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Dogma

Dogma

Titel: Dogma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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nach.
    Dann warf sie einen Blick zu Reilly. Er sah erschöpft und mitgenommen aus, so, als sei dieser Aufenthalt das Letzte, was er jetzt brauchte – und wahrscheinlich war er das.
    Sie hoffte, es würde vielleicht doch noch anders kommen.
    Gerade wollte sie ihm ihre Ahnung mitteilen, als die alte Frau wieder hereinkam. Tess hatte richtiggelegen, ein Prickeln im Bauch sagte ihr das. Die alte Frau spähte verstohlen an ihr und Reilly vorbei durch das Ladenfenster, wie um sich zu vergewissern, dass niemand sie beobachtete. Sie hielt einen Gegenstand in den Händen.
    Es war ein alter Schuhkarton.
    Die Frau warf noch einmal einen Blick auf die Straße hinaus, dann überreichte sie Tess den Karton. «Die sind für Sie.»
    Tess’ Puls schnellte in die Höhe. Sie sah die alte Frau fragend an, wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihr in der Kehle stecken. Stumm nahm sie die Schachtel entgegen und öffnete sie.
    Sie war mit Dutzenden von Klarsichtalben gefüllt.
    Tess nahm eins heraus und klappte es auf. Es war etwa fünfzehn Zentimeter breit und wie eine Ziehharmonika gefaltet, wie die Fotoalben im Brieftaschenformat, in denen man vor der iPhone-Ära Familienfotos mit sich herumtrug.
    Tess faltete es auseinander.
    Die Seiten bestanden jeweils aus ein paar Dutzend Einschubtaschen, etwas mehr als drei Zentimeter hoch. In jeder steckte ein Negativstreifen mit vier 35-mm-Bildern.
    Noch ehe sie eine Seite gegen das Licht hielt, war Tess klar, worum es sich handelte. Die Streifen zeigten in umgekehrter Helligkeit rechteckige Gegenstände vor einem neutralen Hintergrund. Auf manchen Bildern waren deutlich die Einbandlaschen und Lederriemen zu erkennen. Da es sich um Negative handelte, erschienen die abgebildeten Gegenstände dunkel und der Hintergrund hell. Die dunklen Rechtecke waren mit Reihen winziger, heller Schriftzeichen ausgefüllt, wie mit weißer Tusche auf schwarzem Papier geschrieben.
    Die Schriften in den Kodizes.
    Mengen davon. Unmengen.
    «Sie haben sie abfotografiert?», fragte sie die alte Frau.
    «Mein Mann hat es getan. Vor vielen Jahren, lange bevor er starb. Wir fanden, wir müssten sie irgendwie festhalten, für den Fall, dass sie einmal bei einem Brand oder dergleichen vernichtet würden. Wir mussten sehr vorsichtig mit ihnen umgehen, weil sie so brüchig waren, aber es ist uns gelungen. Ich habe Abzüge von allen Bildern, aber die sind zu schwer, die könnten Sie nicht mitnehmen, ohne dass es auffällt.»
    Tess grub tiefer in der Schachtel. «Sind das alle?»
    Die alte Frau nickte. «Jedes einzelne Buch, Seite für Seite.» Sie zuckte die Schultern, und ein Anflug von Resignation verdüsterte ihr Gesicht. «Ich weiß, diese Bilder werden niemanden überzeugen. Die Leute werden behaupten, es seien Fälschungen. Aber das ist alles, was ich Ihnen geben kann.»
    Tess dachte einen Moment lang über ihre Worte nach, dann schüttelte sie den Kopf. «Darauf kommt es nicht an.» Sie lächelte die alte Frau voller Wärme an. «Es geht nicht darum, irgendjemanden von irgendetwas zu überzeugen. Darum ist es nie gegangen. Es geht um Wissen. Es geht um Geschichte und um Wahrheit. Diejenigen, die glauben, jedes einzelne Wort der Bibel sei von Gott selbst diktiert, hätten sich ohnehin nie vom Gegenteil überzeugen lassen. Das ist uns klar. Selbst wenn sie die Kodizes mit eigenen Augen gesehen hätten – es hätte keinen Unterschied gemacht. Aber diejenigen von uns, denen es darum geht, die Wurzeln des Glaubens besser zu verstehen, diejenigen von uns, die mehr über unsere Geschichte erfahren möchten und darüber, was uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind … für uns ist das hier viel, glauben Sie mir. Unsagbar viel.»
    Die alte Frau schien erfreut über Tess’ Worte und nickte zustimmend. «Passen Sie gut darauf auf.»
    «Oh, vertrauen Sie mir, ich werde sie sicher hüten.» Strahlend, mit fast kindlicher Begeisterung wandte sie sich an Reilly. «Wir werden sie sicher hüten, nicht wahr?»
    Reilly musterte sie, einen belustigten Ausdruck auf dem geschundenen Gesicht, und zog eine Augenbraue hoch. «Ich nehme an, damit hast du den Abschluss, der dir gefehlt hat?»
    «Und ob», erwiderte sie lächelnd. «Komm. Jetzt geht es nach Hause.»

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Danksagung
    Mein Dank gilt all den Freunden und Kollegen – Bashar, Nic, Carlos, Ben, Jon, Brian, Claire, Susan, Eugenie, Jay, Raffaella und allen Mitarbeitern von Dutton, NAL und Orion –, ohne die das Ergebnis meiner Bemühungen nicht mehr

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