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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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“Der Plan ist nicht besonders gut, aber für den Anfang wird er genügen. Hör zu! Was hältst du davon: Du tust, als würde dir beim Schwimmen schlecht. Du schreist laut nach Marlies, daß sie dir den Rettungsring zuwirft. Wenn sie das fertigbringt und fühlt, daß sie dich gerettet hat, wird sie sehr stolz sein.”
    “Ja. Eine gute Idee!” sagte Dolly. “Ich werde es morgen versuchen. Den anderen gebe ich einen Tip, daß sie nicht werfen, sondern es Marlies tun lassen. Ich werde es allen erzählen, auf die man sich verlassen kann. Meinst du wirklich, daß Marlies ihre Angst ein wenig verliert?”
    “Ja. Ich glaube, Marlies wird niemals irgendwelchen Dingen richtig ins Gesicht sehen können, solange sie nicht weiß, daß selbst sie ein bißchen Verstand und Mut hat.”
    “Woher weißt du denn das?” fragte Dolly bewundernd. “Ach, das ist wirklich nicht schwierig”, sagte Susanne. “Du mußt dich bloß in die Lage eines anderen versetzen. Das klingt schwierig… ich kann es nicht so genau ausdrücken, wie ich es meine.”
    “Ich verstehe dich schon”, sagte Dolly. “Du tust genau das, was meine Mutter mir immer rät: In die Haut eines anderen hineinkriechen und fühlen, was er fühlt. Aber ich bin zu ungeduldig. Ich stecke zu fest in meiner eigenen Haut. Du nicht. Du bist klug und freundlich!”
    Susanne wurde rot, doch sie sah erfreut aus – aber auch ein wenig verlegen. “Ich bin gar nicht klug”, sagte sie. “Und du weißt auch, daß ich nicht freundlich bin… Denk nur, wie ich mich meinem Schwesterchen gegenüber benommen habe! Trotzdem ist es nett, daß du es sagst. Glaubst du, du könntest unseren Plan richtig ausführen?”
    “Ich glaube schon. Morgen versuche ich es, wenn wir schwimmen. Marlies hat sich ein bißchen erkältet und darf diese Woche nicht ins Wasser. Sie wird also vom Ufer aus zusehen. Dann kann sie leicht laufen, den Rettungsring holen und mir zuwerfen. Wie stolz wird sie sein!”
    Dolly stand auf. “Es läutet”, sagte sie. “Nach dem Mittagessen komme ich zurück und berichte mehr. Ich habe dir noch gar nicht erzählt, wie Alice und Betty einen Faden um einen Stoß Bücher von Mademoiselle banden! Und wie Alice dann an dem Faden zog und wie die Bücher direkt vor Mademoiselles Nase auf dem Katheder hin und her rutschten. Irene wäre vor Lachen bald gestorben. Du weißt ja, wie laut sie immer losprustet.”
“Ach ja, komm wieder und erzähle mir alles ganz genau”, bat Susanne. “Ich höre dir so gern zu.”
    Merkwürdig, wie völlig anders Susanne jetzt war! Wenn Dolly sich an die ruhige, selbstbewußte, ernste Susanne Hoppe erinnerte, schien es ihr kaum möglich, daß dieses lachende, lebhafte, lustige Mädchen derselbe Mensch war.
    Gewiß, sie ist nicht ganz so lustig wie Alice, dachte Dolly, aber sie ist verläßlicher. Und sie hat auch keine so böse Zunge, obgleich sie doch klug ist – so, wie sie die Menschen beurteilt.
    Dolly legte sich den Plan, mit dem sie Marlies zu mehr Selbstbewußtsein verhelfen wollte, sorgfältig zurecht. Sie wollte Alice und Betty bitten, die anderen an das entgegengesetzte Ende des Schwimmbeckens zu locken, damit sie – Dolly – allein an der tiefen Stelle wäre.
    Dann würde sie um sich schlagen und rufen, sie hätte einen Wadenkrampf.
Ich werde Marlies zuschreien: “Schnell, schnell, wirf mir den Rettungsring her!” überlegte sie. Das wird sie sicher tun und ich werde mich dranklammern und keuchen und rufen: “Du hast mir das Leben gerettet, Marlies!” Und wenn Marlies dadurch wirklich mehr Zutrauen zu sich selbst gewinnt, reißt sie sich möglicherweise zusammen und läßt sich nicht mehr so leicht ins Bockshorn jagen!
Es schien tatsächlich ein guter Plan zu sein. Dolly weihte Alice und Betty ein. “Es ist Susannes Gedanke”, sagte sie. “Er ist doch gut, nicht wahr?”
“Warum willst du dich damit abplagen, dieses ewige Angsthäschen zu ändern?” fragte Alice erstaunt. “Ich halte den Fall für hoffnungslos.”
“Vielleicht gelingt es doch”, wandte Dolly ein, recht enttäuscht von der Art, wie Alice den Vorschlag aufnahm.
“Viel Aussicht besteht nicht”, meinte Alice. “Im vermute, Marlies wird vor lauter Schreck kein Glied rühren können, sondern bibbernd am Rand stehen bleiben und eine andere nach dem Rettungsring laufen lassen. Danach wird es für sie noch schlimmer, weil sie dann jeder verachtet.”
“Ach”, sagte Dolly niedergeschlagen. “Das wäre schrecklich. Daran habe ich nicht

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