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Doktor Proktor verhindert den Weltuntergang

Doktor Proktor verhindert den Weltuntergang

Titel: Doktor Proktor verhindert den Weltuntergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesboe
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blaugelbe Figur auf das blaue Feld, »…dass ich ge’onnen ha’e.«
    Der König blickte auf das Spielbrett und murmelte: »Wie wahr, wie wahr.«
    Petter legte den Kopf nach hinten und rief in den blauen Himmel: »Super! Nicht zu fassen! Herrlich! Super-Petter hat gewonnen! Tragt mich auf Händen! Es gibt nur einen Super-Pe…«
    In diesem Augenblick schlug Bulle mit einem Messer an sein Glas, um seine Rede anzukündigen. Stille senkte sich über den verschneiten Garten. Bulle sprang auf einen Stuhl und räusperte sich:
    »Die Menschen sind schon merkwürdig«, begann er. »Wenn wir Lust bekommen, jemanden zu erwürgen, ist unser Opfer oft jemand, den wir eigentlich von Herzen lieben.«
    »Genau«, rief Bulles Schwester.
    »Wir haben Jodolf selbst zum Präsidenten gewählt«, fuhr Bulle fort. »Aber es ist menschlich, sich in die Irre führen zu lassen und Fehler zu begehen. Ja, ich gestehe es gerne ein, auch ich habe mich zweimal geirrt.«
    Lise, die neben Bulle saß, stupste ihn in die Seite. Bulle räusperte sich:
    »Vielleicht sogar dreimal. Im Grunde ist es aber das Wichtigste, Mut genug zu haben, sich diese Fehler auch einzugestehen. Ja, eigentlich sollte man hin und wieder etwas falsch machen. Denn wie sollte man sonst die Chance bekommen, seine Fehler wiedergutzumachen?«
    Bulle wartete, damit alle über seine Worte nachdenken konnten. Dann fuhr er fort:
    »Wir feiern heute, weil wir gegen etwas gekämpft haben. Aber wofür haben wir eigentlich gekämpft? Für das Recht, klein zu sein und buchstabieren zu können? Ist das wirklich so wichtig, dass man dafür das Risiko eingeht, als Waffel zu enden?«
    Er sah sich um.
    »Ja«, sagte Lise und erhob sich ebenfalls. »Es geht nämlich nicht nur um das Recht, klein sein oder richtig buchstabieren zu dürfen. Es geht ebenso darum, groß zu sein und nicht buchstabieren zu können. Es geht um das Recht, so zu sein, wie man will.«
    Lise und Bulle verbeugten sich und setzten sich, als der Applaus losbrach. Nach einer Weile sah Lise streng zum Kommandantenpapa und der Kommandantenmama hinüber, denn sie fand es höchst peinlich, dass diese beiden noch immer klatschten, während die anderen längst aufgehört hatten.
    »Dieses Mädchen wird noch mal Ministerpräsidentin«, flüsterte der König Gregor und Frau Strobe zu. Dann schlug er an sein Glas und sprang auf:
    »Liebe Landsleute, lasst auch mich etwas sagen. Hinter uns liegt ein Jahr, in dem die Ereignisse sich wirklich überstürzt haben, doch was vor uns liegt, wird nicht minder schwierig werden.«
    Bulles Mutter gähnte so laut, dass ihre Kiefer knackten.
    »Lassen Sie mich aber mit einer Bekanntmachung beginnen«, sagte der König. »Es gibt hier unter uns zwei Menschen, die sich entschlossen haben, sich zu verloben. Und ich bin voll des Stolzes, weil sie mich gefragt haben, ob ich ihr Trauzeuge sein will. Meine Damen und Herren: Rosemarie Strobe und Gregor Galvanius.«
    Jubel brandete auf und eine lächelnde, rotwangige Frau Strobe erhob ihr Glas zu einem Prosit. Dann legte Gregor seine Arme um sie und fragte sie laut, ob sie ihm keinen Kuss geben wolle.
    »Einen Zungenkuss?«, fragte sie.
    »Aber nur ein ganz, ganz kleines bisschen Zungenspitze«, sagte er und hielt Daumen und Zeigefinger dicht nebeneinander.
    Alle schrien vor Lachen und Bulle erhob sein Glas mit dem Pfirsichsaft:
    »Dann erkläre ich den Krieg für beendet und das Dessertbüffet für eröffnet. Denn Doktor Proktor und seine Verlobte Juliette, die heute aus Paris zurückgekommen ist, haben Karamellpudding gemacht.«
    Ein langes, erwartungsvolles »Ohhhh« war zu hören und alle drehten sich zu dem blauen Haus um, wo der Professor und seine Verlobte zum Vorschein gekommen waren. Sie trugen das längste Tablett, das man sich nur vorstellen kann, auf ausgestreckten Armen über ihren Köpfen.
    »D-d-das ist ja ein RIESENPJUDDING!«
    Das letzte Wort schien den ganzen Garten wie ein eisiger Hauch gefrieren zu wollen. Alle starrten entsetzt auf den, der diesen Satz von sich gegeben hatte.
    »He-he, he-he«, lachte Madsen beschämt und rückte seine Sonnenbrille zurecht. »Reingelegt! Richtig reingelegt!«
    Und damit brach der Jubel wieder los.

    An diesem Punkt verlassen wir jetzt unsere Freunde. Wir könnten zum Beispiel einen Hängegleiter nehmen und uns hoch in die Lüfte schwingen. Über den Garten und das blaue Haus fliegen, in dem sie noch immer den längsten Karamellpudding in sich hineinschaufeln, den die Menschheit je gesehen hat. Über

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