Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin
herrlich werden. Sie und Susanne wollten sich während dieser Zeit gegenseitig besuchen.
“Dann siehst du meine kleine Schwester”, sagte Dolly. “Die wird dir gefallen. Sie ist süß.”
“Und du wirst meine auch sehen”, sagte Susanne ein bißchen verlegen. “Sie soll lernen, wie man ein netter Kerl wird – so wie du!”
Marlies wünschte, sie würde auch in der Nähe der beiden anderen wohnen, damit sie sie besuchen könnte. Aber nach den Ferien sahen sie sich ja alle wieder…
Marlies begriff genau, daß Dollys beste Freundin Susanne war und nicht sie selbst. Aber das störte sie nicht. Sie mochte Dolly gern und bewunderte sie. Das war das einzig Wichtige für die ehrliche kleine Marlies.
Der letzte Tag war gekommen – mit all seinen Aufregungen, dem Kofferpacken und dem Suchen nach verlorenen Schlüsseln…
Die Schule glich einem Zirkus. Die Mädchen aus allen vier Türmen rannten ständig durcheinander.
“Der letzte Tag ist immer ganz verrückt”, stöhnte Mademoiselle und versuchte, sich durch eine brodelnde Masse von aufgeregten Mädchen zu zwängen. “Dolly! Susanne! Wollt ihr mich bitte durchlassen?”
Fräulein Pott teilte Päckchen aus, hakte Namen auf der Liste ab, wenn die Eltern ihre Töchter im Wagen abholten, fand verlorene Schlüssel wieder und blieb der einzige ruhige Pol.
Endlich kamen die Busse angerollt, die die Mädchen zum Zug bringen sollten.
“Los, Dolly!” rief Susanne. “Wir wollen uns nach vorn setzen. Wo ist Marlies?”
“Sie wird mit dem Auto abgeholt!” rief Dolly. “Hallo, Marlies, auf Wiedersehen! Schreib mir bald. Leb wohl!”
“Vorwärts jetzt!” rief Fräulein Pott, und die Mädchen drängten in die Busse. “Wo ist Alice? Wenn sie noch einmal wegläuft, werde ich ernstlich böse. Alice! Steig sofort ein und bleib endlich drin! Lebt wohl, ihr Mädchen. Benehmt euch gut – oder wenigstens so gut wie möglich!”
“Wiedersehen, Pöttchen! Leben Sie wohl!” schrien die Mädchen. “Wiedersehen, liebes altes Pöttchen!”
“Au wei!” entfuhr es Dolly, die noch nicht erlebt hatte, daß jemand Fräulein Pott mit “Pöttchen” anzureden wagte.
“Wir machen es nur beim Abschied”, meinte Alice lachend. “Dann läßt sie es durchgehen. Sieh doch, wie sie übers ganze Gesicht lacht!”
Dolly lehnte sich aus dem Bus.
“Wiedersehen, Pöttchen!” rief sie. “Leb wohl, Möwenfels”, sagte sie leise. “Ich freue . mich schon jetzt, wieder herkommen zu können.”
Lebt wohl, lebt alle wohl bis zum nächstenmal – Dolly und Susanne und ihr anderen! Wir treffen uns wieder! Bis dahin viel Glück!
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