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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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kann.«
    »Sagen Sie ihr, die Erklärungen müssten warten, bis wir alle zusammen sind. Dazu gehört auch Abras Momo.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass man euch zu ihr lässt.« Dave warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Die Besuchszeit ist schon lange vorbei, und Chetta ist sehr krank.«
    » Wenn ein Patient dem Ende nahe ist, nimmt das Personal es mit den Besuchsvorschriften meist nicht mehr so genau«, sagte Dan.
    Dave sah John an, der die Achseln zuckte. »Der Mann arbeitet in einem Hospiz. Ich glaube, da kennt er sich mit solchen Dingen aus.«
    » Vielleicht ist sie nicht mal bei Bewusstsein«, sagte Dave.
    »Darüber brauchen wir jetzt nicht zu spekulieren.«
    » Was hat Chetta überhaupt mit alledem zu tun? Sie weiß doch nicht mal was davon!«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mehr weiß, als Sie denken«, sagte Dan.
    2
    Sie setzten Dave an der Wohnanlage in der Marlborough Street ab und beobachteten vom Auto aus, wie er die Treppe hochging, die Doppelreihe von Klingeln studierte und dann auf eine drückte.
    »Er sieht wie ein kleiner Junge aus, der weiß, dass man ihm gleich den nackten Hintern versohlen wird«, sagte John. »Diese Geschichte wird seine Ehe ganz schön unter Druck setzen, egal wie die Sache ausgeht.«
    »Bei einer Naturkatastrophe gibt man auch niemand die Schuld.«
    »Bloß dass Lucy Stone es nicht so sehen wird. Sie wird denken: ›Du hast deine Tochter allein gelassen, und dann hat ein Irrer sie gekidnappt.‹ In gewisser Weise wird sie das immer denken.«
    » Vielleicht bringt Abra sie dazu, ihre Meinung zu ändern. Jedenfalls haben wir heute getan, was wir konnten, und bisher läuft es gar nicht so schlecht.«
    »Aber es ist noch nicht vorüber.«
    »Noch lange nicht.«
    Dave läutete zum zweiten Mal und spähte dabei in den Hausflur, als der Aufzug aufging und seine Frau herausgelaufen kam. Ihr bleiches Gesicht wirkte angespannt. Sobald sie die Tür geöffnet hatte, begann Dave auf sie einzureden. Und umgekehrt. Schließlich packte Lucy ihn an beiden Armen und zog ihn abrupt ins Haus.
    »O Mann«, sagte John leise. »Das erinnert mich an mehr als eine Nacht, in der ich um drei Uhr morgens besoffen nach Hause gekommen bin.«
    »Entweder er schafft es, sie zu überzeugen, oder nicht«, sagte Dan. » Wir müssen weiter.«
    3
    Als Dan Torrance und John Dalton am Massachusetts General Hospital eintrafen, war es kurz nach halb elf. Auf der Intensivstation war nicht viel los. Ein schlaffer, mit Helium gefüllter Luftballon, auf dem in bunten Lettern GUTE BESSERUNG stand, trieb halbherzig an der Decke des Korridors entlang und warf einen quallenartigen Schatten. Dan ging direkt zum Schwesternzimmer, stellte sich als Mitarbeiter des Hospizes vor, in das Ms. Reynolds verlegt werden solle, präsentierte seinen Dienstausweis und erklärte, John Dalton sei der Hausarzt der Familie (was nicht ganz stimmte, aber auch nicht ganz gelogen war).
    » Wir müssen vor dem Transport den Zustand der Patientin überprüfen«, sagte Dan. »Und dabei wollen zwei Familienmitglieder anwesend sein. Es handelt sich um die Enkelin von Ms. Reynolds und ihren Mann. Tut mir leid, dass wir so spät kommen, aber es ging nicht anders. Die Angehörigen werden auch bald hier sein.«
    »Ich habe die beiden schon kennengelernt«, sagte die Oberschwester. » Wirklich sehr nette Leute. Vor allem Lucy hat sich rührend um ihre Großmutter gekümmert. Concetta ist ein besonderer Mensch. Ich habe einige Gedichte von ihr gelesen, und die sind wirklich wunderschön. Aber falls Sie von ihr irgendeine Reaktion erwarten sollten, meine Herren, werden Sie enttäuscht sein. Sie ist ins Koma gefallen.«
    Das werden wir ja sehen, dachte Dan.
    »Und …« Die Schwester sah John zweifelnd an. »Tja … es steht mir eigentlich nicht zu, etwas dazu zu sagen …«
    »Nur zu«, sagte John. »Ich bin noch nie auf eine Oberschwester getroffen, die nicht genau wusste, was Sache war.«
    Sie strahlte ihn an, dann wandte sie sich an Dan. »Ich hab viel Gutes von Ihrem Hospiz gehört, aber ich zwei fl e sehr daran, dass Concetta dort landen wird. Selbst wenn sie am Montag noch lebt, weiß ich nicht recht, ob es irgendeinen Sinn hat, sie zu verlegen. Womöglich ist es besser für sie, wenn man sie ihre Reise hier beenden lässt. Falls ich mich jetzt zu weit vorgewagt haben sollte, bitte ich um Verständnis.«
    »Haben Sie nicht«, sagte Dan. »Und wir werden das in unsere Überlegungen einbeziehen. John, gehen Sie bitte zum Eingang, um

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