Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
Vom Netzwerk:
spielen …«
    »Was spielt ihr?«
    Er hob die Schultern. »Alles, was uns einfällt. Die mögen hier keine Musik. Sie sagen, Musik lenkt nur von der Arbeit ab. Hier gelten nur Motivationslieder des Konzerns, und
die
solltest du mal hören. Ein paar der Alten erinnern sich noch an Lieder von der Erde und haben sie uns beigebracht. Aber lieber schreiben wir unsere eigenen … Was spielst du da?«
    Es war ein altes Marschlied der Jakobiner. »Das kennst du nicht.«
    »Du musst ein Gefühl für Musik haben, wenn du einfach so solch ein Instrument beherrschst.«
    »Ich bin ausgebildeter Dudelsackspieler. Liegt mir im Blut.« Jamie glaubte, in der Stimme des Jungen einen leichten schottischen Akzent zu hören. Mit ein wenig Wehmut fragte er: »Hier leben so viele Schotten, gibt es da nirgends einen Dudelsack?«
    »Vielleicht im Museum. Ja, ich glaube, da liegt einer.« Sam grinste. »Wir könnten einbrechen und ihn klauen. Dann kannst du mit uns spielen.«
    »Mal sehen. Wir können ja morgen darüber reden.«
    Der Junge grummelte. »Morgen bin ich nicht hier.«
    Jamie zog die Augenbrauen zusammen. »Wie meinst du das?«
    Draußen heulte eine Sirene auf – kalt, künstlich und drängend. Jamie hatte sie schon einige Male in der Gefängniszelle gehört.
    Sams Blick verdüsterte sich.
»Das
. Schichtwechsel. Ich muss zur Arbeit.« Er schwang seine Beine vom Bett. »Wieso weißt du nicht, was das bedeutet? Woher kommst du?«
    »Bist du nicht ein bisschen jung, um in einem Bergwerk zu schuften?«
    Sam zog eine Kiste unter dem Bett hervor. Darin lagen Stiefel, ein schwerer grüner Overall und ein enger transparenter Hautanzug. »Jeden Tag werden Kinder in die Mine geschickt, die wesentlich jünger als ich sind, das kannst du mir glauben. Fährst du Ski?«
    Der abrupte Themenwechsel überraschte Jamie. »Ski?«
    »Ich hau manchmal mit ein paar Kumpels ab. Wir klauen uns Scooter und fliegen nach Enceladus. Dem Mond, weißt du. Du solltest nächstes Mal mitkommen. Ist unglaublich da. Totales Vakuum, niedrige Schwerkraft. Fühlt sich an, als wäre man schneller als das Licht.« Sam zog den Hautanzug über. »Fühl dich wie zu Hause. Kissen und so findest du unter dem Bett. Du kannst auf dem Boden schlafen, aber fass mein Zeug nicht an!«
    Als die Sirene den Schichtwechsel verkündete, gingen Zoe und Phee – mit ein wenig Unterstützung von Casey – gerade Phees magere Garderobe durch. All die Stücke, die Phee mochte, hatte sie selbst hergestellt, indem sie die uniformgraue Standardkleidung ihren eigenen Vorstellungen anpasste. Doch obwohl das Ergebnis zu Wünschen übrig ließ, beschwerte sie sich nicht. »Jeder bekommt das gleiche Zeug. Und man kann damit was machen. Sieh mal.«
    Sie hielt ein Top hoch, das sie aus einem alten Overall herausgeschnitten und mit weißer Farbe verziert hatte. Das Muster sah aus wie Blumen oder wie Stürme auf dem Saturn.
    Zoe lächelte höflich. Sie verglichen Kleidergrößen, und sie fragte sich, ob sie Phee vielleicht etwas von ihrer Kleidung schenken sollte, die sie in ihrem Zimmer auf der TARDIS aufbewahrte. Doch dann ertönte die Sirene. Rasch zog sich Phee ihre Arbeitskleidung über: einen schweren Overall im üblichen Grau und einen Hautanzug.
    Zusammen gingen sie nach unten in die kleine Küche des Hauses, die auch als Esszimmer fungierte. Dort saß der Doktor mit Jo an einem Tisch aus echt wirkendem künstlichem Holz und trank Tee.
    »Zoe, den musst du probieren! Wirklich sehr gut. Eine schöne alte britische Tradition, die in den Ringen des Saturn bewahrt wurde.« Zweifel schienen ihn zu überkommen, als er in seine Tasse blickte. »Obwohl man sich vielleicht nicht fragen sollte, wo diese Blätter gewachsen sind.«
    Zoe setzte sich neben ihn. »Doktor, fällt dir nicht auf, was hier vor sich geht? Diese Kinder – sie müssen in den Minen arbeiten!«
    Der Doktor sah sie warnend an.
    »So ist das hier nun mal«, sagte Jo müde. »Das sind die Regeln des Konzerns. Florian Hart ist übrigens auf dem Weg hierher, um mit Ihnen zu sprechen. Ich bleibe solange. Ich muss sowieso auf einen Babysitter für Casey warten.«
    »Ha!«, sagte Zoe. »Muss
die
etwa noch nicht arbeiten?«
    »Zoe, wir haben nicht das Recht, über diese Menschen zu urteilen«, sagte der Doktor ruhig. »Oder über die, für die sie arbeiten. Soweit ich weiß, sollen die Jüngsten nur zusehen, damit sie sie sich an die Umgebung gewöhnen …«
    »In der sie für den Rest ihres Lebens arbeiten werden. Wären sie nicht besser

Weitere Kostenlose Bücher