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Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Cockpit und Kabine und stürzte rücklings in den schmalen Durchgang.
    Reilly war klar, dass Zahed ihn wieder angreifen würde, doch es gelang ihm nicht, sich rechtzeitig umzudrehen, um den Schlag richtig abzuwehren. Der Iraner hatte seine Pistole gezogen und ließ sie mit einem brutalen Schwinger gegen Reillys Kiefer krachen. Zwar traf der Schlag nicht mit voller Wucht, aber dennoch fest genug, dass Reilly ein rasender Schmerz durchzuckte und ihm für einen Moment schwarz vor Augen wurde.
    Reilly stürzte nach rechts in den linken vorderen Sitz, den, dessen Lehne sich hinter dem Pilotensitz befand. Er drehte gerade noch rechtzeitig den Kopf, um zu sehen, wie Zahed schon zum nächsten Schlag ausholte, sah das anthrazitfarbene Metall in der erhobenen Hand des Gegners glänzen und warf sich verzweifelt aus seinem Sitz nach vorn gegen Zahed, der ein paar Schritte rückwärtstaumelte.
    Reilly fiel in den Sitz zurück. Ihm war schwindelig, seine Knie waren weich, und in seinem ganzen Körper tobte der Schmerz. Benommen sah er, wie Zahed sich aufrappelte und erneut auf ihn zukam, sah ihn die Pistole heben wie einen Hammer, fühlte, wie seine eigene Kraft versagte und seine Arme sich weigern wollten, einen weiteren Schlag abzuwehren. Verzweifelt sah er sich nach einer Waffe um, irgendetwas, womit er den Angriff abwehren konnte. Das Einzige, was er entdeckte, war ein neongelber Nylonkoffer mit schwarzen Griffen. Er war etwas über einen halben Meter lang, etwa dreißig Zentimeter hoch und fünfzehn Zentimeter breit, stand harmlos hinter dem rechten vorderen Sitz und leuchtete Reilly entgegen.
    Reilly beugte sich zur Seite und packte die Griffe. Der Koffer war schwer – gut zehn, wenn nicht an die fünfzehn Kilo. In seiner angeschlagenen Verfassung kam es ihm vor wie hundert.
    Ihm blieb keine Zeit nachzudenken. Ohne selbst zu wissen, was er tat, aus purem Instinkt heraus, riss er den Koffer hinter dem Sitz hervor, schwang ihn herum und traf Zahed gegen die Brust, sodass der Iraner rücklings in den linken hinteren Sitz geschleudert wurde – den direkt hinter der halboffenen Kabinentür. Durch den Schwung entglitt Reilly der eine Griff des Koffers, die Klettverschlüsse gaben nach, und zum Vorschein kam ein ebenfalls neongelbes, kastenförmiges Paket aus Nylon, aus dem mehrere unterschiedlich geformte Griffe ragten.
    Reilly begriff schlagartig.
    Es war die Rettungsinsel des Flugzeugs. Gut sichtbar an einer Stelle verstaut, an der sie im Notfall schnell griffbereit war.
    Reilly entschied, dies sei definitiv ein Notfall.
    Während Zahed sich schon aus dem Sitz aufrappelte, packte Reilly die Griffe an dem Paket und riss kräftig daran, dann duckte er sich zur entgegengesetzten Seite, fort von Zahed und der Kabinentür.
    Die Rettungsinsel begann augenblicklich sich aufzublasen. Mit einem scharfen Zischlaut entfaltete sie sich und breitete sich mit verblüffender Geschwindigkeit aus. Da sie gut zwei Meter im Durchmesser war, der Innenraum des Flugzeugs jedoch nur eins fünfzig, konnte sie sich weder nach oben noch nach unten oder zu den Seiten zu ihrer vollen Größe ausdehnen. Der einzige Raum war entlang der Längsachse des Flugzeugs, wo sie einen senkrecht stehenden ovalen Ring bildete. Aufgrund der Enge dehnte sie sich auch sehr viel heftiger aus als unter normalen Bedingungen. Nach vier Sekunden war sie bereits groß genug, um eine Barriere zwischen Reilly und Zahed zu bilden. Nach acht Sekunden war sie vollständig aufgeblasen, mit der Unterseite zu Reilly und der Oberseite zu Zahed. Der Rand war zwischen den vorderen Sitzen eingequetscht und breitete sich bis ins Cockpit hinein aus. Mit einem Mal wurde das Heulen der Motoren schriller, und das Flugzeug beschleunigte merklich – die Rotoren drehten sich nun noch schneller. Nicht nur das, die Maschine neigte sich außerdem um etwa zehn Grad nach vorn. Die Rettungsinsel hatte die Hebel für Schub und Rotorgeschwindigkeit an der Cockpitkonsole nach oben geschoben und außerdem das Höhenruder des Autopiloten – alle drei befanden sich nebeneinander in der Mittelkonsole des Cockpits.
    Das Flugzeug verlor an Höhe.
    Reilly hielt den Atem an und klammerte sich an den Sitz, der ihm am nächsten war. Er hörte, wie die Türklappe vom Wind abgerissen wurde. Panisch sah er sich um, überlegte fieberhaft, was zu tun war, und kämpfte mit aller Macht die instinktive Angst nieder, die ihn zu überwältigen drohte. Er musste jetzt rational denken.
    Das wurde nicht leichter durch

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