Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doktor Proktor verhindert den Weltuntergang

Doktor Proktor verhindert den Weltuntergang

Titel: Doktor Proktor verhindert den Weltuntergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesboe
Vom Netzwerk:
gehen wir zurück«, sagte Doktor Proktor.
    »Hick.«
    Drei der vier Freunde begannen, den gleichen Weg zurückzugehen, den sie gekommen waren.
    »Bulle!«, rief Lise. »Kommst du?«
    Sie drehte sich um und sah ihren kleinen Freund an, der noch immer im Dunkel stand.
    »Was ist, Bulle?«
    »Das letzte Hick hat sich so bekannt angehört«, sagte er.
    »Alle Frösche quaken gleich«, sagte Lise
    »Das war kein Frosch«, sagte Bulle und richtete das Licht auf das Dunkel der Tunnelröhre. »Das war … das war …« Plötzlich begann er vor Freude zu heulen.
    Die anderen sahen, wie er die Hand ausstreckte, wussten aber nicht, was er entdeckt hatte. Aber dann fiel auch bei ihnen der Groschen.
    »Perry!«, rief Bulle. »Perry, du hast es geschafft! Bist du schon lange hier unten?«
    »Hick.«
    Lise und die anderen machten kehrt und gingen zu Bulle.
    »Großer Gott!«, lachte Doktor Proktor. »Nun, liebe Freunde, dann müssen wir mit dem Schluss dieser Geschichte wohl doch zufrieden sein!«
    »Moment«, sagte Bulle. »Psst!«
    Er neigte den Kopf zur Seite und hielt sein Ohr dicht an die kleine, siebenbeinige peruanische Saugespinne, die auf seine Schulter geklettert war.
    »Perry will, dass wir diesen Weg nehmen«, sagte Bulle und stürmte in eine der Röhren hinein. Es war weniger Wasser in ihr als in den anderen Röhren, aber trotzdem platschte es bei jedem Schritt. Die anderen hasteten hinter ihm her. Als sie um die Kurve kamen, sahen sie Bulle breitbeinig in der Mitte der Röhre stehen. Und vor ihm: eine großes, schönes Spinnennetz, das sich mit im Licht glitzernden Spinnfäden von Wand zu Wand erstreckte.
    »Seht doch!«, flüsterte Bulle.
    Und sie sahen. Das Spinnennetz bewegte sich, es zappelte etwas ungewöhnlich Großes, Unsichtbares im Netz der dicken, kräftigen Fäden. Sie waren massiv und stark, dass sie nur von einer Spinne gesponnen worden sein konnten, die in »Doktor Proktors Energiedrink mit mexikanischem Donnerchili. Extra stark« gesessen hatte. Wenn sie genau hinschauten, erkannten sie sogar, dass die Gestalt im Netz nicht ganz unsichtbar war, sondern hier und da noch Flecken von Waffelteig zu sehen waren.
    Lise stellte sich neben Bulle und streckte ihre Hand aus. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie etwas Warmes, Haariges spürte.
    »Jodolf Staler«, sagte Bulle mit tiefer Stimme. »Das Schicksal wollte es also, dass wir uns noch einmal begegnen.«
    »Halt dein Maul, du Sswerg«, schrie eine wohlbekannte, wütende Stimme aus dem Spinnennetz. »Mach mich los!«
    »Das werden wir schon noch tun«, sagte Doktor Proktor. »Wir schicken Ihnen ein paar nette Soldaten nach unten, die Ihnen ein paar hübsch glänzende Handschellen anlegen und Sie gratis in einen gemütlichen, warmen Käfig stecken werden. Wer weiß? Vielleicht kommen Sie ja sogar in einen Zoo? Zur allgemeinen Abschreckung und Warnung!«
    »Aaaaargh!«, kam es fauchend aus dem Spinnennetz. Und dann wurde Jodolf Staler langsam sichtbar. Lise lief ein Schauer über den Rücken, als sie die scharfen Zähne in dem aufgerissenen Rachen glitzern sah.
    Und als sie sich umdrehten, um wieder nach oben zu gehen, hoffte Lise inständig, Jodolf Staler nie wiederzusehen, weder im Zoo noch sonst wo. Und das sollte sie auch nicht.
    Aber darüber brauchte Lise sich keine Gedanken mehr zu machen. Denn als unsere Freunde wieder in das Tageslicht des Schlosshofes kletterten, war das Fest bereits in vollem Gange. Die Soldaten tanzten im Kreis und vor dem Zaun waren unzählige Menschen zusammengekommen, die kleine norwegische Fahnen schwenkten und Hurra! riefen.
    »Party!«, rief Bulle und machte einen Moonwalk über den Schlosshof. »Mädchen, Karamellpudding und Musik!«
    Und genau so sollte es werden.

30. Kapitel
    Ein Tier, dem man nie begegnen möchte. Außer jetzt.
    Mensch, ist das ein Spaß, Rolf«, sagte Gunnar und klickte die Handschellen um die haarigen Handgelenke von Jodolf, der noch immer unten in der Kanalisation im Spinnennetz hing. Sie hatten seinen Mund mit einem dicken Klebeband verklebt, als sie seine Versprechungen – Geld und Gold und grüne Landschaften, wenn sie ihn laufen ließen – und dann seine Drohungen – ihnen ihre dummen Köpfe mit ihren dummen Mützen abzubeißen, wenn sie dies nicht taten – leid waren. Jetzt bekam der Pavian keinen Laut mehr heraus. Es war so still, dass sie die Musik und den Jubel der Menschen oben auf dem Schlosshof hörten. Die Partystimmung hatte mittlerweile die ganze Stadt ergriffen, ja das

Weitere Kostenlose Bücher