gigs mit »Gangsta’s Ghost«, meiner Band, eine Braut nach der anderen auf und verteilte falsche Telefonnummern, damit sie hinterher nicht rumnervten, und jetzt saß ich da wie gehirnamputiert und stotterte »Ich … ich …«. Ich war so ziemlich der Gipfel der Lächerlichkeit.
    Das konnte ich so nicht auf mir sitzen lassen. Und deshalb ging ich nach der Stunde zu ihr, beugte mich über ihren Tisch und sagte: »Hör mal … Ich weiß, das mit dem Foto war doof. Aber ich schwöre, ich werde es niemals ins Netz stellen. Und ich hatte das auch niemals vor. Echt.«
    Sie sah kurz auf. »Ach? Und wozu hast du es dann gemacht, wenn ich fragen darf?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »So halt …«
    »So halt? Machst du immer halt so – Fotos?«
    »Nee, und ich habe auch keine Sammlung, die ich mir mit meinen Kumpels reinziehe. Fotos mache ich nur bei so schönen schlingpflanzengrünen Augen. Und

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