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Doctor Sleep (German Edition)

Doctor Sleep (German Edition)

Titel: Doctor Sleep (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ein kleines Stück von dem Wagen weg. Zuerst wanderte sein Blick zur Lodge, dann wandte er sich der in den Himmel ragenden Plattform zu … und winkte. Dieses unverschämte Arschloch winkte ihr doch tatsächlich zu.
    Rose erwiderte das Winken nicht. Sie runzelte die Stirn. Ein Onkel. Wieso hatten die Eltern des Mädchens eigentlich einen Onkel geschickt, statt sie selber herzubringen? Und wieso hatten sie ihrem verfluchten Balg überhaupt erlaubt hierherzukommen?
    Das kleine Aas hat sie davon überzeugt, dass das die einzige Lösung ist. Hat ihnen gesagt, wenn sie nicht zu mir kommt, dann komme ich zu ihr. Das ist der Grund, und der ist völlig einleuchtend.
    Das war er auch, dennoch spürte sie ein wachsendes Unbehagen. Sie hatte dem kleinen Aas erlaubt, die Spielregeln festzulegen. Zumindest in dieser Hinsicht hatte sie sich manipulieren lassen. Das hatte sie zugelassen, weil sie sich hier auf vertrautem Terrain befand und weil sie Vorkehrungen getroffen hatte, aber vor allem, weil sie wütend gewesen war. Verflucht wütend.
    Sie starrte angestrengt auf den Mann neben dem Wagen. Nun ging er wieder umher, blickte hierhin und dorthin, um sich zu vergewissern, dass Rose allein war. Völlig vernünftig; so hätte sie sich auch verhalten, aber dennoch nagte die Ahnung an ihr, dass er in Wirklichkeit nur Zeit gewinnen wollte. Zu welchem Zweck, war ihr allerdings völlig schleierhaft.
    Rose sah noch genauer hin. Nun fiel ihr auf, wie der Mann sich bewegte. Offenbar war er nicht so jung, wie sie anfangs gemeint hatte. Er ging sogar wie jemand, der alles andere als jung war. So als würde er an einer anständigen Arthritis leiden. Und weshalb saß das Mädchen so reglos da?
    Sie spürte einen ersten Anflug echter Beunruhigung.
    Da stimmte irgendwas nicht.
    9
    »Sie beobachtet Mr. Freeman«, sagte Abra. » Wir sollten los.«
    Er öffnete die Glastür, zögerte jedoch. Da war was in ihrer Stimme. » Was ist los, Abra?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht gar nichts, aber irgendwas gefällt mir nicht. Sie beobachtet ihn einfach zu genau. Wir müssen sofort los.«
    » Vorher muss ich noch etwas tun. Versuch, bereit zu sein, und hab keine Angst.«
    Dan schloss die Augen und begab sich in den Lagerraum ganz hinten in seinem Kopf. Echte Schließfachkassetten wären nach all den Jahren mit Staub bedeckt gewesen, aber die beiden, die er als Kind dort untergebracht hatte, sahen aus wie neu. Was nicht weiter erstaunlich war, bestanden sie doch aus reiner Imagination. Die dritte – die neue – war von einem feinen, rosafarbenen Dunst umgeben, und er dachte: Kein Wunder, dass ich krank bin.
    Egal. Das Ding musste vorläufig dort bleiben, wo es war. Auf alles vorbereitet, öffnete er die ältere der anderen beiden Kassetten, aber er fand … nichts. Beziehungsweise fast nichts. In dem Schließfach, wo zweiunddreißig Jahre lang Mrs. Massey eingesperrt gewesen war, lag ein Häufchen dunkelgrauer Asche. Aber in dem anderen …
    Schlagartig wurde ihm klar, wie töricht es gewesen war, Abra zu sagen, sie solle keine Angst haben.
    Abra schrie auf.
    10
    Auf der Gartentreppe ihres Elternhauses in Anniston begann Abra zu zucken. Ihre Beine verkrampften sich, die Füße trommelten auf die Stufen, eine der Hände, die wie ein am Flussufer sterbender Fisch zappelte, wischte den armen, unschuldigen Hoppy beiseite.
    » Was geschieht da mit ihr?«, schrie Lucy und wollte zur Tür rennen.
    Vom Anblick seiner zuckenden Tochter gelähmt, stand David reglos da, aber John schaffte es, Lucy mit beiden Armen von hinten zu packen und festzuhalten. Sie sträubte sich mit aller Kraft. »Lass mich los! Ich muss zu Abra!«
    »Nein!«, brüllte John. »Nein, Lucy, das darfst du nicht!«
    Sie hätte sich losgerissen, doch nun hielt David sie ebenfalls fest.
    Lucy gab auf. Zuerst sah sie John an. » Wenn sie da draußen stirbt, sorge ich dafür, dass du ins Gefängnis kommst.« Dann richtete ihr Blick sich stumpf und feindselig auf ihren Mann. »Und dir werde ich niemals vergeben.«
    »Sie wird schon wieder ruhiger«, sagte John.
    Draußen auf der Treppe ließ Abras Zucken nach und hörte schließlich ganz auf. Ihre Wangen waren jedoch nass, und zwischen ihren geschlossenen Lidern quollen Tränen hervor. Im schwindenden Tageslicht hingen sie an ihren Wimpern wie winzige Diamanten.
    11
    In dem Zimmer, wo Danny Torrance als Kind gewohnt hatte und das nun nur noch aus Erinnerungen bestand, klammerte sich Abra an Dan, das Gesicht fest an seine Brust gepresst. »Das

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