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Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin

Titel: Dolly - 01 - Dolly sucht eine Freundin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Tinte
unter den Schuhsohlen haben muß. Deshalb werden wir von allen die
Schuhe untersuchen, und wir sind sicher, daß wir die Schuldige
finden.”
Evelyn zuckte mit keiner Wimper. “Ein sehr guter Gedanke!” rief
sie. “Wirklich ein sehr guter Gedanke. Ich wollte, er wäre mir
eingefallen. Bestimmt erfahren wir so, wer die gemeine Person ist, die
Marlies’ Füller zertreten hat.”
Jeder staunte, als sie das sagte. Leiser Zweifel regte sich bei den
Mädchen. Würde Evelyn so entzückt von diesem Plan sein, wenn sie
selber den Füller entzweigemacht hatte?
Vielleicht war sie wirklich unschuldig?
“Meine Schuhe könnt ihr zuerst ansehen, wenn ihr mögt”, sagte
Evelyn und kehrte erst ihre eine, dann die andere Schuhsohle nach
oben. Natürlich war keine Tintenspur daran.
“Die Schuhe in den Schränken werden wir auch untersuchen”,
erklärte Katrin. “Aber zeigt bitte zuerst einmal alle eure
Schuhsohlen!”
Nirgends waren Tintenspuren. Dann ging die ganze Klasse in
feierlichem Zug zum Putzraum, wo die Schuhschränke standen. Wieder wurden Evelyns Schuhe zuerst nachgesehen, weil Katrin
genau wie die anderen es für wahrscheinlich hielt, daß man dort
Tintenflecke entdeckte. Aber es waren keine da…
Aber einer von Dollys Schuhen war mit Tinte beschmiert! Katrin zog ihn heraus und starrte in größtem Erstaunen und
Schrecken darauf. Sie hielt ihn Dolly schweigend hin.
“Dein Schuh!” sagte sie. “Dolly!”
Sprachlos starrte Dolly auf die tintenbekleckste Sohle. Dann sah sie
die schweigenden Mädchen ringsum an. Einige wendeten die Augen
weg.
Alice aber blickte ihr kühl in die Augen. “Ja, ja, wer hätte das
gedacht! Unsere offene, ehrliche Dolly!” sagte sie. “Nie hätte ich dir
das zugetraut!”
Dolly packte sie am Arm. “Alice, du kannst doch nicht im Ernst
denken, im hätte diese Gemeinheit begangen! Ich war es nicht, sage
ich dir, ich war es nicht!”
“Nun, du kannst nicht leugnen, daß deine Schuhsohle voll Tinte
ist”, sagte Alice. “Du hast ein heftiges Temperament, und ich zweifle
nicht, daß du in einem Anfall von Wut den Füller zertreten hast. Frag
mich nicht, warum! Ich bin nicht so jähzornig wie du.”
“Aber Alice… ich bin doch nicht gemein!” schrie Dolly. “Du weißt genau, daß ich es nicht gewesen sein kann. Alice, ich
dachte, du wärst meine Freundin!”
“Du bist nicht meine Freundin”, sagte Alice und ging zur Tür
hinaus.
“Da ist irgend etwas faul!” rief Dolly. “Bitte, glaubt nicht, daß ich
es war. Bitte!”
“Ich glaube nicht, daß du es warst”, sagte Marlies, und die Tränen
liefen ihr über die Wangen. “Ich halte zu dir, Dolly.”
“Ich natürlich auch”, sagte Susanne mit weicher Stimme. Dolly war froh, daß sie neben den Mädchen mit den eisigen Augen
ringsum zwei Freundinnen hatte. Die Tränen waren ihr sehr nahe.
Susanne zog sie aus dem Putzraum hinaus.
Katrin sah die anderen an. Ihr Gesicht hatte einen verwirrten und
traurigen Ausdruck. “Ich kann nicht glauben, daß Dolly es war”, sagte
sie. “Aber… ich meine… bis wir keine anderen Beweise haben,
müssen wir sie wohl für die Schuldige halten.”
“Ich habe schon immer angenommen, daß Dolly zu niederträchtigen
Handlungen fähig ist”, bemerkte Evelyn.
“Halt du den Mund!” sagte Jenny.
Susanne und Marlies erwiesen sich als Dollys gute Freundinnen. Sie
hielten treu zu ihr und verteidigten sie nach besten Kräften. Marlies
trotzte offen mit Evelyn. Doch es war alles sehr unerfreulich, und
obgleich niemand eine Bestrafung für das Zertreten des
Füllfederhalters gefordert hatte, waren die kalten Blicke und die nicht
minder kalten Stimmen ringsum Strafe genug.
Marlies war sehr traurig. Ausgerechnet wegen ihres Füllers war
Dolly in solche Not geraten! Doch sie war überzeugt, daß Dolly keine
Schuld hatte.
Aber wer konnte es dann gewesen sein? Doch nur jemand, der
gegen beide, gegen Marlies und gegen Dolly, einen Zorn hatte! Da
konnte nur Evelyn in Frage kommen. Also mußte Evelyn Dollys
Schuhe mit Tinte beschmiert haben!
Aber auch Evelyns eigene Schuhe mußten voll Tinte sein – doch sie
waren sauber gewesen, als sie sie den anderen gezeigt hatte! Marlies lag nachts im Bett und zerbrach sich den Kopf über dieses
Rätsel. War Evelyn dabei gewesen, als sie den Plan faßten, die Schuhe
zu durchsuchen? Nein.
Hatte sie vielleicht draußen gelauscht? Dann hatte sie gewiß Zeit
gehabt, zu den Schuhschränken zu laufen, Dollys Schuhe mit Tinte zu
beschmieren und ihre eigenen wegzutun, bevor

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