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Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition)

Titel: Doctor Who: Rad aus Eis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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»Wenn
wir
sie gesehen haben, obwohl wir gerade erst angekommen sind, dann ist dieses Phänomen offensichtlich real. Es lässt sich objektiv bestätigen. Wieso also das Leugnen, wieso das Rätsel? Hat hier jemand etwas zu verbergen? Welche Bedeutung haben die blauen Puppen überhaupt? Ich habe – bis jetzt – keine Ahnung, was hier passiert, aber ich wette, alles hängt zusammen. Die sozialen Spannungen, die seltsame Geschichte mit den blauen Puppen, die Zeitanomalie. Alles hängt zusammen. So ist es immer. Man muss nur an einem Faden ziehen, dann entwirrt sich der Rest von allein.«
    Es ärgerte Zoe, wie aufgeblasen er klang. »Und was ist mit Jamie und mir? An welchen Fäden sollen wir ziehen?«
    »Phee Laws steckt mitten in dieser Sache. Das Zeitreiseartefakt könnte sich in ihrem Besitz befinden. Jamie versteht sich recht gut mit dem Bruder und du mit Phee. Ich würde daher vorschlagen, dass ihr euch um sie kümmert. Um die Jugendlichen allgemein.«
    Allzu jugendlich fühlte Zoe sich an diesem Ort gar nicht. Auch sie war in beengten extraterrestrischen Umgebungen aufgewachsen, von daher hätte sie eigentlich an den Zustand gewöhnt sein müssen. Trotzdem sehnte sich ein Teil von ihr danach, das Rad aus Eis zu verlassen. »Ich würde mich lieber mit einem anderen losen Faden beschäftigen und noch einmal mit MMAC sprechen, diesem Spinnenroboter. Er sollte
alles
über diesen Ort wissen.«
    »Ja, das klingt vernünftig. Daran hatte ich nicht gedacht.« Sein Tonfall war so freundlich, dass sie nicht wusste, ob er es ernst meinte oder nur nett sein wollte.
    Florian zog den Ärmel über ihr Handgelenk. »Ich muss gehen.«
    »Wie schade«, sagte der Doktor mit leichtem Sarkasmus. »Und warum?«
    »Es gab neue Sabotage. Ein weiterer Produktionsverlust bedeutet fehlendes Einkommen. Diese verdammten Kinder!«
    »Sind Sie sicher, dass die es waren?«
    »Natürlich, wer denn sonst? Die Eltern haben sich schließlich unseren wirtschaftlichen Zielen verschrieben, sonst wären sie nie hierher gekommen.« Florian war mit den Gedanken bereits woanders. Sie stand auf, sah auf die Uhr und verließ ohne ein weiteres Wort das Haus, so als existierten die anderen nicht mehr.



I NTERMEZZO
MMAC
I
    Zoe Heriot war allein und ragte über die Ringe des Saturn.
    »Wie ich diesen Scooter hasse …«
    »Bleiben Sie mal ganz ruhig, Miss.«
    »Oh! Ich habe mit mir selbst geredet. Mir war nicht klar, dass du mich hören kannst. Ich meine …«
    »Kein Problem. Ich wollte nich’ unhöflich sein, aber aus Sicherheitsgründen kann ich die Privatsphäre-Einstellungen der Raumanzüge umgehen. Zumindest seit ich keine Kolonie mehr bauen muss. Heutzutage braucht man mich nur noch als ein großes Backup-System.«
    »Backup ist ein gutes Stichwort: Die fehlenden Backups bei diesem Scooter machen mich nervös. Was da alles schiefgehen kann …«
    »Falls Sie die Kontrolle über den Scooter verlieren, bringt er Sie umgehend nach Hause. So wie eine von den Brieftauben, die mein Onkel Murdo zu Hause in Govan gezüchtet hat.«
    »Onkel Murdo? Na, egal. Das ist ja alles schön und gut, MMAC, aber es genügt mir nicht – bei allem Respekt. Ich bin anderes gewöhnt. Dieser Scooter hat nur einen Raketenantrieb. Bei
uns
werden derartige Systeme auf Sicherheit ausgelegt. Redundanz ist eine Grundvoraussetzung.«
    »Bei uns läuft das ’n wenig anders, Miss. Unsere Leute sind Pioniere. Sie müssen Risiken eingehen, sonst kommen sie nicht weiter. Bedenken Sie auch die Kosten. Ein Scooter wie dieser würde eine Menge mehr kosten, wenn er einen zweiten Antrieb hätte. Und er wäre schwerer und schwieriger zu handhaben.«
    »Es würde auch weniger Spaß machen, ihn zu fliegen.«
    »Genau! Das is’ die richtige Einstellung. Ich verstehe aber, was Sie meinen: Meine Programmierung is’ ja auch auf Sicherheit ausgelegt. Wenn ich Sie also noch mal retten sollte, dann wäre das keine Heldentat, sondern … Na, ich kann einfach nich’ anders.«
    »Oh! Entschuldige. Ich verlasse gerade den Schatten des Saturn und sehe die Sonne. Was für ein Anblick!«
    »Erzählen Sie mir, was Sie sehen.«
    »Einen Gasriesen. Die Ringe sind innerhalb der Roche-Grenze des Saturn, wo die Gezeiten so stark sind, dass sie größere Objekte zerreißen. Das Ringsystem ist flach und die Ringe liegen eng aneinander. Beides kommt von den Gravitationsresonanzen mit dem Orbit der Monde … Aber so einfach kann es eigentlich gar nicht sein. Es gibt Wellen, Kräuselungen, sogar Speichen, die aus

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