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Doch die Sünde ist Scharlachrot

Doch die Sünde ist Scharlachrot

Titel: Doch die Sünde ist Scharlachrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Elizabeth
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Einige weitere stammten von Dellen und Ben Kerne, andere auf der CD und im Kofferraum seien noch nicht identifiziert.
    »Und auf der Kletterausrüstung?«
    Collins schüttelte den Kopf. »Die meisten sind unbrauchbar. Verschmiert. Wir haben einen deutlichen von Santo und einen Teilabdruck, der aber auch noch nicht zugeordnet ist. Das ist alles.«
    »Mist«, sagte sie. »Schuss in den Ofen. Nichts.« Das brachte sie zurück zu den Autos in der Nähe des Unglücksortes. Sie sagte, eher nachdenklich als zu irgend jemandem direkt: »Wir wissen, dass der Junge sich in Sea Dreams mit Madlyn Angarrack zum Sex getroffen hat. Damit hatte Jago Reeth Zugang zu seinem Wagen – Fingerabdrücke hin oder her. In dem Punkt gebe ich Ihnen recht, Constable. Außerdem wissen wir, dass der Junge sein Surfbrett bei LiquidEarth gekauft hat. Da haben wir die Verbindung zu Lewis Angarrack. Überdies war er mit Madlyn Angarrack zusammen, vermutlich also auch dann und wann bei ihr zu Hause. Ihr Vater hätte dort erfahren können, wo er seine Kletterausrüstung aufbewahrt hat.«
    »Aber es gibt doch sicher noch weitere Personen, oder?«, fragte Havers. Sie betrachtete die Magnettafel, wo Sergeant Collins diensteifrig die Liste der Aktivitäten erweiterte. »Jeder, der den Jungen kannte – seine Kumpel und sogar seine eigene Familie –, wusste doch wahrscheinlich, wo er seine Ausrüstung lagerte, oder? Und hätten sie nicht leichter Zugang gehabt?«
    »Vielleicht leichteren Zugang, aber kein Motiv.«
    »Und niemand hat irgendeinen Vorteil durch seinen Tod? Die Schwester vielleicht? Oder ihr Freund?« Havers wandte sich von der Magnettafel ab und las offenbar irgendetwas in Beas Miene, denn sie fügte respektvoll hinzu: »Ich spiele hier nur den Advocatus Diaboli, Inspector, denn ich schätze, wir wollen nicht voreilig irgendwelche Türen zuschlagen.«
    »Natürlich. Da ist immer noch die Frage von Adventures Unlimited«, bemerkte Bea.
    »Ein Familienunternehmen«, sagte Havers. »Immer ein gutes Motiv.«
    »Nur dass sie noch gar nicht eröffnet haben.«
    »Vielleicht wollte irgendjemand Sand ins Getriebe streuen. Verhindern, dass sie den Betrieb aufnehmen. Ein Konkurrent?«
    Bea schüttelte den Kopf. »Nichts ist so überzeugend wie die Sex-Schiene, Barbara.«
    »Bislang«, schränkte Havers ein.
    Zennor war selbst bei schönstem Wetter ein trostloser Ort, was einerseits seiner Lage in einer geschützten Mulde zwischen windgepeinigten Hügeln etwa eine halbe Meile von der See entfernt geschuldet war, zum anderen seiner monochromen Erscheinung in durchgängigem Granitgrau, nur hier und da aufgelockert durch den kuriosen Anblick einer vertrockneten Palme. Bei weniger günstigen Bedingungen wie schlechtem Wetter, in der Dämmerung oder mitten in der Nacht wirkte das Dorf fast schon unheimlich, umgeben von Weiden, auf denen Felsbrocken verstreut lagen, als hätte ein zorniger Gott sie wie Flüche hinabgeschleudert. Es hatte sich seit hundert Jahren nicht verändert und würde dies vermutlich auch in den kommenden hundert Jahren nicht tun. Seine Vergangenheit war vom Bergbau geprägt, seine Gegenwart setzte auf Tourismus, doch selbst im Hochsommer war davon nicht allzu viel zu sehen, denn die Strände in der näheren Umgebung waren nicht leicht zu erreichen, und die einzige Sehenswürdigkeit, die die Neugierigen möglicherweise anzulocken vermochte, war die Kirche – abgesehen höchstens noch vom Tinner's Arms und den Speisen und Getränken, die ebendieser Pub zu bieten hatte. Die Größe seines Parkplatzes schien einen Hinweis darauf zu geben, dass zumindest im Sommer die Geschäfte einigermaßen gut liefen. Lynley stellte seinen Wagen vor dem Pub ab und ging hinein, um sich nach dem Sitz der Meerjungfrau zu erkundigen. Der Wirt war gerade dabei, ein Sudoku zu lösen. Er hob die Hand, um ihm zu bedeuten: Einen Augenblick bitte, schrieb eine Ziffer in eines der Kästchen, runzelte die Stirn und radierte sie wieder aus. Als er sich schließlich dem Besucher zuwandte, nahm er dem Sitz, den Lynley suchte, die Genitivkonstruktion. »Meerjungfrauen haben wenig Verwendung für einen Sitz, wenn Sie mal genauer darüber nachdenken«, erklärte er.
    So erfuhr Lynley, dass es nicht der Sitz der Meerjungfrau, sondern der Meer Jungfrauensitz war, nach dem er suchte, und dass dieser sich in der Kirche befand. Selbige lag nur wenige Meter vom Pub entfernt – so wie eigentlich alles in Zennor nur wenige Meter vom Pub entfernt lag. Das Dorf bestand

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